Drehimpuls- Eigenzustände

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Drehimpulsoperator:

In Komponenten:

ist hermitesch:

Vertauschungs- Relationen:


Allgemein:

mit (jkl) zyklisch

Schreibt man dies mit dem Epsilon- Tensor, so gilt einfacher:

mit (jkl) zyklisch

Wegen

also kann es keine gemeinsamen Eigenvektoren zu je zwei Drehimpulskomponenten geben.

Aber:

für k = 1,2,3

Beweis: Übung

Merke:

Es gibt also gemeinsame Eigenvektoren zu EINEM Lk, konventionshalber

und .


Definition von Leiteroperatoren (vergl. harmonischer Oszi):

nicht hermitesch

Es gilt vielmehr:

Vertauschungsrelationen

L+- Form und adjungierte Form.

Auch dies kann verallgemeinert werden:

Beweis: Durch vollständige Induktion:

Für n = 1 gezeigt. Sei es nun richtig für ein n größer/gleich 1

Dann:

Weiter gilt:

Mittels

gelingt die Zerlegung von

in mit

vertauschbare Operatoren

Warum ?

Nun:

Wir suchen einen vollständigen Satz von vertauschbaren. Observablen (nötig für Quantisierung → Quantisierungsbedingung entspricht Kommutatoren, wir brauchen aber möglichst viele Größen, deren Kommutator verschwindet.). Ziel: Maximalmessung ermöglichen!

Aber:

scheiden aus. Mittels

bekommt man dagegen dann einen Ersatz für ,

der mit 

vertauscht. Man hat also wieder einen vollständigen Satz von Observablen)(hinsichtlich des Drehimpulsproblems) (3 Stück, entsprechend der drei nötigen Angaben für die drei Komponenten des Drehimpulsvektors! im Dreidimensionalen. Diesmal vertauscht jedoch alles!

Allerdings sind

keine Observablen, sondern die Erzeugenden für höhere Drehimpulszustände.

Die möglichen Observablen sind

und ,

wobei die Komponente selbst willkürlich ist. Hier wählen wir die dritte aus.

Wir können das System also über zwei Quantenzahlen charakterisieren!

Eigenwerte und Eigenzustände

Die gemeinsamen normierten Eigenvektoren

von

und

gehorchen den Eigenwertgleichungen

Prinzipiell: Für alle Observablen müssen wir Quantenzahlen einführen. Zum formalen Vorgehen schreibt man diese Quantenzahlen einfach in einen Zustandsvektor. Diese Quantenzahlen sind Eigenwerte der Observablen, also mögliche Messwerte. Unser formaler Zustand aus Quantenzahlen ist per Definition ein Eigenvektor zu diesen Quantenzahlen.

Dann muss man nur noch Bedingungen finden, die aus der Eigenwertgleichung Information liefern, die herangezogen werden kann, um die Quantenzahlen einzuschränken bzw. zu bestimmen.

Bei uns gilt:

Da

hermitesch ist, gilt:

Weiter gilt:

sind auch Eigenzustände zu

und

Vorsicht:

sind keine Eigenzustände zu

aber

sind Eigenzustände zu

und

Beweis:

Also:

Das bedeutet:

erhöhen/ erniedrigen den Eigenwert von

um .


→ wir bekommen hier Informationen, indem wir Produkte aus Operatoren auf unsere formalen Eigenzustände wirken lassen. Dieses Vorgehen ist sehr typisch, kann man sich mal merken!

Die n- bzw. m- malige Anwendung bei festem

liefert:

Das Spektrum von

ist nach oben und nach unten beschränkt:

Also existiert ein größter Eigenwert

und ein kleinster Eigenwert

mit

Daraus folgt:

Also:

Andererseits existiert ein

mit

Also:

Setzt man dies in

ein, so folgt:

mit

Somit:

Mögliche Eigenwerte von

Mögliche Eigenwerte von

für festes l:

mit

m=-l → gehört zu bmin

m=+l → gehört zu b max

Es können keine weiteren Eigenwerte von

zwischen diesen Werten liegen, weil man sonst durch wiederholte Anwendung von

bzw.

die Schranken

verletzen könnte.

Zu jedem l gibt es

Werte von m:

Dies entspricht der energetisch gleichen

- fachen Richtungsentartung von

welche von außen, z.B. durch Magnetfelder, aufgehoben werden kann.

Die Tatsache, dass

bzw.

den Drehimpulseigenzustand jeweils exakt um

erhöhen bzw. erniedrigen, ist also eine Konsequenz aus dem Kommutator ,

besser, wegen dem zyklischen Anspruch an j,k,l:

.

Der wurde nämlich oben mit eingesetzt um die Eigenwertprobleme zu bestimmen. (siehe oben).

Also bedingt der Kommutator

die Drehimpulsquantisierung.

Tabelle:

Quanten- zahlen Eigenwert von Richtungsquantenzahl m l m 0 0 0

1

Diracsches Vektormodell:

Darstellung der Richtungsquantisierung:

m=1/2 Der Drehimpuls steht parallel zur x3- Achse

m=-1/2 → der Drehimpuls steht antiparallel zur x3- Achse

Zur Übung ist zu zeigen:

für i=1,2

soll berechnet werden

Nebenbemerkung: Die Drehimpulsquantisierung ist eine Folge der Nichtvertauschbarkeit der einzelnen Komponenten des Drehimpulses!