Räumliche Isotropie

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Nebenbedingung: konservative Kräfte, keine Zwangsbedingungen

Es erfolgt eine Drehung des Bezugssystems um den Winkel

um die z- Achse.

An einer Skizze kann man sich schnell verdeutlichen:



Dabei gilt:



Rotationsinvarianz für die Drehung um die z- Achse:

Betrachten wir infinitesimale Transformationen (Drehungen um die z- Achse mit kleinen Winkeln



Dabei gilt die rechtsseitige Taylorentwicklung für kleine Winkel. Wir schreiben


Mit

als Erzeugende für infinitesimale Drehungen um die z- Achse.

Somit folgt:



Formal schreibt man:


mit


Rotationsinvarianz der Lagrange-Funktion

ist rotationsinvariant, da nur von

abhängig und die Drehmatrix ändert die Abstände nicht.

(Drehungen sind orthogonale Transformationen).



wegen:



Als zyklische Permutation gilt dann jedoch:


Mit

als gesamtes Drehmoment und der Tatsache, dass die z-Komponente des äußeren resultierenden Drehmomentes verschwindet:



Interpretation nach dem Noetherschen Theorem



Also: Rotationsinvarianz entspricht Drehimpulserhaltung

Andere Betrachtungsweise

Wähle

als verallgemeinerte Koordinate

Trafo:

mit


Für infinitesimale Drehung um z-Achse.

Invarianz Erhaltungssätze


 äquivalent zum Erhaltungssatz


Der Winkel ist also eine zyklische Variable.

Berechnet man den verallgemeinerten konjugierten Impuls zu

,
so ergibt sich:


wegen


Es ergibt sich also wieder die z-Komponente des Drehimpulses als verallgemeinerter Impuls.

Nebenbedingung:

Wir betrachteten hier eine passive Drehung des Korodinatensystems. Die Aktive Drehung des Koordinatensystems ist jedoch äquivalent. Das bedeutet, wir drehen aktiv alle Massenpunkte mit

.


Dazu gehören dann die konjugierten Impulse +lz

Beispiel:

N Teilchen mit einer inneren Paarwechselwirkung, die nur vom Abstand abhängt:


mit


Rotationsinvarianz gegen Drehung um alle Achsen:


für beliebige Achsen, da



Also ist der resultierende Drehimpuls

eine Erhaltungsgröße

Erzeugende der infinitesimalen Drehung um z-Achse

Die infinitesimale Drehung läßt sich schreiben als:



Mit der Erzeugenden


Bei einer Drehung um den endlichen Winkel

gilt:



Es gilt:



mit Definition



Beweis:

Für



Mit Hilfe der Taylorreihen für Sinus und Cosinus folgt dann:



Analog behandelbar ist die Drehung um die x-Achse

Erzeugende:



Hier gewinnen wir die Drehmatrix:



Bei der y- Achse gilt:

Erzeugende:



Hier gewinnen wir die Drehmatrix:



Beliebige Drehungen um den Winkel

mit der Drehachse


mit


Die Drehmatrizen

bilden nun eine 3- parametrige

,
stetige, diffbare
und orthogonale Gruppe.

Eine solche Gruppe heißt Lie- Gruppe oder kontinuierliche Gruppe in drei reellen Dimensionen

SO(3)


Mit

als Orthogonalitätsbedingung, so dass

und

zum Ausschluß von Raumspiegelungen.

Die Erzeugenden

der Drehgruppe bilden eine Lie- Algebra mit dem Lieschen Produkt (=Kommutator):


i,k=x,y,z

Dabei vertauschen 2 Drehungen um unterschiedliche Achsen nicht. Das bedeutet, das Ergebnis hängt von der Reihenfolge ab!:


→ zyklische Permutation des Lieschen Produktes