Bornsche Näherung: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Bornsche Näherung ist eine störungstheoretische Näherung für große Einfallsenergien | Die '''Bornsche Näherung''' ist eine störungstheoretische Näherung für '''große Einfallsenergien''' | ||
:<math>\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{k}}}^{2}}}{2m}>>V(\bar{r})</math> | :<math>\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{k}}}^{2}}}{2m}>>V(\bar{r})</math> | ||
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:<math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left| \Phi \right\rangle +{{G}_{+}}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Phi \right\rangle </math> | :<math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left| \Phi \right\rangle +{{G}_{+}}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Phi \right\rangle </math> | ||
Das heißt, man nimmt an, dass das Streupotenzial auf die freie einlaufende Lösung wirkt ! | Das heißt, man nimmt an, dass das Streupotenzial auf die freie einlaufende Lösung wirkt! | ||
{{Def|Man nennt den Schritt | {{Def|Man nennt den Schritt | ||
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Es folgt für die Streuamplitude in erster Bornscher Näherung | Es folgt für die {{FB|Streuamplitude}} in erster Bornscher Näherung | ||
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Das heißt, in erster Bornscher Näherung ist die Streuamplitude proportional zur Fouriertransformierten des Potenzials <math>V(\bar{r})</math>. | Das heißt, in erster Bornscher Näherung ist die Streuamplitude proportional zur Fouriertransformierten des Potenzials <math>V(\bar{r})</math>. | ||
Das Problem kann für | Das Problem kann für kugelsymmetrische Potenzial wieder gut durch den Übergang in Kueglkoordinaten gelöst werden: :V=V(r) | ||
Dann kann wieder <math>{{\bar{e}}_{r}}</math> durch <math>\vartheta ,\phi </math> parametrisiert werden ! | Dann kann wieder <math>{{\bar{e}}_{r}}</math> durch <math>\vartheta ,\phi </math> parametrisiert werden! | ||
:<math>K=\left| \bar{k}-\bar{k}{{{\bar{e}}}_{r}} \right|=\sqrt{{{k}^{2}}+{{k}^{2}}-2{{k}^{2}}\cos \vartheta }=2k\sin {}^{\vartheta }\!\!\diagup\!\!{}_{2}\;</math> | :<math>K=\left| \bar{k}-\bar{k}{{{\bar{e}}}_{r}} \right|=\sqrt{{{k}^{2}}+{{k}^{2}}-2{{k}^{2}}\cos \vartheta }=2k\sin {}^{\vartheta }\!\!\diagup\!\!{}_{2}\;</math> | ||
Die Integration <math>\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }}V(\bar{r}\acute{\ }){{e}^{i\bar{K}\bar{r}\acute{\ }}}</math> | Die Integration <math>\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }}V(\bar{r}\acute{\ }){{e}^{i\bar{K}\bar{r}\acute{\ }}}</math> erfolgt in Kugelkoordinaten um die <math>\bar{K}</math>- Achse: | ||
erfolgt in Kugelkoordinaten um die <math>\bar{K}</math>- Achse: | |||
:<math>\bar{K}\bar{r}\acute{\ }=Kr\acute{\ }\cos \vartheta </math> | :<math>\bar{K}\bar{r}\acute{\ }=Kr\acute{\ }\cos \vartheta </math> | ||
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Anwendungsbeispiel ist die Rutherford- Streuung. | Anwendungsbeispiel ist die {{FB|Rutherford-Streuung}}. | ||
Dies ist die Streuung eines Z<sub>1</sub>- fach geladenen Teilchens an einem Z<sub>2</sub>- fach geladenen. Das Potenzial schreibt sich also gemäß | Dies ist die Streuung eines Z<sub>1</sub>- fach geladenen Teilchens an einem Z<sub>2</sub>- fach geladenen. Das Potenzial schreibt sich also gemäß | ||
<math>V(r)=-\frac{{{Z}_{1}}{{Z}_{2}}{{e}^{2}}}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}r}</math> | :<math>V(r)=-\frac{{{Z}_{1}}{{Z}_{2}}{{e}^{2}}}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}r}</math> | ||
Mit diesem Potenzial bekommt man allerdings Konvergenz- Schwierigkeiten. | Mit diesem Potenzial bekommt man allerdings Konvergenz- Schwierigkeiten. | ||
Einzige Lösung ist das {{FB|Yukawa-Potenzial}} | Einzige Lösung ist das {{FB|Yukawa-Potenzial}} | ||
<math>V(r)=\begin{matrix} | :<math>V(r)=\begin{matrix} | ||
\lim \\ | \lim \\ | ||
\kappa \to 0 \\ | \kappa \to 0 \\ | ||
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Als <math>\frac{d\sigma }{d\Omega }={{\left( \frac{{{Z}_{1}}{{Z}_{2}}{{e}^{2}}}{8\pi {{\varepsilon }_{0}}m{{v}^{2}}} \right)}^{2}}\frac{1}{{{\sin }^{4}}\left( \frac{\vartheta }{2} \right)}</math> ergibt sich dann die entsprechende Formel aus der klassischen Mechanik. | Als <math>\frac{d\sigma }{d\Omega }={{\left( \frac{{{Z}_{1}}{{Z}_{2}}{{e}^{2}}}{8\pi {{\varepsilon }_{0}}m{{v}^{2}}} \right)}^{2}}\frac{1}{{{\sin }^{4}}\left( \frac{\vartheta }{2} \right)}</math> ergibt sich dann die entsprechende Formel aus der klassischen Mechanik. | ||
Rutherford hatte hier Glück, dass sich durch die klassische Rechnung in diesem Potenzial zwei Fehler gegen die Quantenmechanik gegenseitig annulieren. Somit erhält man die quantenmechanisch korrekte Lösung schon aus der Ersten Bpornschen Näherung !! | Rutherford hatte hier Glück, dass sich durch die klassische Rechnung in diesem Potenzial '''zwei Fehler''' gegen die Quantenmechanik gegenseitig annulieren. Somit erhält man die quantenmechanisch korrekte Lösung schon aus der Ersten Bpornschen Näherung!! | ||
Für <math>\vartheta \to 0</math> divergiert <math>\frac{d\sigma }{d\Omega }</math> wegen der unendlichen Reichweite von V(r). Auch <math>\sigma </math> divergiert in diesem Fall. | {{Bemerkung|<u>Nebenbemerkung:</u> Für <math>\vartheta \to 0</math> divergiert <math>\frac{d\sigma }{d\Omega }</math> wegen der unendlichen Reichweite von V(r). Auch <math>\sigma </math> divergiert in diesem Fall.}} | ||
====Systematische Störungsentwicklung==== | ====Systematische Störungsentwicklung==== | ||
Man kann eine {{FB|Bornsche Reihe}} Bilden. Dies ist die Iteration der {{FB|Lippmann-Schwinger-Gleichung}}: | Man kann eine {{FB|Bornsche Reihe}} Bilden. Dies ist die Iteration der {{FB|Lippmann-Schwinger-Gleichung}}: | ||
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& \hat{R}:={{{\hat{G}}}_{+}}{{{\hat{H}}}^{1}} \\ | & \hat{R}:={{{\hat{G}}}_{+}}{{{\hat{H}}}^{1}} \\ | ||
\end{align}</math> (Erste Bornsche Näherung) | \end{align}</math> (Erste Bornsche Näherung) | ||
:<math>\left| {{\Psi }^{(2)}} \right\rangle =\left| \Phi \right\rangle +\hat{R}\left| {{\Psi }^{(1)}} \right\rangle =\left( 1+\hat{R}+\hat{R}\hat{R} \right)\left| \Phi \right\rangle </math> (Zweite Bornsche Näherung) | :<math>\left| {{\Psi }^{(2)}} \right\rangle =\left| \Phi \right\rangle +\hat{R}\left| {{\Psi }^{(1)}} \right\rangle =\left( 1+\hat{R}+\hat{R}\hat{R} \right)\left| \Phi \right\rangle </math> (Zweite Bornsche Näherung). | ||
.. usw....... | |||
:<math>\left| \Psi \right\rangle =\left( 1+\hat{R}+{{{\hat{R}}}^{2}}+{{{\hat{R}}}^{3}}+...... \right)\left| \Phi \right\rangle </math> (Bornsche Reihe) | :<math>\left| \Psi \right\rangle =\left( 1+\hat{R}+{{{\hat{R}}}^{2}}+{{{\hat{R}}}^{3}}+...... \right)\left| \Phi \right\rangle </math> (Bornsche Reihe) | ||
Die Bornsche Reihe konvergiert für kleine V. | Die Bornsche Reihe konvergiert für kleine V. |
Aktuelle Version vom 23. September 2010, 12:57 Uhr
Der Artikel Bornsche Näherung basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 6.Kapitels (Abschnitt 3) der Quantenmechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Die Bornsche Näherung ist eine störungstheoretische Näherung für große Einfallsenergien
In diesem Fall kann als kleine Störung betrachtet werden
Für die erste Ordnung Störungsrechnung der Lippmann- Schwinger - Gleichung setzt man an:
Das heißt, man nimmt an, dass das Streupotenzial auf die freie einlaufende Lösung wirkt!
Man nennt den Schritt |
In Ortsdarstellung schreibt sichs dann:
Es folgt für die Streuamplitude in erster Bornscher Näherung
Das heißt, in erster Bornscher Näherung ist die Streuamplitude proportional zur Fouriertransformierten des Potenzials .
Das Problem kann für kugelsymmetrische Potenzial wieder gut durch den Übergang in Kueglkoordinaten gelöst werden: :V=V(r)
Dann kann wieder durch parametrisiert werden!
Die Integration erfolgt in Kugelkoordinaten um die - Achse:
Aus Symmetriegründen hängt nicht von ab:
Somit:
Somit können die Wirkungsquerschnitte angegeben werden:
Anwendungsbeispiel ist die Rutherford-Streuung. Dies ist die Streuung eines Z1- fach geladenen Teilchens an einem Z2- fach geladenen. Das Potenzial schreibt sich also gemäß
Mit diesem Potenzial bekommt man allerdings Konvergenz- Schwierigkeiten. Einzige Lösung ist das Yukawa-Potenzial
Als ergibt sich dann die entsprechende Formel aus der klassischen Mechanik. Rutherford hatte hier Glück, dass sich durch die klassische Rechnung in diesem Potenzial zwei Fehler gegen die Quantenmechanik gegenseitig annulieren. Somit erhält man die quantenmechanisch korrekte Lösung schon aus der Ersten Bpornschen Näherung!!
Systematische Störungsentwicklung
Man kann eine Bornsche Reihe Bilden. Dies ist die Iteration der Lippmann-Schwinger-Gleichung:
Es ergibt sich:
.. usw.......
Die Bornsche Reihe konvergiert für kleine V.