Zeitunabhängige Schrödinger- Gleichung und stationäre Zustände
Der Artikel Zeitunabhängige Schrödinger- Gleichung und stationäre Zustände basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 1.Kapitels (Abschnitt 5) der Quantenmechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Es ergibt sich ein Anfangs- bzw. Randwertproblem:
Die Anfangsbedingung ist gegeben.
Aus der Normierbarkeit folgt:
Eine spezielle Lösung findet man über den Separationsansatz:
da in der letzten Zeile rechts nur Abhängigkeit vom Ort und links nur Abhängigkeit von der Zeit vorliegt, kann diese Übereinstimmung nur gelten, wenn beide Seiten für sich konstant sind. Also:
Also:
Wir finden eine Lösung für den zeitabhängigen Teil:
Somit haben wir als Eigenwertproblem des Hamilton- Operators:
- die Energie- Eigenfunktionen und die Energie- Eigenwerte E. Dies sind die möglichen Meßwert der Observablen "Energie".
Die Energie- Eigenzustände lauten:
Diese heißen stationäre Zustände, da die zugehörige Wahrscheinlichkeitsdichte
Also: Die Wahrscheinlichkeit bleibt erhalten!! (wegen Normierbarkeit!) Nebenbemerkung: Die Wellenfunktion selbst ist natürlich zeitabhängig, da die Materiewelle mit
- oszilliert. Dies gilt auch mit Potenzial (mit Potenzial nimmt die Ozsillationsfrequenz sogar zu, da die Energie steigt!)
Weiterhin sind jedoch alle Erwartungswerte von Observablen (nicht die Observablen selbst, sondern ihre Erwartungswerte!) innerhalb von Eigenzuständen (und nur in diesen) zeitunabhängig:
Insbesondere gilt:
Ehrenfest- Theorem
Nach dem Ehrenfestschen Theorem (Siehe III: Statistische Physik) gilt mit
auch
Bemerkungen 1. Die Energie- Eigenwerte E des Hamilton- Operators sind reell. Beweis: Nach § 1.4 gilt:
Der Rand des R³ liegt jedoch im Unendlichen. Aus Gründen der Normierbarkeit muss der Strom dort jedoch verschwinden. Also gilt:
Andererseits aber gilt:
Also folgt:
Für ein komplexes E mit
Somit folgt bereits aus der Kontinuitätsgleichung, dass alle Energieeigenwerte reell sind!! 2. Die Energie- Eigenzustände sind scharf in der Energie, jedoch beliebig unscharf in der Zeit:
Unschärfe: E und t sind wie zueinander konjugierte Variablen, jedoch keine Operatoren! Dies ist analog zur Situation, dass der Impuls in Impuls- Eigenzuständen beliebig scharf ist. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist dann ortsunabhängig (also beliebig unscharf im Ort, also: gleichverteilt!, konstant!):
Dies läuft analog zur klassischen Mechanik. Dort bedingt die Zeittranslationsinvarianz der Hamiltonfunktion eine Erhaltung der Energie (E Erhaltungsgröße) und die Ortstranslationsinvarianz der Hamiltonfunktion bedingt eine Impulserhaltung. Die Bedingung der Normierbarkeit schränkt die zulässigen Werte der Energie deutlich ein. Randbedingungen à Eigenwertproblem!
Allgemeine Lösung der zeitabhängigen Schrödingergleichung
Ein jeder Zustand kann nach stationären Zuständen entwickelt werden:
Für verschiedene En ist dies jedoch kein stationärer Zustand mehr: Also ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung zeitabhängig: zeitabhängig!!
Die Entwicklungskoeffizienten lassen sich durch die Anfangsbedingungen bestimmen:
Falls ein vollständiges Orthonormalsystem darstellt, kann jede stückweise steige Funktion nach den stationären Zuständenentwickelt werden: Orthonormierung: Man sagt: Durch die Anfangsbedingung können die Entwicklungskoeffizienten "herausprojiziert" werden. P.S:: Dies ist im Dirac- Formalismus wesentlich einfacher!!