Drehimpulsdarstellung und Streuphasen
Der Artikel Drehimpulsdarstellung und Streuphasen basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 6.Kapitels (Abschnitt 4) der Quantenmechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Annahme: Kugelsymmetrisches Streupotenzial V(r)
Erforderlich ist die Umrechung der Impulsdarstellung in die Drehimpulsdarstellung freier Teilchen.
Ziel:
Entwicklung nach Kugelflächenfunktionen mit kleinem l als Näherung für KLEINE Energien
Die auslaufende Welle schreibt sich dann entwickelt:
(Mit den Legendre- Polynomen )
Es können die Kugelflächenfunktionen genommen werden, die von m, also unabhängig sind wegen des kugelsymmetrischen Potenzials → es treten nur Drehimpulseigenfunktionen mit m=0 auf!
Einlaufende ebene Welle
Die einlaufende Welle ist also ein Legendre- Polynom vom Grad l
Dabei taucht der Entartungsgrad als inverser Normierungsfaktor auf. (Der Betrag der Legendre- Polynome ist also indirekt proportional zum Entartungsgrad!)
Aus der Orthogonalitätsrelation erhält man mit Multiplikation mit und Integration dass:
im asymptotischen Verhalten gewinnt man (Striche eingespart) durch Wiederholtes Anwenden der partiellen Integration:
Mit
Zusammenhang mit der freien Schrödingergleichung
Mit Separation in Kugelkoordinaten erlaubt:
Es folgt die Bestimmungsgleichung für die radialen Funktionen:
Vergl. S. 84, §3.3
Voraussetzung ist die REGULARITÄT:
Die Lösung nach Schwabel, Seite 278 lautet:
Also die sphärischen Besselfunktionen!
Die radialen Lösungen für das Streuproblem (Entwicklungsterme für die einfallende Welle) sind die sphärischen Besselfunktionen
Asymptotische Streuphasen
Wieder entwickeln wir in Kugelflächenfunktionen. Diesmal jedoch die asymptotische Streuwelle:
Es folgt:
Setzen wir dies in den Wirkungsquerschnitt ein, so folgt für den totalen Wirkungsquerschnitt
Man spricht in diesem Fall von einer Entwicklung nach Partialwellen, l=0,1,2,3...
Die müssen dabei noch bestimmt werden:
Dieser asymptotische Verlauf muss sich jedoch auch in der Form
die sogenannte asymptotische Phasenverschiebung der auslaufenden (freien) Partialwelle gegenüber der einlaufenden freien Partialwelle.
Der Koeffizient muss durch Koeffizientenvergleich bestimmt werden:
Der Koeffizientenvergleich erfolgt über den separierten Vergleich der Terme mit :
Damit folgt:
Mit der
Es folgt:
Spezialfall für ist die sogenannte s- Welle. Diese ist isotrop wegen und damit nicht mehr von abhängig. Ihr Streuquerschnitt lautet
Im Prinzip wird aus der Schrödingergleichung mit dem Potenzial V(r) bestimmt.
Bemerkung
Bei genügend kleinen Energien werden nur die niedrigsten Partialwellen (für kleine l) gestreut. Denn: in
tragen nur die l mit bei. Dabei ist a die Reichweite des Potenzials! Grund (aus semiklassischer Betrachtung): Es falle ein Teilchen mit ein: Dabei:
Dies impliziert jedoch: Stoßparameter
Die Beziehungen gelten jedoch nur näherungsweise! Das folgende Bild zeigt die Streuwelle für die Streuung einer ebenen Welle an einem abstoßenden Potenzial.
Hier ist der Verlauf der Streuquerschnitte der jeweils l-ten Partialwelle zu sehen: