Paramagnetismus

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Paramagnetismus: vorhandene magnetische Momente werden durch ein äußeres Magnetfeld ausgerichtet! Keine WW der Elementarmagnete untereinander

Ferromagnetismus: Korrelation der permanenten Elementarmagnete untereinander! → spontane Magnetisierung!

Diamagnetismus: die magnetischen Momente werden erst durch ein äußeres Magnetfeld induziert → Abstoßung (Lenzsche Regel)!

Modell eines Paramagneten

N ortsfeste (und somit unterscheidbare Teilchen!) mit Drehimpuls L¯

im Magnetfeld der Induktion B¯

Drehimpulsquantisierung:

Energie:

E=μBmlml=l,l+1,l+2,...,l1,lμ=ge2m=gμBohr

mit μBohr

= Bohrsches Magneton!

z.B. Spin: l=12,g=2,ml=±1

Bahn: l=1,g=1,ml=1,0,1

Einteilchen- Zustandssumme

Z=ml=llexp(βμBml)ν:=ml+lZ=exp(βμBl)ν=02l(exp(βμB))ν=exp(βμBl)exp(βμB(2l+1))1exp(βμB)1=sinh(βμB(l+12))sinh(12βμB)

Beispiel: l = 1/2:

Z=sinh(βμB)sinh(12βμB)=2cosh(12βμB)

Als Einteilchenzustandssumme

Magnetisierung M (= mittleres magnetisches Moment pro Volumen)

M=NVml=llμmlZ1exp(βμBml)=NV1Zml=llμmlexp(βμBml)=NV1βBlnZ=NVμ[(l+12)coth[βμB(l+12)]12coth[12βμB]]

Brillouin- Funktion

z.B. l= 1/2:

M=NVμ12tanh(12βμB)

(Lorgevin- Funktion)

Dies entspricht einer thermischen Zustandsgleichung

M(T,V,B)

Hohe Temperaturen

kT>>μB

Beispiel: B= 1 Tesla → T >> 1K

Entwicklung

cothx1x+x3+...x<<1
M=NVl(l+1)3βμ2B

linear in B!

speziell: l= 1/2:

M(T,V,B)=NVμ2B4kT

Curie- Gesetz!!

magnetische Suszeptibilität χm

definiert durch

M=χmH
B=μ0(H+M)=μ0(1+χm)H

mit dem Magnetfeld H

und μ0

als absolute Permeabilität

M=1μ0χm1+χmB1μ0χmB

Vergleich mit der thermischen Zustandsgleichung:

χm=μ0NVl(l+1)3μ2kT=CT

Mit der Curie- Konstanten C!

(Mit zunehmender Temperatur wird die Ausrichtung der Momente in Feldrichtung durch die Wärmebewegung der Momente gestört!)

Tiefe Temperaturen, hohe Magnetfelder:

kT<<μBcothx1

für x

M=NVμ((l+12)12)=NVμl

Also:

Vollständige Ausrichtung aller Momente


μ¯B¯

Vergleich mit der klassischen rechnung

E¯=m¯B¯=mBcosα

mit |m¯|

fest (magnetisches Moment!) und α

Phasenraumvariable!, Winkel zwischen dem B- Feld und den magnetischen Momenten!

Klassische Zustandssumme:

Z~11d(cosα)exp(βmB(cosα))~sinh(βmB)B
M=NV1βBlnZ=NVBsinh(βmB)1βB(sinh(βmB)B)=NVm(coth(βmB)1βmB)

Vergleich für l=1/2, g=2 (Spin)

MVNm=(coth(βmB)1βmB)=(cothx1x)x=mBkT

klassisch

im Gegensatz zu quantentheoretisch: MVNm=tanhx

Also für x→ 0 (hohe Temperaturen):

MVNmx3

(klassisch)

MVNmx

(quantentheoretisch!)

und für x →

(tiefe Temperaturen):

MVNm11x

(klassisch)

MVNm1e2x

(quantentheoretisch)

Somit folgt (die obere Kurve ist die quantentheoretisch ermittelte):

Abszisse: x = mB/(kT)

Ordinate: MV/Nm

Wie man sieht, weichen die beiden Rechnungen stark voneinander ab!

Vergleich für l>>1

quantentheoretisch: l+12l

und μl=m

M=NVm(coth(βmB)12lcothβmB2l)

Klassisch dann mit der Näherung

cothβmB2l2lβmB

für

kT>mB

klassisch:

M=NVm(coth(βmB)1βmB)

(klassische Brillouin- Funktion)

Für l=2 folgt:

Dabei ist die klassische Kurve nun steiler! Die Abweichung ist immer noch immens, da die quantentheoretische Kurve nun genähert ist!

Für l=5:


und schließlich l=10:

Dabei wurde wieder

Abszisse: x = mB/(kT)

Ordinate: MV/Nm

Energie und Entropie

Entropie S für l=12

N- Teilchen- Zustandssumme ZN

S=k(lnZN+βU)

Statistischer Operator für kanonische Verteilung:

Z1eβH
U=βlnZN=Nβln[2cosh(βμB2)]=NμB2sinh(βμB2)cosh(βμB2)U(T)=NμB2tanh(βμB2)

(kalorische Zustandsgleichung U(T,B) )


S(T)=kN(lnZββlnZ)S(T)=kN[ln2+lncosh(βμB2)βμB2tanh(βμB2)]

Limes

TS(T)=kNln2T>0S(T)kN[ln2+lnex2x(12e2x)]=2kNxe2x0x:=μB2kT

Im Folgenden ist die Entropie (kN=1) gegen die Temperatur (arbitrary units) geplottet:

Dabei sind die Flacheren Kurven für größere Magnetfelder. Bei jeder Kurve wurde das Magnetfeld (a.u.) verdoppelt!

Adiabatische Entmagnetisierung

Bei paramagnetischen Salzen sind bei tiefen Temperaturen die Gitterschwingungen schon eingefroren. Noch tiefere Temperaturen erreicht man dann durch die adiabatische Entmagnetisierung (insbesondere mit Kernspin)