Kugelsymmetrische Potentiale: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PhysikWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
*>SchuBot
K Pfeile einfügen, replaced: -> → →
*>SchuBot
K Interpunktion, replaced: ) → ) (20), ( → ( (9)
 
Zeile 44: Zeile 44:


:<math>\left[ {{{\hat{L}}}_{j}},H \right]=0</math>
:<math>\left[ {{{\hat{L}}}_{j}},H \right]=0</math>
 
,
, falls <math>H=\hat{H}({{\hat{r}}^{2}},{{\hat{p}}^{2}})</math>
falls <math>H=\hat{H}({{\hat{r}}^{2}},{{\hat{p}}^{2}})</math>


Also <math>\hat{H}=\frac{{{{\hat{p}}}^{2}}}{2m}+V(r)</math>
Also <math>\hat{H}=\frac{{{{\hat{p}}}^{2}}}{2m}+V(r)</math>


mit Zentralpotenzial V(r )
mit Zentralpotenzial V(r)


<u>'''Theorem'''</u>
<u>'''Theorem'''</u>
Zeile 73: Zeile 73:
Wegen <math>\left[ {{{\hat{L}}}^{2}},H \right]=\hat{L}\left[ \hat{L},H \right]+\left[ \hat{L},H \right]\hat{L}\Rightarrow \left[ {{{\hat{L}}}^{2}},H \right]=0\Rightarrow \left[ {{{\hat{L}}}_{j}},H \right]=0</math>
Wegen <math>\left[ {{{\hat{L}}}^{2}},H \right]=\hat{L}\left[ \hat{L},H \right]+\left[ \hat{L},H \right]\hat{L}\Rightarrow \left[ {{{\hat{L}}}^{2}},H \right]=0\Rightarrow \left[ {{{\hat{L}}}_{j}},H \right]=0</math>


Sei V(r ) im Folgenden kugelsymmetrisch.
Sei V(r) im Folgenden kugelsymmetrisch.


Dann gibt es gemeinsame Eigenzustände von <math>H</math>
Dann gibt es gemeinsame Eigenzustände von <math>H</math>
Zeile 82: Zeile 82:


und<math>\bar{L}</math>
und<math>\bar{L}</math>
.


.


( H läßt sich als L² darstellen ( siehe im Folgenden !) und mit L² vertauscht immer nur eine Komponente, die anderen nicht, da ja die Komponenten des Drehimpulses untereinander nicht vertauschen !)
(H läßt sich als L² darstellen (siehe im Folgenden!) und mit L² vertauscht immer nur eine Komponente, die anderen nicht, da ja die Komponenten des Drehimpulses untereinander nicht vertauschen!)


Wegen
Wegen
Zeile 96: Zeile 96:


können wir gemeinsame Eigenzustände zu <math>H</math>
können wir gemeinsame Eigenzustände zu <math>H</math>
 
,
,<math>{{\hat{L}}^{2}}</math>
<math>{{\hat{L}}^{2}}</math>


und <math>{{\hat{L}}_{3}}</math>
und <math>{{\hat{L}}_{3}}</math>
Zeile 117: Zeile 117:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Summationskonvention !!
Summationskonvention!!


Es folgt:
Es folgt:
Zeile 177: Zeile 177:
:<math>\frac{\partial }{\partial r}=\frac{\partial {{x}_{j}}}{\partial r}{{\partial }_{j}}=\frac{{{x}_{j}}}{r}{{\partial }_{j}}</math>
:<math>\frac{\partial }{\partial r}=\frac{\partial {{x}_{j}}}{\partial r}{{\partial }_{j}}=\frac{{{x}_{j}}}{r}{{\partial }_{j}}</math>


Wobei der letzte Zusammenhang natürlich nur für die obigen Vektorkomponenten gilt !
Wobei der letzte Zusammenhang natürlich nur für die obigen Vektorkomponenten gilt!


Somit:
Somit:
Zeile 211: Zeile 211:
:<math>\left( \bar{r}\cdot \bar{p} \right)\left[ \left( \bar{r}\cdot \bar{p} \right)+\frac{\hbar }{i} \right]\Psi (r,\vartheta ,\phi )==-{{\hbar }^{2}}\frac{\partial }{\partial r}\left( {{r}^{2}}\frac{\partial \Psi }{\partial r} \right)</math>
:<math>\left( \bar{r}\cdot \bar{p} \right)\left[ \left( \bar{r}\cdot \bar{p} \right)+\frac{\hbar }{i} \right]\Psi (r,\vartheta ,\phi )==-{{\hbar }^{2}}\frac{\partial }{\partial r}\left( {{r}^{2}}\frac{\partial \Psi }{\partial r} \right)</math>


'''Also: ( Im quantenmechanischen Fall sei '''<math>\bar{r}=\hat{\bar{r}},\bar{p}=\hat{\bar{p}}</math>
'''Also: (Im quantenmechanischen Fall sei '''<math>\bar{r}=\hat{\bar{r}},\bar{p}=\hat{\bar{p}}</math>


:<math>\frac{{{p}^{2}}}{2m}\Psi (r,\vartheta ,\phi )=\frac{-{{\hbar }^{2}}}{2m}\frac{1}{r}\frac{{{\partial }^{2}}}{\partial {{r}^{2}}}\left( r\Psi  \right)+\frac{{{L}^{2}}}{2m{{r}^{2}}}\Psi </math>
:<math>\frac{{{p}^{2}}}{2m}\Psi (r,\vartheta ,\phi )=\frac{-{{\hbar }^{2}}}{2m}\frac{1}{r}\frac{{{\partial }^{2}}}{\partial {{r}^{2}}}\left( r\Psi  \right)+\frac{{{L}^{2}}}{2m{{r}^{2}}}\Psi </math>
Zeile 247: Zeile 247:
:<math>\frac{{{p}^{2}}}{2m}=\frac{{{p}_{r}}^{2}}{2m}+\frac{{{L}^{2}}}{2m{{r}^{2}}}</math>
:<math>\frac{{{p}^{2}}}{2m}=\frac{{{p}_{r}}^{2}}{2m}+\frac{{{L}^{2}}}{2m{{r}^{2}}}</math>


Nachrechnen !
Nachrechnen!


'''Ortsdarstellung von L²:'''
'''Ortsdarstellung von L²:'''
Zeile 259: Zeile 259:
:<math>\frac{-{{\hbar }^{2}}}{2m}\Delta \Psi +V\Psi =E\Psi </math>
:<math>\frac{-{{\hbar }^{2}}}{2m}\Delta \Psi +V\Psi =E\Psi </math>


´ auf Kugelkoordinaten ( Laplace- Operator in Kugelkoordinaten ausdrücken !)
´ auf Kugelkoordinaten (Laplace- Operator in Kugelkoordinaten ausdrücken!)


<u>'''Lösung der Schrödingergleichung durch Separationsansatz:'''</u>
<u>'''Lösung der Schrödingergleichung durch Separationsansatz:'''</u>
Zeile 281: Zeile 281:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


( Laguerre Differenzialgleichung !)
(Laguerre Differenzialgleichung!)


Dabei wird <math>\frac{{{\hbar }^{2}}l(l+1)}{2m{{r}^{2}}}</math>
Dabei wird <math>\frac{{{\hbar }^{2}}l(l+1)}{2m{{r}^{2}}}</math>
Zeile 295: Zeile 295:
:<math>{{d}^{2}}\left( rR \right)=d\left( R+rdR \right)=2dR+r{{d}^{2}}R</math>
:<math>{{d}^{2}}\left( rR \right)=d\left( R+rdR \right)=2dR+r{{d}^{2}}R</math>


für ein Differenzial entlang der Radiusvariable !
für ein Differenzial entlang der Radiusvariable!


'''Bindungszustände im anziehenden Zentralpotenzial:'''
'''Bindungszustände im anziehenden Zentralpotenzial:'''
Zeile 314: Zeile 314:


Es existieren für ein anziehendes Potenzial <math>V(r)</math>
Es existieren für ein anziehendes Potenzial <math>V(r)</math>
 
,
, also negatives Potenzial  wie im 1dimensionalen Fall grundsätzlich endlich oder unendlich viele gebundene Zustände. Dabei sind es unendlich viele für <math>\alpha <2</math>
also negatives Potenzial  wie im 1dimensionalen Fall grundsätzlich endlich oder unendlich viele gebundene Zustände. Dabei sind es unendlich viele für <math>\alpha <2</math>
 
,
, ansonsten nur endlich viele ( Potenzialtopf !). Bei Kugelsymmetrie des Potenzialtopfs existiert immer mindestens EIN gebundener Zustand !
ansonsten nur endlich viele (Potenzialtopf!). Bei Kugelsymmetrie des Potenzialtopfs existiert immer mindestens EIN gebundener Zustand!


Dabei existiert eine Serie <math>{{E}_{nl}}</math>
Dabei existiert eine Serie <math>{{E}_{nl}}</math>
Zeile 323: Zeile 323:
n=0,1,2,3,... usw... zu jedem l < n
n=0,1,2,3,... usw... zu jedem l < n


Jeder Zustand ist dabei bezüglich m (m=-l,...,+l )  2l+1 fach entartet.
Jeder Zustand ist dabei bezüglich m (m=-l,...,+l )  2l+1 fach entartet.


Also: es existieren endlich oder unendlich viele <math>{{E}_{nl}}</math>
Also: es existieren endlich oder unendlich viele <math>{{E}_{nl}}</math>
Zeile 331: Zeile 331:
mit jeweils <math>2l+1</math>
mit jeweils <math>2l+1</math>


facher Entartung. Voraussetzung: Am Ursprung muss die Zentrifugalbarriere dominieren !
facher Entartung. Voraussetzung: Am Ursprung muss die Zentrifugalbarriere dominieren!


'''Zusammenfassung Kugelsymmetrsiche Potenziale:'''
'''Zusammenfassung Kugelsymmetrsiche Potenziale:'''
Zeile 342: Zeile 342:


und H mit <math>{{L}^{2}},{{L}_{j}}</math>
und H mit <math>{{L}^{2}},{{L}_{j}}</math>
.


.


Also existieren gemeinsame Eigenzustände zu <math>H</math>
Also existieren gemeinsame Eigenzustände zu <math>H</math>
,
<math>{{L}^{2}},{{L}_{3}}</math>
.
Es ist möglich, einen Operator, z.B. den Hamiltonian durch diese Größen auszudrücken


,<math>{{L}^{2}},{{L}_{3}}</math>
ALSO: Schreibe die vertauschenden Operatoren auf!
 
. Es ist möglich, einen Operator, z.B. den Hamiltonian durch diese Größen auszudrücken
 
ALSO: Schreibe die vertauschenden Operatoren auf !


Wir haben jedoch gesehen, dass
Wir haben jedoch gesehen, dass
Zeile 359: Zeile 359:
:<math>\Leftrightarrow \hat{L}\times \hat{L}=i\hbar \hat{L}</math>
:<math>\Leftrightarrow \hat{L}\times \hat{L}=i\hbar \hat{L}</math>


ALSO: Schreibe die Quantisierungsbedingungen ( Kommutatoren ) auf !
ALSO: Schreibe die Quantisierungsbedingungen (Kommutatoren) auf!


Wir haben als Leiteroperatoren:
Wir haben als Leiteroperatoren:
Zeile 389: Zeile 389:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


ALSO: Suche einen vollständigen Satz vertauschbarer Operatoren !
ALSO: Suche einen vollständigen Satz vertauschbarer Operatoren!


Durch die Untersuchung der Wirkung von Produkten von Operatoren kann dann das Eigenwertproblem eingegrenzt oder sogar gelöst werden.
Durch die Untersuchung der Wirkung von Produkten von Operatoren kann dann das Eigenwertproblem eingegrenzt oder sogar gelöst werden.
Zeile 414: Zeile 414:


Direkt aus der Existenz gemeinsamer Eigenzustände zu <math>H</math>
Direkt aus der Existenz gemeinsamer Eigenzustände zu <math>H</math>
 
,
,<math>{{L}^{2}},{{L}_{3}}</math>
<math>{{L}^{2}},{{L}_{3}}</math>


kann man den Hamiltonian zusammenstellen:
kann man den Hamiltonian zusammenstellen:
Zeile 433: Zeile 433:
:<math>{{p}_{r}}^{2}\ne \frac{{{\left( \bar{r}\cdot \bar{p} \right)}^{2}}}{{{r}^{2}}}</math>
:<math>{{p}_{r}}^{2}\ne \frac{{{\left( \bar{r}\cdot \bar{p} \right)}^{2}}}{{{r}^{2}}}</math>


( klassisch)
(klassisch)


Es ergibt sich die Schrödingergleichung:
Es ergibt sich die Schrödingergleichung:
Zeile 502: Zeile 502:
& {{V}_{1}}(x)=\infty \ x\le 0 \\
& {{V}_{1}}(x)=\infty \ x\le 0 \\
\end{align}</math>
\end{align}</math>
Vergleiche: Harmonischer Oszi !
Vergleiche: Harmonischer Oszi!
Symmetrische Fortsetzung des Potenzials <math>{{V}_{s}}</math>
Symmetrische Fortsetzung des Potenzials <math>{{V}_{s}}</math>
:
:
Zeile 512: Zeile 512:
Fazit: Der Grundzustand von <math>{{V}_{1}}</math>
Fazit: Der Grundzustand von <math>{{V}_{1}}</math>
entspricht dem ersten angeregten Zustand von <math>{{V}_{s}}</math>
entspricht dem ersten angeregten Zustand von <math>{{V}_{s}}</math>
( radialsymmetrisches Potenzial der Schrödingergleichung).
(radialsymmetrisches Potenzial der Schrödingergleichung).
Es gilt: Das eindimensionale symmetrische Potenzial besitzt mindestens einen Bindungszustand !
Es gilt: Das eindimensionale symmetrische Potenzial besitzt mindestens einen Bindungszustand!
Dreidimensionale Potenziale besitzen dagegen nicht immer Bindungszustände.
Dreidimensionale Potenziale besitzen dagegen nicht immer Bindungszustände.

Aktuelle Version vom 12. September 2010, 23:42 Uhr




[L^3,r^1]=[(r^1p^2r^2p^1),r^1]=r^2[p^1,r^1]=ir^2[L^3,r^2]=[(r^1p^2r^2p^1),r^2]=r^1[p^2,r^2]=ir^1[L^3,r^3]=[(r^1p^2r^2p^1),r^3]=0

Allgemein:

[L^j,r^k]=ir^l[L^j,r^k]=iεjklr^l

mit j,k,l zyklisch

Analog:

[L^j,p^k]=iεjklp^l
[L^3,r^12]=[L^3,r^1]r^1+r^1[L^3,r^1]=ir^2r^1+r^1ir^2=2ir^2r^1[L^3,r^22]=[L^3,r^2]r^2+r^2[L^3,r^2]=ir^1r^2r^2ir^1=2ir^2r^[L^3,r^32]=[L^3,r^3]r^3+r^3[L^3,r^3]=0

Damit folgt jedoch für die gesamten Vektoren:

[L^j,r^2]=[L^j,p^2]=0

j=1,2,3

[L^j,H]=0

,

falls H=H^(r^2,p^2)

Also H^=p^22m+V(r)

mit Zentralpotenzial V(r)

Theorem

Für alle rotationssymmetrischen Hamiltonoperatoren gilt:

[L^j,H]=0
[L^2,H]=0

Und der Drehimpuls ist eine Erhaltungsgröße, also

L¯˙=0

Analogie in der KLASSISCHEN Mechanik:

Im Zentralpotenzial ist der Drehimpuls eine Erhaltungsgröße

Tieferer Grund: L¯

ist die Erzeugende infinitesimaler Drehungen

Wegen [L^2,H]=L^[L^,H]+[L^,H]L^[L^2,H]=0[L^j,H]=0

Sei V(r) im Folgenden kugelsymmetrisch.

Dann gibt es gemeinsame Eigenzustände von H

undL^j

für jedes j aber nicht zu H

undL¯ .


(H läßt sich als L² darstellen (siehe im Folgenden!) und mit L² vertauscht immer nur eine Komponente, die anderen nicht, da ja die Komponenten des Drehimpulses untereinander nicht vertauschen!)

Wegen

[L^3,H]=0
[L^2,H]=0
[L^2,L^3]=0

können wir gemeinsame Eigenzustände zu H , L^2

und L^3

finden.

Zusammenhang zwischen L^2

und H=p22m+V

L^2=εjklεjmnxkplxmpnεjklεjmn=δkmδlnδknδlmL^2=εjklεjmnxkplxmpn=(δkmδlnδknδlm)xkplxmpn

Summationskonvention!!

Es folgt:

L^2=εjklεjmnxkplxmpn=(δkmδlnδknδlm)xkplxmpn==xmpnxmpnxnpmxmpnpnxm=xmpniδmnxnpm=pmxn+iδmnL^2=xmxmpnpnpmxnxmpn2ixmpmpmxnxmpn=pmxmxnpnpmxm=xmpmiδmmδmm=3L^2=xmxmpnpnpmxnxmpn2ixmpm=xm2pn2xmpmxnpn+3ixnpn2ixmpmL^2=xm2pn2(xmpm)(xnpn)+ixmpmL^2=r2p2(r¯p¯)2+i(r¯p¯)

Somit:

p^22m=12mr2[(r¯^p¯^)2i(r¯^p¯^)+L^2]

Klassisch:

p22m=12mr2[(r¯p¯)2+L2]mit(r¯p¯)=rpr

Ortsdarstellung in Kugelkoordinaten

x1=rsinϑcosϕx2=rsinϑsinϕx3=rcosϑ

Die Differenziale transformieren sich dabei folgendermaßen:

r=xjrj=xjrj

Wobei der letzte Zusammenhang natürlich nur für die obigen Vektorkomponenten gilt!

Somit:

r¯p¯=ixjj=irr

wegen r=xjrj

p¯^=ip^rirr¯^p¯^=r^p^r=irrL^z=iϕ

Operator der kinetischen Energie:

(r¯p¯)[(r¯p¯)+i]Ψ(r,ϑ,ϕ)=2rr(rr+1)Ψ(r,ϑ,ϕ)=2r[r(rΨr)+Ψr]=2r[(r2Ψr2)+2Ψr]=2r2r2(rΨ)

Alternativ:

(r¯p¯)[(r¯p¯)+i]Ψ(r,ϑ,ϕ)==2r(r2Ψr)

Also: (Im quantenmechanischen Fall sei r¯=r¯^,p¯=p¯^

p22mΨ(r,ϑ,ϕ)=22m1r2r2(rΨ)+L22mr2Ψ

einen einfachen Ausdruck hätte man auch erhalten, indem man einfach Laplace, also p22m=22mΔ

in Kugelkoordinaten schreibt

Es gilt für den Operator der kinetischen Energie

T¯^=p¯^22m=22mΔ

Laplaceoperator in Kugelkoordinaten:

ΔΨ=1r2r(r2rΨ)+1r2sinϑϑ(sinϑϑΨ)+1r2sin2ϑ22ϕΨ

Schrödingergleichung für Ψ(r,ϑ,ϕ)

HΨ(r,ϑ,ϕ)=p22mΨ(r,ϑ,ϕ)+V(r)Ψ(r,ϑ,ϕ)=22m1r2r2(rΨ)+[L22mr2+V(r)]Ψ=EΨ(r,ϑ,ϕ)

In Analogie zur klassischen Hamiltonfunktion identifiziert man

p^r=i(r+1r)

als Radialimpuls- Operator

mit der Vertauschungsrelation:

[p^r,r^]=i

Es gilt:

p22m=pr22m+L22mr2

Nachrechnen!

Ortsdarstellung von L²:

L2Ψ(r,ϑ,ϕ)=2{1sinϑϑ(sinϑΨ(r,ϑ,ϕ)ϑ)+1sin2ϑ2Ψ(r,ϑ,ϕ)ϕ2}

Nebenbemerkung:

H erhält man auch direkt durch die Transformation von

22mΔΨ+VΨ=EΨ

´ auf Kugelkoordinaten (Laplace- Operator in Kugelkoordinaten ausdrücken!)

Lösung der Schrödingergleichung durch Separationsansatz:

Ψ(r,ϑ,ϕ)=R(r)Y(ϑ,ϕ)

mitL2Y(ϑ,ϕ)=2l(l+1)Y(ϑ,ϕ)

Also:

22mYrd2dr2(rR)+R2mr2(L2Y)+Y(V(r)E)R=0L2Y=2l(l+1)Y22mYrd2dr2(rR)+R2mr2(2l(l+1)Y)+Y(V(r)E)R=022md2dr2(rR)+(2l(l+1)2mr2+V(r)E)(rR)=0

(Laguerre Differenzialgleichung!)

Dabei wird 2l(l+1)2mr2

analog zur klassischen Mechanik als Zentrifugalpotenzial bezeichnet

Im Endeffekt können wir von einer radialen Schrödingergelichung mit einem effektiven Potenzial sprechen:

Veff.=2l(l+1)2mr2+V(r)

Merke als Kurzform für Differenziale:

d2(rR)=d(R+rdR)=2dR+rd2R

für ein Differenzial entlang der Radiusvariable!

Bindungszustände im anziehenden Zentralpotenzial:

Sei limr0|V(r)|Mrα

mit α<2

Also: dominiere das Zentrifugalpotenzial gegenüber V für r→ 0,

so gilt:

Es existieren für ein anziehendes Potenzial V(r) ,

also negatives Potenzial  wie im 1dimensionalen Fall grundsätzlich endlich oder unendlich viele gebundene Zustände. Dabei sind es unendlich viele für α<2

,

ansonsten nur endlich viele (Potenzialtopf!). Bei Kugelsymmetrie des Potenzialtopfs existiert immer mindestens EIN gebundener Zustand!

Dabei existiert eine Serie Enl

n=0,1,2,3,... usw... zu jedem l < n

Jeder Zustand ist dabei bezüglich m (m=-l,...,+l ) 2l+1 fach entartet.

Also: es existieren endlich oder unendlich viele Enl

zu jedem l

mit jeweils 2l+1

facher Entartung. Voraussetzung: Am Ursprung muss die Zentrifugalbarriere dominieren!

Zusammenfassung Kugelsymmetrsiche Potenziale:

Jeweils vertauschbar sind:

L2

mit Lj,H

und H mit L2,Lj .


Also existieren gemeinsame Eigenzustände zu H , L2,L3 .

Es ist möglich, einen Operator, z.B. den Hamiltonian durch diese Größen auszudrücken

ALSO: Schreibe die vertauschenden Operatoren auf!

Wir haben jedoch gesehen, dass

[L^j,L^k]=iεjklL^l
L^×L^=iL^

ALSO: Schreibe die Quantisierungsbedingungen (Kommutatoren) auf!

Wir haben als Leiteroperatoren:

L^+:=L^1+iL^2L^:=L^1iL^2

nicht hermitesch

mit L^±|l,m~|l,m±1

nicht hermitesch. Es handelt sich also um Leiteroperatoren für die magnetische Quantenzahl.

L^2|l,m=2l(l+1)|l,m
L^3|l,m=m|l,m
l=0,12,1,...m=l,l+1,....,l

ALSO: Suche einen vollständigen Satz vertauschbarer Operatoren!

Durch die Untersuchung der Wirkung von Produkten von Operatoren kann dann das Eigenwertproblem eingegrenzt oder sogar gelöst werden.

Der Bahndrehimpulsoperator kann zusammengesetzt werden:

L¯^=r¯^×p¯^

Das Spektrum ist einzuschränken:

l=0,1,2...m=l,l+1,....,l

Schließlich kann eine Wellenfunktion in der Ortsdarstellung angegeben werden:

r¯^|nlm=Ψnlm=Ψ(r,ϑ,ϕ)=Rnl(r)Ylm(ϑ,ϕ)

als Separationsansatz.

Direkt aus der Existenz gemeinsamer Eigenzustände zu H , L2,L3

kann man den Hamiltonian zusammenstellen:

HΨ=(p22m+V(r))Ψ=((r¯p¯)[(r¯p¯)+i]2mr2+L22mr2+V(r))Ψ=HΨ=12m[2r2r2(rΨ)]+L22mr2Ψ+V(r)Ψ2r2r2(rΨ)=pr2

Dabei:

pr2(r¯p¯)2r2

(klassisch)

Es ergibt sich die Schrödingergleichung:

22md2dr2(rR)+(2l(l+1)2mr2+V(r)E)(rR)=0

als radiale Schrödingergleichung mit dem Zentrifugalpotenzial 2l(l+1)2mr2

und dem effektiven Potenzial Veff.(r)=V(r)+2l(l+1)2mr2

Der Separationsansatz liefert den Zustand als Produkt:

r¯^|nlm=Ψnlm(r¯)=Ψ(r,ϑ,ϕ)=Rnl(r)Ylm(ϑ,ϕ)=unl(r)rYlm(ϑ,ϕ)Rnl(r)=unl(r)r

Aus der Normierbarkeit

d3r|Ψnlm|2=dΩ|Ylm(ϑ,ϕ)|20r2|unl(r)r|2=dΩ|Ylm(ϑ,ϕ)|20|unl(r)|2<

folgt:

limr|unl(r)|arεmitε>12

Asymptotisches Verhalten für r

22md2dr2u=Euu~ekrk:=12m(E)

Verhalten für r0

[22md2dr2+2l(l+1)2mr2]u=0

Ansatz: u(r)~rs

s(s1)+l(l+1)=0s1=l+1;s2=l

Jedoch ist s2=l nicht zulässig, da R(r)~rl1 singulär an der Stelle r=0 Es ist notwendig, dass limr>0u(r)=0

Nebenbemerkung: Für l=0 ist die radiale Schrödingergleichung

22md2dr2u+(V(r)E)u=0

mit u(0)=0 äquivalent zur eindimensionalen Schrödingergleichung mit

V1(x)=V(x)fu¨rx>0V1(x)=x0

Vergleiche: Harmonischer Oszi! Symmetrische Fortsetzung des Potenzials Vs


Nur die antisymmetrischen Eigenzustände von Vs sind auch Eigenzustände von V1

Fazit: Der Grundzustand von V1 entspricht dem ersten angeregten Zustand von Vs (radialsymmetrisches Potenzial der Schrödingergleichung). Es gilt: Das eindimensionale symmetrische Potenzial besitzt mindestens einen Bindungszustand! Dreidimensionale Potenziale besitzen dagegen nicht immer Bindungszustände.