Kugelsymmetrische Potentiale

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Allgemein:

mit j,k,l zyklisch

Analog:

Damit folgt jedoch für die gesamten Vektoren:

j=1,2,3

,

falls 

Also

mit Zentralpotenzial V(r)

Theorem

Für alle rotationssymmetrischen Hamiltonoperatoren gilt:

Und der Drehimpuls ist eine Erhaltungsgröße, also

Analogie in der KLASSISCHEN Mechanik:

Im Zentralpotenzial ist der Drehimpuls eine Erhaltungsgröße

Tieferer Grund:

ist die Erzeugende infinitesimaler Drehungen

Wegen

Sei V(r) im Folgenden kugelsymmetrisch.

Dann gibt es gemeinsame Eigenzustände von

und

für jedes j aber nicht zu

und .


(H läßt sich als L² darstellen (siehe im Folgenden!) und mit L² vertauscht immer nur eine Komponente, die anderen nicht, da ja die Komponenten des Drehimpulses untereinander nicht vertauschen!)

Wegen

können wir gemeinsame Eigenzustände zu ,

und

finden.

Zusammenhang zwischen

und

Summationskonvention!!

Es folgt:

Somit:

Klassisch:

Ortsdarstellung in Kugelkoordinaten

Die Differenziale transformieren sich dabei folgendermaßen:

Wobei der letzte Zusammenhang natürlich nur für die obigen Vektorkomponenten gilt!

Somit:

wegen

Operator der kinetischen Energie:

Alternativ:

Also: (Im quantenmechanischen Fall sei

einen einfachen Ausdruck hätte man auch erhalten, indem man einfach Laplace, also

in Kugelkoordinaten schreibt

Es gilt für den Operator der kinetischen Energie

Laplaceoperator in Kugelkoordinaten:

Schrödingergleichung für

In Analogie zur klassischen Hamiltonfunktion identifiziert man

als Radialimpuls- Operator

mit der Vertauschungsrelation:

Es gilt:

Nachrechnen!

Ortsdarstellung von L²:

Nebenbemerkung:

H erhält man auch direkt durch die Transformation von

´ auf Kugelkoordinaten (Laplace- Operator in Kugelkoordinaten ausdrücken!)

Lösung der Schrödingergleichung durch Separationsansatz:

mit

Also:

(Laguerre Differenzialgleichung!)

Dabei wird

analog zur klassischen Mechanik als Zentrifugalpotenzial bezeichnet

Im Endeffekt können wir von einer radialen Schrödingergelichung mit einem effektiven Potenzial sprechen:

Merke als Kurzform für Differenziale:

für ein Differenzial entlang der Radiusvariable!

Bindungszustände im anziehenden Zentralpotenzial:

Sei

mit

Also: dominiere das Zentrifugalpotenzial gegenüber V für r→ 0,

so gilt:

Es existieren für ein anziehendes Potenzial ,

also negatives Potenzial  wie im 1dimensionalen Fall grundsätzlich endlich oder unendlich viele gebundene Zustände. Dabei sind es unendlich viele für 

,

ansonsten nur endlich viele (Potenzialtopf!). Bei Kugelsymmetrie des Potenzialtopfs existiert immer mindestens EIN gebundener Zustand!

Dabei existiert eine Serie

n=0,1,2,3,... usw... zu jedem l < n

Jeder Zustand ist dabei bezüglich m (m=-l,...,+l ) 2l+1 fach entartet.

Also: es existieren endlich oder unendlich viele

zu jedem

mit jeweils

facher Entartung. Voraussetzung: Am Ursprung muss die Zentrifugalbarriere dominieren!

Zusammenfassung Kugelsymmetrsiche Potenziale:

Jeweils vertauschbar sind:

mit

und H mit .


Also existieren gemeinsame Eigenzustände zu , .

Es ist möglich, einen Operator, z.B. den Hamiltonian durch diese Größen auszudrücken

ALSO: Schreibe die vertauschenden Operatoren auf!

Wir haben jedoch gesehen, dass

ALSO: Schreibe die Quantisierungsbedingungen (Kommutatoren) auf!

Wir haben als Leiteroperatoren:

nicht hermitesch

mit

nicht hermitesch. Es handelt sich also um Leiteroperatoren für die magnetische Quantenzahl.

ALSO: Suche einen vollständigen Satz vertauschbarer Operatoren!

Durch die Untersuchung der Wirkung von Produkten von Operatoren kann dann das Eigenwertproblem eingegrenzt oder sogar gelöst werden.

Der Bahndrehimpulsoperator kann zusammengesetzt werden:

Das Spektrum ist einzuschränken:

Schließlich kann eine Wellenfunktion in der Ortsdarstellung angegeben werden:

als Separationsansatz.

Direkt aus der Existenz gemeinsamer Eigenzustände zu ,

kann man den Hamiltonian zusammenstellen:

Dabei:

(klassisch)

Es ergibt sich die Schrödingergleichung:

als radiale Schrödingergleichung mit dem Zentrifugalpotenzial

und dem effektiven Potenzial

Der Separationsansatz liefert den Zustand als Produkt:

Aus der Normierbarkeit

folgt:

Asymptotisches Verhalten für

Verhalten für

Ansatz:

Jedoch ist nicht zulässig, da singulär an der Stelle r=0 Es ist notwendig, dass

Nebenbemerkung: Für l=0 ist die radiale Schrödingergleichung

mit äquivalent zur eindimensionalen Schrödingergleichung mit

Vergleiche: Harmonischer Oszi! Symmetrische Fortsetzung des Potenzials


Nur die antisymmetrischen Eigenzustände von sind auch Eigenzustände von

Fazit: Der Grundzustand von entspricht dem ersten angeregten Zustand von (radialsymmetrisches Potenzial der Schrödingergleichung). Es gilt: Das eindimensionale symmetrische Potenzial besitzt mindestens einen Bindungszustand! Dreidimensionale Potenziale besitzen dagegen nicht immer Bindungszustände.