Elektrische Multipolentwicklung: Unterschied zwischen den Versionen

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<noinclude>{{Scripthinweis|Elektrodynamik|1|4}}</noinclude>
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Betrachtet man räumlich begrenzte Ladungsverteilungen
Betrachtet man räumlich begrenzte Ladungsverteilungen <math>\rho (\bar{r}\acute{\ })</math> in der Nähe des Ursprungs <math>\bar{r}\acute{\ }=0</math>,  so kann man sich Gedanken machen um das asymptotische Verhalten  von
:<math>\rho (\bar{r}\acute{\ })</math>
in der Nähe des Ursprungs
:<math>\bar{r}\acute{\ }=0</math>,
  so kann man sich Gedanken machen um das asymptotische Verhalten  von
:<math>\Phi (\bar{r})=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}\frac{1}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}}\frac{\rho (\bar{r}\acute{\ })}{|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}{{d}^{3}}r\acute{\ }</math>
:<math>\Phi (\bar{r})=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}\frac{1}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}}\frac{\rho (\bar{r}\acute{\ })}{|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}{{d}^{3}}r\acute{\ }</math>
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für <math>r\to \infty </math> machen:
:<math>r\to \infty </math>
{{Methode|Methode: Der Integrand wird als Taylorreihe entwickelt für <math>r>>r\acute{\ }</math>:}}
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Methode: Der Integrand wird als Taylorreihe entwickelt für
:<math>r>>r\acute{\ }</math>
:


:<math>G(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}\frac{{{\left( -1 \right)}^{l}}}{l!}{{\left( \bar{r}\acute{\ }\cdot {{\nabla }_{r}} \right)}^{l}}G(\bar{r})</math>
:<math>G(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}\frac{{{\left( -1 \right)}^{l}}}{l!}{{\left( \bar{r}\acute{\ }\cdot {{\nabla }_{r}} \right)}^{l}}G(\bar{r})</math>
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:<math>\frac{1}{|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}={{\left( {{r}^{2}}-2rr\acute{\ }\cos \vartheta +r{{\acute{\ }}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}=\frac{1}{r}{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\cos \vartheta +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}</math>
:<math>\frac{1}{|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}={{\left( {{r}^{2}}-2rr\acute{\ }\cos \vartheta +r{{\acute{\ }}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}=\frac{1}{r}{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\cos \vartheta +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}</math>


Wobei
Wobei <math>\vartheta </math> den Winkel zwischen <math>\bar{r}</math> und <math>\bar{r}\acute{\ }</math> bezeichnet.
:<math>\vartheta </math>
Betrachtet man die hierbei entstehende Reihe, die für <math>r\acute{\ }<r</math> und <math>\left| \cos \vartheta  \right|=\left| \xi  \right|<1</math> konvergiert, so definiert diese Reihe gerade die sogenannten Kugelfunktionen ({{FB|Legendre-Polynome}}):
den Winkel zwischen
:<math>\bar{r}</math> und <math>\bar{r}\acute{\ }</math>
bezeichnet.
Betrachtet man die hierbei entstehende Reihe, die für
:<math>r\acute{\ }<r</math> und <math>\left| \cos \vartheta  \right|=\left| \xi  \right|<1</math>
konvergiert, so definiert diese Reihe gerade die sogenannten Kugelfunktionen (Legendre- Polynome):
:<math>{{P}_{l}}(\xi )</math>
:<math>{{P}_{l}}(\xi )</math>
:


:<math>{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\xi +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}=\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{l}}{{P}_{l}}(\xi )</math>
:<math>{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\xi +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}=\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{l}}{{P}_{l}}(\xi )</math>


Also sind die Legendre- Polynome gerade definiert über ihre Eigenschaft, als Entwicklungsfunktionen einer Potenzreihe (Taylorreihe) multipliziert mit
Also sind die Legendre- Polynome gerade definiert über ihre Eigenschaft, als Entwicklungsfunktionen einer Potenzreihe (Taylorreihe) multipliziert mit <math>{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{l}}</math> in jeweils l-ter Ordnung die Funktion
:<math>{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{l}}</math>
in jeweils l-ter Ordnung die Funktion
:<math>{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\xi +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}</math>
:<math>{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\xi +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}</math>
zu ergeben, die wiederum das r- Fache von
zu ergeben, die wiederum das r- Fache von
:<math>\frac{1}{|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}=\frac{1}{r}{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\cos \vartheta +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}</math>
:<math>\frac{1}{|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}=\frac{1}{r}{{\left( 1-2\frac{r\acute{\ }}{r}\cos \vartheta +{{\left( \frac{r\acute{\ }}{r} \right)}^{2}} \right)}^{-\frac{1}{2}}}</math> ist.
ist.
 
Also:
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:<math>{{Q}_{0}}=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}{{d}^{3}}r\acute{\ }\rho (\bar{r}\acute{\ })</math>
:<math>{{Q}_{0}}=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}{{d}^{3}}r\acute{\ }\rho (\bar{r}\acute{\ })</math>
sogenannter Monopol (die Gesamtladung).
sogenannter {{FB|Monopol}} (die Gesamtladung).
Der Monopol entspricht dem Feld einer Gesamtladung, die im Ursprung zentriert ist. Er fällt am langsamsten ab, die Ladungsverteilung wirkt in großer Entfernung wie eine Punktladung
Der Monopol entspricht dem Feld einer Gesamtladung, die im Ursprung zentriert ist. Er fällt am langsamsten ab, die Ladungsverteilung wirkt in großer Entfernung wie eine Punktladung


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:<math>{{Q}_{1}}=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}{{d}^{3}}r\acute{\ }\rho (\bar{r}\acute{\ })r\acute{\ }\cos \vartheta =\frac{\bar{p}\cdot \bar{r}}{r}</math>
:<math>{{Q}_{1}}=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}{{d}^{3}}r\acute{\ }\rho (\bar{r}\acute{\ })r\acute{\ }\cos \vartheta =\frac{\bar{p}\cdot \bar{r}}{r}</math>


Mit dem Dipolmoment
Mit dem {{FB|Dipolmoment}}


:<math>\bar{p}:=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}{{d}^{3}}r\acute{\ }\rho (\bar{r}\acute{\ })\bar{r}\acute{\ }</math>
:<math>\bar{p}:=\int_{-\infty }^{\infty }{{}}{{d}^{3}}r\acute{\ }\rho (\bar{r}\acute{\ })\bar{r}\acute{\ }</math>


Das Dipolpotenzial fällt also
Das Dipolpotenzial fällt also <math>\tilde{\ }\frac{1}{{{r}^{2}}}</math> ab.
:<math>\tilde{\ }\frac{1}{{{r}^{2}}}</math>
Das Dipolmoment ist der wichtigste Term für insgesamt neutrale Körper (<math>{{Q}_{0}}=0</math>).
ab.
Das Dipolmoment ist der wichtigste Term für insgesamt neutrale Körper (
:<math>{{Q}_{0}}=0</math>)
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{{Beispiel:'''Beispiel: 2 Punktladungen q, -q ''' bei<math>{{\bar{r}}_{1}},{{\bar{r}}_{2}}</math>:
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Im Fernfeld für r gegen unendlich gilt damit:
Im Fernfeld für r gegen unendlich gilt damit:


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'''l=2:'''
'''l=2:'''
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Dieses Objekt ist jedoch ein Tensor zweiter Stufe. Demnach erhalten wir einen Tenor zweiter Stufe als Quadrupolmoment:
Dieses Objekt ist jedoch ein Tensor zweiter Stufe. Demnach erhalten wir einen Tenor zweiter Stufe als {{FB|Quadrupolmoment}}:


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:<math>{{\Phi }^{(2)}}(\bar{r})=\frac{1}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}}\frac{1}{2{{r}^{5}}}{{Q}_{kl}}{{x}_{k}}{{x}_{l}}=\frac{1}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}}\frac{\bar{r}\cdot \bar{\bar{Q}}\cdot \bar{r}}{2{{r}^{5}}}\tilde{\ }\frac{1}{{{r}^{3}}}</math>
:<math>{{\Phi }^{(2)}}(\bar{r})=\frac{1}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}}\frac{1}{2{{r}^{5}}}{{Q}_{kl}}{{x}_{k}}{{x}_{l}}=\frac{1}{4\pi {{\varepsilon }_{0}}}\frac{\bar{r}\cdot \bar{\bar{Q}}\cdot \bar{r}}{2{{r}^{5}}}\tilde{\ }\frac{1}{{{r}^{3}}}</math>


<u>'''Beispiel: 2 entgegengesetzte Dipole:'''</u>
{{Beispiel|<u>Beispiel: 2 entgegengesetzte Dipole:</u>}}
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Aktuelle Version vom 15. September 2010, 13:45 Uhr



Betrachtet man räumlich begrenzte Ladungsverteilungen ρ(r¯´) in der Nähe des Ursprungs r¯´=0, so kann man sich Gedanken machen um das asymptotische Verhalten von

Φ(r¯)=14πε0ρ(r¯´)|r¯r¯´|d3r´

für r machen: Methode: Der Integrand wird als Taylorreihe entwickelt für r>>r´:

G(r¯r¯´)=l=0(1)ll!(r¯´r)lG(r¯)

Also

Φ(r¯)=G(r¯r¯´)ρ(r¯´)d3r´=l=0(1)ll!d3r´(r¯´r)lG(r¯)ρ(r¯´)

explizit für unsere Situation:

G(r¯)=14πε01|r¯|
1|r¯r¯´|=(r22rr´cosϑ+r´2)12=1r(12r´rcosϑ+(r´r)2)12

Wobei ϑ den Winkel zwischen r¯ und r¯´ bezeichnet. Betrachtet man die hierbei entstehende Reihe, die für r´<r und |cosϑ|=|ξ|<1 konvergiert, so definiert diese Reihe gerade die sogenannten Kugelfunktionen (Legendre-Polynome):

Pl(ξ)
(12r´rξ+(r´r)2)12=l=0(r´r)lPl(ξ)

Also sind die Legendre- Polynome gerade definiert über ihre Eigenschaft, als Entwicklungsfunktionen einer Potenzreihe (Taylorreihe) multipliziert mit (r´r)l in jeweils l-ter Ordnung die Funktion

(12r´rξ+(r´r)2)12

zu ergeben, die wiederum das r- Fache von

1|r¯r¯´|=1r(12r´rcosϑ+(r´r)2)12 ist.

Also:

Pl(ξ)=1l!(ltl(12tξ+t2)12)

Insbesondere folgt damit:

Pl(ξ)=1l!(ltl(12tξ+t2)12)

und speziell:

P0(ξ)=1P1(ξ)=ξ=cosϑP2(ξ)=12(3ξ21)==14(3cos2ϑ+1)

Also:

Φ(r¯)=14πε01rd3r´ρ(r¯´)l=0(r´r)lPl(cosϑ)=14πε0l=0Qlrl1

Mit

Ql=d3r´r´lρ(r¯´)Pl(cosϑ)

als 2l- Pol Die Multipolentwicklung (Entwicklung nach 2l- Polen) entspricht also einer Entwicklung ach Potenzen von r!!

Für stark lokalisierte Ladungsverteilungen (r´<<r) konvergiert die Reihe jedoch sehr schnell! Man erhält sehr schnelle Konvergenz für dezentrale Ladungsverteilungen, wenn man für

  • Punktladungen bis zum Monopol entwickelt
  • Ladungsverteilungen entlang einer Geraden bis zum Dipol entwickelt
  • Ladungsverteilungen in einem Rechteck bis zum Quadrupol entwickelt usw...
l=0
Φ(0)(r¯)=14πε0Q0r
Q0=d3r´ρ(r¯´)

sogenannter Monopol (die Gesamtladung). Der Monopol entspricht dem Feld einer Gesamtladung, die im Ursprung zentriert ist. Er fällt am langsamsten ab, die Ladungsverteilung wirkt in großer Entfernung wie eine Punktladung

l=1:

Φ(1)(r¯)=14πε0p¯r¯r3
Q1=d3r´ρ(r¯´)r´cosϑ=p¯r¯r

Mit dem Dipolmoment

p¯:=d3r´ρ(r¯´)r¯´

Das Dipolpotenzial fällt also ~1r2 ab. Das Dipolmoment ist der wichtigste Term für insgesamt neutrale Körper (Q0=0).

{{Beispiel:Beispiel: 2 Punktladungen q, -q beir¯1,r¯2:

ρ(r¯´)=q[δ(r¯´r¯1)δ(r¯´r¯2)]Q0=0p¯=q(r¯1r¯2)=qa¯

Feld des Dipolpotenzials:

Ei=14πε0xipkxkr3=14πε0[3xipkxkr5δikpkr3]
E(r¯)=14πε01r5[3(p¯r¯)r¯r2p¯]

Im Fernfeld für r gegen unendlich gilt damit:

E(r¯)~1r3}}

l=2:

Φ(2)(r¯)=14πε0Q2r3
Q2=12d3r´ρ(r¯´)r´2(3cos2ϑ1)=12d3r´ρ(r¯´)(3r¯´r¯rr¯´r¯rr¯´2)r¯´r¯rr¯´r¯r=xk´xkxl´xlr2Q2=12r2d3r´ρ(r¯´)(3xk´xl´r¯´2δkl)

Dieses Objekt ist jedoch ein Tensor zweiter Stufe. Demnach erhalten wir einen Tenor zweiter Stufe als Quadrupolmoment:

Q2=12r2Qkld3r´ρ(r¯´)(3xk´xl´r¯´2δkl)=Qkl
Qkl

ist ein spurfreier und symmetrischer Tensor:

i=13Qii=i=13d3r´ρ(r¯´)(3xi´xi´r¯´2δii)=d3r´ρ(r¯´)(3r¯´23r¯´2)=0

Dies ist jedoch gerade damit gleichbedeutend, dass eine orthogonale Transformation auf Diagonalform existiert:

Qkl=0fu¨rklQ11+Q22+Q33=0

Somit existieren nur noch 2 unabhängige Komponenten des Quadrupolmoments. Der Rest ergibt sich durch die Spurfreiheit!

Für das Potenzial ergibt sich:

Φ(2)(r¯)=14πε012r5Qklxkxl=14πε0r¯Q¯¯r¯2r5~1r3


Beispiel: 2 entgegengesetzte Dipole: