Exergie: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Juli 2011, 11:05 Uhr
Der Artikel Exergie basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 3.Kapitels (Abschnitt 4) der Thermodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Ziel ist die Einführung einer thermodynamischen Größe für die maximal verfügbare Arbeit ("availability" der Energie = Exergie).
Diese Größe soll dann mit dem statistischen Konzept verknüpft werden!
Betrachten wir dazu ein System , welches sich nicht im Gleichgewicht mit der Umgebung befindet.
Wesentlich: Zustandsänderung von :
Endzustand- Anfangszustand:
Dabei sind Irreversibilitäten zugelassen. Zustandsänderungen von
- (quasistatisch und damit reversibel):
Als Bilanz folgt:
abgegebene Arbeit:
abgegebene Wärme:
Nun sind und adiabatisch abgeschlossen:
Also folgt mit dem zweiten Hauptsatz:
Also:
wobei die maximal abgegebene Arbeit charakterisiert!
Die maximal verfügbare Arbeit ist gleich der Abnahme der Exergie (availability):
Dabei ist der Gleichgewichtszustand von im Gleichgewicht mit
Definition ist so gewählt, dass im Gleichgewicht!
Mit dem zweiten Hauptsatz folgt dann:
Falls im Gleichgewicht von im Gleichgewicht mit
Arbeit geleistet werden könnte wäre dies ein Perpetuum Mobile 2. Art!
Erweiterung auf Teilchenaustausch liefert:
Zusammenhang mit der Entropieproduktion
Sei (kein Arbeitskontakt mit ):
Das heißt: Exergie nimmt spontan NIE zu!
läßt sich schreiben als
Dabei bezeichnet den Entropieaustausch mit (sogenannter Entropiefluss) und die produzierte Entropie im Inneren von , ist damit also ein Maß für die Irreversibilität des Prozesses.
Insgesamt:
ist die zeitliche Entropieproduktion!
Statistische Interpretation
Informationsgewinn
Sei (Gleichgewichtsverteilung von (Druckensemble) und der Nichtgleichgewichtszustand von :
Mit
mit diesen Relationen folgt:
folgt aus der Statistik (S. 18)
Also: Der Informationsgewinn kann nach der letzten Messung nicht zunehmen!)
Entropieproduktion ist stets !
Beispiel:
chemische Reaktion in abgeschlossenem Gefäß (kein Teilchenaustausch von mit ): Zustand NACH Reaktion - Zustand VOR Reaktion |
isotherme, isochore Reaktion
Isotherme, isochore'
Reaktion (Berthelot- Bombe)
Das heißt: Die Abnahme der freien Energie ist die maximal verfügbare Arbeit !
normalerweise wir keine Arbeitsleitung, sondern nur Wärme abgegeben:
REAKTIONSWÄRME:
Im Prinzip kann aber der Anteil als Arbeit verfügbar gemacht werden, beispielsweise, falls die Reaktion in einem galvanischen Element abläuft!
elektrische Arbeit
Isotherme, isobare Reaktion
(beweglicher Kolben)
Maximal verfügbare Arbeit = Abnahme der Gibb´schen freien Energie
Reaktionswärme:
(Abnahme der Enthalpie)
geleistete Arbeit gegen den Umgebungsdruck
(durch Kolbenverschiebung)
Allgemein:
reaktionsaktivität (Affinität) mit (isochor)
= Maß für die Tendenz der spontanen Reaktion !