Gamma-Zerfall: Unterschied zwischen den Versionen
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;Drehimpuls: | ;Drehimpuls:<math>\vec I_i - \vec I_k = \vec L</math> der vom <math>\gamma</math>-Quant weggeführte Drehimpuls, Multipolentwicklung | ||
<math>I_i - I_k = L</math>der vom <math>\gamma</math>-Quant weggeführte Drehimpuls, Multipolentwicklung | |||
;Parität: | ;Parität:<math>{{P}_{i}}{{P}_{k}}={{P}_{str}}</math> Parität der entsprechenden Multipolstrahlung | ||
<math>{{P}_{i}}{{P}_{k}}={{P}_{str}}</math> Parität der entsprechenden Multipolstrahlung | |||
Multipolordnung <math>2^L</math>: | Multipolordnung <math>2^L</math>: | ||
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;L=3:Oktupol | ;L=3:Oktupol | ||
...etc. | ...etc. | ||
Elektrische und magnetische Multipole: | Elektrische und magnetische Multipole: | ||
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für wachsende Multipolordnung sehr stark abnimmt, | für wachsende Multipolordnung sehr stark abnimmt, | ||
kommt in der Praxis nur die niedrigste Ordnung - hier nur | kommt in der Praxis nur die niedrigste Ordnung - hier nur | ||
E1 - vor. | |||
==Abschätzung der übergangswahrscheinlichkeiten== | ==Abschätzung der übergangswahrscheinlichkeiten== | ||
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das Verhältnis von Kernradius | das Verhältnis von Kernradius | ||
zur Wellenlänge/2<math>\pi</math> der Strahlung. Mit <math>R \approx 1,2 \sqrt[3]{A}10^{-15} m</math> | zur Wellenlänge/2<math>\pi</math> der Strahlung. Mit <math>R \approx 1,2 \sqrt[3]{A}10^{-15} m</math> | ||
und <math>\bar\lambda \approx 200 \times10^{-15} m/E[MeV]</math> ergibt sich für mittelschwere Kerne und | und <math>\bar\lambda \approx 200 \times10^{-15} m/E[MeV]</math> ergibt sich für mittelschwere Kerne und <math>E \approx 1 MeV</math> für dieses Verhältnis <math>R/\lambda \approx 10^-2</math>. Wegen <math>\omega \approx 10^{21}s^{-1}</math> | ||
E | für <math>E \approx 1 MeV</math> erhält man für die übergangswahrscheinlichkeit <math>A \approx \frac{1}{137}10^{21-4}s^{-1} \approx 10^{15}s^{-1}</math>. Für höhere elektrische Multipole wird der Faktor | ||
21 | <math>{{\left( \frac{\omega R}{c} \right)}^{2}}</math> | ||
s- | durch | ||
1 | <math>{{\left( \frac{\omega R}{c} \right)}^{2L}}</math> | ||
für | ersetzt. Aufeinanderfolgende Multipolordnungen | ||
E | unterscheiden sich also bei <math>E \approx 1 MeV</math> um ca. 4 - 5 | ||
1 | |||
der Faktor ( | |||
unterscheiden sich also bei E | |||
Größenordnungen. | Größenordnungen. | ||
Für magnetische Dipolstrahlung wird eR durch | |||
der Unschärferelation | Für '''magnetische Dipolstrahlung''' wird eR durch <math>\mu_K</math> ersetzt. Magnetische und elektrische Dipolübergänge unterscheiden sich demnachbei den Übergangswahrscheinlichkeiten um den Faktor <math>(\mu_K/eR)^2</math>. | ||
(2 | Aus der Unschärferelation <math>Rm_v \approx \hbar</math> erhält man für diesen Faktor | ||
wird | <math>{{\left( \frac{e\hbar }{2{{m}_{p}}c}/eR \right)}^{2}}\approx {{\left( \frac{v}{c} \right)}^{2}}\approx {{10}^{-2}}-{{10}^{-3}}</math>. Für höhere magnetische Multipolordnungen | ||
für höhere Multipolordnungen gilt. | wird <math>\mu_K</math> durch <math>\mu_L\cdot R^{L-1}</math> ersetzt, so daß dieser Faktor auch für höhere Multipolordnungen gilt. | ||
Zusammenfassend: A(ML) | Zusammenfassend: | ||
A(EL+1) | <math>\begin{align} | ||
Die experimentellen Werte sind für E1 um ca. | & \frac{A(ML)}{A(EL)}\approx {{\left( \frac{v}{c} \right)}^{2}} \\ | ||
für E2 um ca | & \frac{A(EL+1)}{A(EL)}\approx {{\left( \frac{R}{{\bar \lambda}} \right)}^{2}} \\ | ||
- | \end{align}</math> | ||
Die experimentellen Werte sind für E1 um ca. <math>10^3 - 10^6</math> langsamer, | |||
für E2 um ca <math>10^2</math> schneller und für die übrigen Übergänge um ca. <math>10^1 | |||
- 10^2</math> langsamer als die (Blatt-Weisskopf)-Abschätzungen. | |||
Bei hohen Kernspindifferenzen zwischen den Übergangsniveaus ergeben | Bei hohen Kernspindifferenzen zwischen den Übergangsniveaus ergeben | ||
sich sehr große Halbwertzeiten (sec | sich sehr große Halbwertzeiten (sec <-> Jahre) des angeregten | ||
Niveaus (isomere Zustände). Sie häufen sich für Kerne mit Z oder N | Niveaus (isomere Zustände). Sie häufen sich für Kerne mit Z oder N | ||
kurz vor Erreichen der magischen Zahlen 50, 82, 126. | kurz vor Erreichen der magischen Zahlen 50, 82, 126. | ||
Bei hohen Multipolordnungen und/oder kleinen | |||
tritt als Konkurrenzprozeß die innere Konversion in den Vordergrund, | |||
bei der statt eines | Bei hohen Multipolordnungen und/oder kleinen Übergangsenergien | ||
- | tritt als Konkurrenzprozeß die {{FB|innere Konversion}} in den Vordergrund, | ||
dem Augereffekt in der Atomhülle. | bei der statt eines <math>\gamma</math>-Quants ein Hüllenelektron mit <math>E = E_\gamma | ||
- E_B</math> (<math>E_B</math> Bindungsenergie) emittiert wird. Dieser Effekt entspricht | |||
dem {{FB|Augereffekt}} in der Atomhülle. |
Aktuelle Version vom 28. August 2011, 15:18 Uhr
Der Artikel Gamma-Zerfall basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Moritz Schubotz des 13.Kapitels (Abschnitt 0) der Kern- und Strahlungsphysikvorlesung von Prof. Dr. P. Zimmermann. |
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Die Abfrage enthält eine leere Bedingung.
Erhaltungssätze
(genauer abzüglich der Rückstoßenergie ER wegen
- L=1
- Dipol
- L=2
- Quadrupol
- L=3
- Oktupol
...etc.
Elektrische und magnetische Multipole:
- E1 E2 E3 ...
- M1 M2 M3 ...
mit unterschiedlicher Parität:
Danach wird beispielsweise für den Übergang 2+ --> 0+ nur E2-Strahlung
emittiert, während für einen -Übergang theoretisch
M4-, E3-, M2- und E1-Strahlung auftreten könnte. Da die Übergangswahrscheinlichkeit
für wachsende Multipolordnung sehr stark abnimmt,
kommt in der Praxis nur die niedrigste Ordnung - hier nur
E1 - vor.
Abschätzung der übergangswahrscheinlichkeiten
Allgemein für die pro zeiteinheit abgestrahlte Energie einer mit der Beschleunigung b bewegten Ladung e:
Für einen elektischen Dipol gilt für die mittlere abgestrahlte Energie wegen und
Die pro Zeiteinheit abgestrahlten photonen erhält man nach Division von zu:
Für eine grobe Abschätzung ersetzt man durch den Kernradius R.
Damit ist die entscheidende Größe
das Verhältnis von Kernradius
zur Wellenlänge/2 der Strahlung. Mit
und ergibt sich für mittelschwere Kerne und für dieses Verhältnis . Wegen
für erhält man für die übergangswahrscheinlichkeit . Für höhere elektrische Multipole wird der Faktor
durch
ersetzt. Aufeinanderfolgende Multipolordnungen
unterscheiden sich also bei um ca. 4 - 5
Größenordnungen.
Für magnetische Dipolstrahlung wird eR durch ersetzt. Magnetische und elektrische Dipolübergänge unterscheiden sich demnachbei den Übergangswahrscheinlichkeiten um den Faktor . Aus der Unschärferelation erhält man für diesen Faktor . Für höhere magnetische Multipolordnungen wird durch ersetzt, so daß dieser Faktor auch für höhere Multipolordnungen gilt. Zusammenfassend:
Die experimentellen Werte sind für E1 um ca. langsamer, für E2 um ca schneller und für die übrigen Übergänge um ca. langsamer als die (Blatt-Weisskopf)-Abschätzungen.
Bei hohen Kernspindifferenzen zwischen den Übergangsniveaus ergeben
sich sehr große Halbwertzeiten (sec <-> Jahre) des angeregten
Niveaus (isomere Zustände). Sie häufen sich für Kerne mit Z oder N
kurz vor Erreichen der magischen Zahlen 50, 82, 126.
Bei hohen Multipolordnungen und/oder kleinen Übergangsenergien
tritt als Konkurrenzprozeß die innere Konversion in den Vordergrund,
bei der statt eines -Quants ein Hüllenelektron mit ( Bindungsenergie) emittiert wird. Dieser Effekt entspricht
dem Augereffekt in der Atomhülle.