Dynamik im Schrödinger- Heisenberg- und Wechselwirkungsbild: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. August 2010, 16:57 Uhr
Kein GFDL | Der Artikel Dynamik im Schrödinger- Heisenberg- und Wechselwirkungsbild basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 2.Kapitels (Abschnitt 5) der Quantenmechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Betrachte die zeitabhängigen Zustände
Die zeitabhängige Schrödingergleichung kann formal gelöst werden:
Definition des Operators U geschieht über eine Potenzreihe:
Zeitentwicklungsoperator
Setzt man dies in die Schrödingergelichung ein, so folgt:
Da H hermitesch ist, muss U(t,0) ein unitärer Operator sein !
Die adjungierte Schrödingergleichung lautet:
Der Erwartungswert eines Operators, der auch explizit zeitabhängig sein kann, z.B. über ergibt sich für
Ein nicht explizit zeitabhängiger Operator ist grundsätzlich zeitlich konstant, wenn er mit dem Hamiltonoperator vertauscht. Für einen nicht explizit zeitabhängigen Operator gilt folglich:
Klassisches Analogon: Poisson- Klammern in der klassischen Mechanik finden wir analog die Poissonklammern: Sei eine klassische Observable und die klassische Hamiltonfunktion, so gilt:
Also gilt in der Quantenmechanik die anschauliche Relation:
Definiere: Observable " zeitliche Veränderung von " als Operator:
Fundamentalbeziehung der Dynamik der Quantentheorie, aber keine Differenzialgleichung für , da im Allgemeinen:
Der Operator der zeitlichen Veränderung ist lediglich über seinen Erwartungswert definiert:
Speziell gilt, analog zu den klassischen Hamiltonschen Gleichungen:
Merke dazu ( Ehrenfest- Theorem):
-> die partiellen Zeitableitungen verschwinden. Die Operatoren für Ort und Impuls sind nicht explizit zeitabhängig ! Mit der Allgemeinen Hamiltonfunktion für ein Potenzial, nämlich
Woraus das Ehrenfestsche Theorem folgt:
das heißt, die Erwartungswerte quantenmechanischer Observablen gehorchen den klassischen Bewegungsgleichungen
Bilder
Da die Erwartungswerte invariant bei unitären Transformationen U sind, sind Operatoren und Zustände nur bis auf UNITÄR- ÄQUIVALENZ festgelegt:
Für verschiedene, zeitabhängige U erhält man sogenannte verschiedene "Bilder": Im Folgenden gelte , also keine explizite Zeitabhängigkeit ! Merke: Hat man ein Bild gefunden, so kann man die Zustände und Operatoren durch eine beliebige unitäre Trafo "verdrehen" und man hat ein neues Bild !
Schrödingerbild:
Operatoren zeitunabhängig Eigenvektoren zeitunabhängig Aber: Allgemeine Zustände, Zustandsvektoren: zeitabhängig ( Die Zeitabhängigkeit wird dabei durch die Schrödingergleichung beschrieben):
Unitäre Transformationen, wie die Zeitentwicklung, sind IMMER Drehungen im Hilbertraum! Im Schrödingerbild werden somit die Zustände im Hilbertraum durch unitäre Transformationen gedreht ! Im entspricht einer 2x2- Matrix, definiert eine symmetrische, quadratische Form. ( Übungsaufgabe !) Die Eigenvektoren des Systems sind Hauptachsen und die Zeitentwicklung des Zustandes folgt:
Das Heisenbergbild
In diesem Bild sind die Operatoren zeitabhängig und damit Eigenvektoren zeitabhängig Aber: Allgemeine Zustände, Zustandsvektoren: zeitunabhängig: Veranschaulichung im
Im Heisenbergbild werden folglich die Operatoren und ihre Eigenvektoren ( zwangsläufig) unter unitären Transformationen im Hilbertraum verdreht ( als Zeitentwicklung). Aus
Also: ( Operatoren im Heisenbergbild gehorchen der Von- Neumann- Bewegungsgleichung) Somit folgt für das Heisenbergbild:
also die bildunabhängige Darstellung
Merke: Der Hamiltonian ist grundsätzlich bildunabhängig.
Wechselwirkungsbild
mit dem ungestörten Hamiltonoperator und der Störung . Es gilt die Zeitentwicklung des Operators F für das Wechselwirkungsbild:
Somit gilt wieder die Relation
Somit ist auch hier der ungestörte Hamiltonian bildunabhängig. Aber: im Allgemeinen
Bemerkung: Die Erwartungswertbildung formal gilt natürlich für alle Bilder.
Merke: Die Zeitentwicklung der Zustände erfolgt hier über den Störoperator im Hamiltonian:
Zur Verdeutlichung des Wechselwirkungsbildes soll auch der Hamiltonoperator einen Index erhalten. Dies bedeutet: Operatoren, Eigenvektoren und allgemeine Zustände sind zeitabhängig. Operatoren zeitabhängig, Abhängigkeit gegeben durch ungestörten Hamiltonoperator
und damit Eigenvektoren zeitabhängig, ebenso durch den ungestörten Hamiltonian Aber: Allgemeine Zustände, Zustandsvektoren: zeitabhängig mit gegebener Zeitentwicklung durch den Störoperator .