Dynamik im Schrödinger- Heisenberg- und Wechselwirkungsbild: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. September 2010, 22:02 Uhr
Der Artikel Dynamik im Schrödinger- Heisenberg- und Wechselwirkungsbild basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 2.Kapitels (Abschnitt 5) der Quantenmechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Betrachte die zeitabhängigen Zustände
Die zeitabhängige Schrödingergleichung kann formal gelöst werden:
Definition des Operators U geschieht über eine Potenzreihe:
Zeitentwicklungsoperator
Setzt man dies in die Schrödingergelichung ein, so folgt:
Da H hermitesch ist, muss U(t,0) ein unitärer Operator sein !
Die adjungierte Schrödingergleichung lautet:
Mit der formalen Lösung:
Der Erwartungswert eines Operators, der auch explizit zeitabhängig sein kann, z.B. über ergibt sich für
Also:
Ein nicht explizit zeitabhängiger Operator ist grundsätzlich zeitlich konstant, wenn er mit dem Hamiltonoperator vertauscht. Für einen nicht explizit zeitabhängigen Operator gilt folglich:
Klassisches Analogon: Poisson- Klammern in der klassischen Mechanik finden wir analog die Poissonklammern: Sei eine klassische Observable und die klassische Hamiltonfunktion, so gilt:
Also gilt in der Quantenmechanik die anschauliche Relation:
Definiere: Observable " zeitliche Veränderung von " als Operator:
Fundamentalbeziehung der Dynamik der Quantentheorie, aber keine Differenzialgleichung für , da im Allgemeinen:
Der Operator der zeitlichen Veränderung ist lediglich über seinen Erwartungswert definiert:
Speziell gilt, analog zu den klassischen Hamiltonschen Gleichungen:
Merke dazu ( Ehrenfest- Theorem):
→ die partiellen Zeitableitungen verschwinden. Die Operatoren für Ort und Impuls sind nicht explizit zeitabhängig ! Mit der Allgemeinen Hamiltonfunktion für ein Potenzial, nämlich
folgt:
Also:
Denn:
Merke:
Woraus das Ehrenfestsche Theorem folgt:
das heißt, die Erwartungswerte quantenmechanischer Observablen gehorchen den klassischen Bewegungsgleichungen
Bilder
Da die Erwartungswerte invariant bei unitären Transformationen U sind, sind Operatoren und Zustände nur bis auf UNITÄR- ÄQUIVALENZ festgelegt:
Für verschiedene, zeitabhängige U erhält man sogenannte verschiedene "Bilder": Im Folgenden gelte , also keine explizite Zeitabhängigkeit ! Merke: Hat man ein Bild gefunden, so kann man die Zustände und Operatoren durch eine beliebige unitäre Trafo "verdrehen" und man hat ein neues Bild !
Schrödingerbild:
Operatoren zeitunabhängig Eigenvektoren zeitunabhängig Aber: Allgemeine Zustände, Zustandsvektoren: zeitabhängig ( Die Zeitabhängigkeit wird dabei durch die Schrödingergleichung beschrieben):
Unitäre Transformationen, wie die Zeitentwicklung, sind IMMER Drehungen im Hilbertraum! Im Schrödingerbild werden somit die Zustände im Hilbertraum durch unitäre Transformationen gedreht ! Im entspricht einer 2x2- Matrix, definiert eine symmetrische, quadratische Form. ( Übungsaufgabe !) Die Eigenvektoren des Systems sind Hauptachsen und die Zeitentwicklung des Zustandes folgt:
Das Heisenbergbild
In diesem Bild sind die Operatoren zeitabhängig und damit Eigenvektoren zeitabhängig Aber: Allgemeine Zustände, Zustandsvektoren: zeitunabhängig: Veranschaulichung im
Im Heisenbergbild werden folglich die Operatoren und ihre Eigenvektoren ( zwangsläufig) unter unitären Transformationen im Hilbertraum verdreht ( als Zeitentwicklung). Aus
folgt:
Also:
( Operatoren im Heisenbergbild gehorchen der Von- Neumann- Bewegungsgleichung) Somit folgt für das Heisenbergbild:
Insbesondere gilt:
also die bildunabhängige Darstellung
Merke: Der Hamiltonian ist grundsätzlich bildunabhängig.
Wechselwirkungsbild
mit dem ungestörten Hamiltonoperator und der Störung . Es gilt die Zeitentwicklung des Operators F für das Wechselwirkungsbild:
Somit gilt wieder die Relation
Also:
Somit ist auch hier der ungestörte Hamiltonian bildunabhängig. Aber:
im Allgemeinen
Bemerkung: Die Erwartungswertbildung formal gilt natürlich für alle Bilder.
Aber:
Merke: Die Zeitentwicklung der Zustände erfolgt hier über den Störoperator im Hamiltonian:
Zur Verdeutlichung des Wechselwirkungsbildes soll auch der Hamiltonoperator einen Index erhalten. Dies bedeutet: Operatoren, Eigenvektoren und allgemeine Zustände sind zeitabhängig. Operatoren zeitabhängig, Abhängigkeit gegeben durch ungestörten Hamiltonoperator
und damit Eigenvektoren zeitabhängig, ebenso durch den ungestörten Hamiltonian Aber: Allgemeine Zustände, Zustandsvektoren: zeitabhängig mit gegebener Zeitentwicklung durch den Störoperator .