Ortsdarstellung des Bahndrehimpulses

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r¯|p¯^|l,m=iΨlm(r¯)r¯|r¯|l,m=r¯Ψlm(r¯)
L¯^=r¯^×p¯^

ergibt:

r¯|L^3|l,m=i(x^12x^21)Ψlm(r¯)=mΨlm(r¯)

In Kugelkoordinaten:

x1=rsinϑcosϕx2=rsinϑsinϕx3=rcosϑx12x21=ϕ

Aber:

x12x21=ϕ=iL^zL^z=iϕ

in Kugelkoordinaten!

iϕΨlm(r,ϑ,ϕ)=mΨlm(r,ϑ,ϕ)

Eigenwertgleichung für L^3 .


Lösung

Ψlm(r,ϑ,ϕ)=eimϕflm(r,ϑ)m=l,...,l

Eindeutigkeit:

eimϕ=eim(ϕ+2π)mZ

Für Bahndrehimpulse sind nur GANZZAHLIGE l-WERTE zulässig.

Prosaisch: Die Wellenfunktion muss eindeutig sein. Durch Drehung um 360 ° muss sie also in sich selbst übergehen. Damit fällt jedoch wegen L^z=iϕ

die Möglichkeit weg, dass magnetische Drehimpulsquantenzahlen halbzahlig sind, sonst wuerde die Wellenfunktion bei Drehung um 360 ° ihr Vorzeichen wechseln wegen ei12ϕ=ei12(ϕ+2π)=eiπe12ϕ

Widerspruch zur Eindeutigkeit!!!

eimϕ=eim(ϕ+2π)mZ

Leiteroperatoren:

r¯|L^±|l,m=i(x^23x^32±ix^31ix^13)Ψlm(r¯)=e±iϕ(±ϑ+icotϑϕ)Ψlm(r,ϑ,ϕ)e±iϕ(±ϑ+icotϑϕ)Ψlm(r,ϑ,ϕ)=ei(m±1)ϕ(±ϑmcotϑ)flm(r,ϑ)

Für m=l (Maximalwert) ist

L^+|l,l=0ei(l+1)ϕ(ϑlcotϑ)fll(r,ϑ)=0

Lösung:

dfll(r,ϑ)f=lcotϑdϑ
fll(r,ϑ)=(1)l(2l+1)!212ll!(sinϑ)lRll(r)

Mit dem Normierungsfaktor

(2l+1)!212ll!

Erzeugung der anderen flm(r,ϑ)

Ψl,l1(r¯)r¯|L^|ll=ei(l1)ϕ(ϑlcotϑ)fll(r,ϑ)=ei(l1)ϕ(sinϑ)1lcosϑ[(sinϑ)lfll(r,ϑ]

Normierung:

Ψl,m(r,ϑ,ϕ)=Rlm(r)Ylm(ϑ,ϕ)

Mit den Kugelflächenfunktionen

Ylm(ϑ,ϕ)=eimϕ2π(1)m2ll!(2l+1)(lm)!2(l+m)!1(sinϑ)mdlmd(cosϑ)lm(sinϑ)2lYlm(ϑ,ϕ)=eimϕ2π(1)m(2l+1)(lm)!2(l+m)!Pml(cosϑ)

Wobei

Pl(x):=12ll!dl(dx)l(x21)l

Legendre- Polynom l- ten Grades

Plm(x):=(1x2)m2dm(dx)mPl(x)

zugeordnetes Legendre- Polynom

Dabei variiert die Definition in der Literatur je nach Wahl der Phase

Die Kugelflächenfunktionen sind orthonormiert

02πdϕ0πdϑsinϑ[Ylm(ϑ,ϕ)]*Yl´m´(ϑ,ϕ)=δll´δmm´

Dies bedeutet:

02πdϕ0πdϑsinϑ[Ylm(ϑ,ϕ)]*Ylm(ϑ,ϕ)=1

oder in einer diskreten Basis:

l,m(Ylm)*Ylm=1

→ was an bekannte Vollständigkeitsbedingungen erinnert!

Die Kugelflächenfunktionen sind also ein vollständiges Orthonormalsystem, nach dem sich alle Funktionen auf der Einheitskugel entwickeln lassen:

F(ϑ,ϕ)=l=0m=llclmYlm(ϑ,ϕ)

Eine weitere Eigenschaft der Kugelflächenfunktionen:

Ylm*(ϑ,ϕ)=(1)mYlm

Die Inversion am Ursprung liefert: (also: r¯r¯ ) , also (ϑ,ϕ)(πϑ,ϕ+π)

Fazit: Die Bahndrehimpuls Eigenzustände |l,m

haben die Parität (1)l

(steckt ebenfalls in den Eigenschaften der Kugelfunktionen, Legendre Polynome, wie auch immer, die sich eben als Eigenvektoren unseres Drehimpulsproblems ergeben haben!)



Eigenfunktion Knotenlinien von {Ylm} l m Bemerkungen/ Parität

Y00=14π

0 0 0 gerade (s-Orbitale)

Y10=34πcosϑ

1 1 0 ungerade (p-Orbitale)

Y1±1=38πsinϑe±iϕ

1 1 ±1 ungerade (ebenfalls p-Orb.)

ΨPx=34πsinϑcosϕ
ΨPy=34πsinϑsinϕ
Y20=516π(3cos2ϑ1)

2 2 0 gerade (d-Orbitale)

Y2±1=158πsinϑcosϑe±iϕ

2 2 ±1 gerade (d-Orbitale)

Y2±2=1532πsin2ϑe±2iϕ

2 2 ±2 gerade (d-Orbitale)

Keine Knotenlinie

Y00=14π

n=1 à m=0, l=0

Eine Knotenlinie

Y10=34πcosϑ

n=2, l=1, m=0

Merke: Wir haben prinzipiell immer den gleichen Gesamtdrehimpuls in diesen Zuständen! Nur einmal ist eben die z- Komponente Null (wie hier) und einmal nicht (dafür wäre z.B. die x- Komponente des Drehimpuls im folgenden Beispiel Y1±1=38πsinϑe±iϕ

NULL!)

Y1±1=38πsinϑe±iϕ
n=2, l=1, m=±1


Zwei Knotenlinien

Y20=516π(3cos2ϑ1)

n=3, l=2, m=0

Y2±1=158πsinϑcosϑe±iϕ

n=3, l=2, m=±1


Y2±2=1532πsin2ϑe±2iϕ

n=3, l=2, m=±2