Coulomb- Wechselwirkung

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Experimentelle Grundtatsachen

  • Materie trägt als skalare Eigenschaften Masse und elektrische Ladung

Masse:

  • Gravitations- Wechselwirkung (Newton: 1643 - 1727)

Kraft auf Masse m2 bei r¯2, ausgeübt von Masse m1 bei r¯1:

F¯g(2)=γm1m2|r¯1r¯2|2e¯12e¯12:=r¯2r¯1|r¯1r¯2|

Wegen:

γ,m1,m2>0

wird dem Phänomen Rechnung getragen, dass Gravitation stets anziehend wirkt. Festlegung von γ durch Wahl einer willkürlichen Einheit kg für Masse:

γ=6,671011Nm2kg2

schwere Masse = träge Masse:

1N=1kgms2


Coulomb- Wechselwirkung (C. Coulomb 1736-1806)

Kraft auf Ladung q2 bei r¯2, ausgeübt von Masse q1 bei r¯1:

F¯e(2)=kq1q2|r¯1r¯2|2e¯12e¯12:=r¯2r¯1|r¯1r¯2|
γ>0q1,q2><0
q1q2>0 → Abstoßung
q1q2<0 → Anziehung

Festlegung von k durch Wahl einer willkürlichen Einheit Coulomb [C] für die elektrische Ladung:

k=8,988109Nm2C2

Einheit des elektrischen Stromes: 1 Ampere [A]=1Cs

Bemerkungen

  • je nach Wahl von k ergeben sich verschiedene Einheitssysteme (Maßsysteme):


SI

System International d´ Unites, seit 1.1.1978 verbindlich m, kg, s, A → MKSA

  • K
  • mol
  • cd (Candela) → Lichtstärke

historisch bedingte Schreibweise:

k=14πε0

mit der absoluten dielektrischen Konstanten ε0=8,8541012C2s2kgm3


Gauß: k=1 (Miller) CGS- System

Fe=q1q2r2

Elektrostatische Ladungseinheit:

1ESE=1dyncm1C=3109ESE
  1. Ladungen e1 = e2 = 1 ESE im Abstand r = 1 cm üben die Kraft
  2. 1dyn=1gcms2
  3. aufeinander aus
  • Sehr zweckmäßig bei mikroskopischen Rechnungen, da Coulombgesetz einfacher
  • unzweckmäßig in der phänomenologischen Elektrodynamik, da Ladungseinheit
  • 1ESE=1dyncm

Gute Umrechungstabellen: Vergl. Jackson

Weitere Bemerkungen

Bei kleineren Abständen sind quantenelektrodynamische Korrekturen nötig

  • Die gesamte Ladung eines abgeschlossenen Systems ist konstant. Aber: Paarerzeugung von positiver und negativer Ladung und lokale Ladungstrennung ist möglich.
  • Ladung tritt quantisiert auf: Elementarladung:
e=1,61019C

Schwere Elementarteilchen (Hadronen)sind aus Quarks mit Ladungen13e oder +23e zusammengesetzt, aber Quarks wurden bisher nicht als freie Teilchen beobachtet

  • Die Ausdehnung der geladenen Elementarteilchen ist <1013cm. Also erfolgt die makroskopische Beschreibung mit dem Punktladungsmodell.