Poisson- Gleichung und Greensche Funktion

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E¯(r¯)=Φ(r¯) in E¯(r¯)=ρ(r¯)ε0

liefert:


ΔΦ(r¯)=ρ(r¯)ε0

Dies ist nicht anderes als die berühmte Poisson-Gleichung



Eine partielle DGL zur Berechnung des elektrischen Potenzials für eine vorgegebene Ladungsverteilung.

Die Eindeutigkeit kommt aus den Randbedingungen:

Entweder: 1) Φ(r¯)0 hinreichend rasch für r

oder

2) Φ(r¯) sei gegeben auf Flächen im Endlichen, Beispielsweise Leiteroberflächen

Lösung zu 1):

Φ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)|r¯r¯´|

für hinreichend rasch abfallendes

ρ(r¯´)

Einsetzen in Poisson- Gleichung:

ΔΦ(r¯)=14πε0ΔrR3d3r´ρ(r¯´)|r¯r¯´|=14πε0R3d3r´Δrρ(r¯´)|r¯r¯´|,
falls Integration und Differenziation vertauschbar, also über verschiedene Koordinaten ausgeführt wird.

Man definiere für ein festes r¯´, dass

s¯:=r¯r¯´r=s

Also:

Δr1|r¯r¯´|=S(S1s)=S1s2s¯s=1s3Ss¯s¯S1s3Ss¯=3Δr1|r¯r¯´|=1s3Ss¯s¯S1s3=3s3+1s3=0

Dies ist aber ein Widerspruch zu ΔΦ(r¯)=ρ(r¯)ε0

Grund ist, dass die Vertauschung von

Δr und R3d3r´

sowie auch die obige Umformung nicht erlaubt ist für

r¯=r¯´,
also s=0  (Singularität!!)

Stattdessen für beliebige V:


Nun kann man

Vdf¯r mit R3d3r´

vertauschen. Dies ist erlaubt, falls der Integrand von

R3d3r´

nach der Vertauschung stetig ist!:

Vd3rΔΦ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r1|r¯r¯´|r1|r¯r¯´|=(r¯r¯´)|r¯r¯´|3

Somit:

Vd3rΔΦ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r1|r¯r¯´|=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3=dΩ

aber:

Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3=dΩ=4π,
falls
r¯´V
Vdf¯r¯r¯´|r¯r¯´|3=dΩ=0 falls r¯´V

Somit:

Vd3rΔΦ(r¯)=14πε0R3d3r´ρ(r¯´)Vdf¯r1|r¯r¯´|=1ε0Vd3r´ρ(r¯´)

Mathematisch streng gilt im Distributionen- Sinn:

Δr1|r¯r¯´|=4πδ(r¯r¯´)

Mit Hilfe der delta- Distribution, die auf eine Testfunktion anzuwenden ist!


Greensche Funktion der Poisson- Gleichung

ΔΦ(r¯)=ρ(r¯´)ε0

Invertierung

Φ(r¯)=G^ρ(r¯´)

Mit dem Greenschen Operator G^:

Eine Fourier- Transformation von

ΔΦ(r¯)=ρ(r¯´)ε0 liefert k2Φ~=ρ~ε0

Man kann schreiben:

Φ~=G^~ρ~G^~:=1ε0k2

Die einfache Fourier- Transformierte Form von

Φ(r¯)=G^ρ(r¯´),
nur dass der Fourier- transformierte Greens-Operator angegeben werden kann.

Die Rücktransformation löst dann die Poisson-Gleichung:

Φ(r¯)=d3r´G^(r¯r¯´)ρ(r¯´)

Es gilt:

ΔrG^(r¯r¯´)=1ε0δ(r¯r¯´)

Das heißt, die Greensfunktion ist eine Lösung der Poissongleichung für eine Punktladung q=1 an

r¯´

Insbesondere bei speziellen Randbedingungen

limr¯Φ(r¯)=0

ist die Greensfunktion dann:

G(r¯r¯´)=14πε01|r¯r¯´|

Denn

ΔrG=Δ14πε01|r¯r¯´|=1ε0δ(r¯r¯´)

Für eine beliebige Ladungsverteilung ρ ist also die Lösung der Poissongleichung

Φ(r¯)=14πε0ρ(r¯´)|r¯r¯´|d3r´=G(r¯r¯´)ρ(r¯´)d3r´

wobei die Identität insgesamt nur für die Randbedingungen

limr¯Φ(r¯)=0

gilt, ansonsten ist G durch die andern Randbdingungen festgelegt.