Hamilton-Jacobische Differenzialgleichung

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Der einfachste Fall, bei dem alle Koordinaten zyklisch sind:



Allgemeiner wähle man speziell als Erzeugende der kanonischen Trafo:



dann suchen wir die folgende Trafo:


mit


So dass:



Dies ist eine Differenzialgleichung zur Bestimmung von S und der Koordinaten P und Q, die so genannte

Hamilton- Jacobi- Differenzialgleichung.

Eine nichtlineare partielle Differenzialgleichung erster Ordnung für


Also haben wir nur Abhängigkeit von f+1 Variablen:


Die kanonischen Gleichungen lauten:



Lösungsschema für die Hamilton- Jacobi DGL:

  1. Lösung der Ham- Jacobi-DGL:
  1. Aus der Erzeugenden

folgt:



mit der implizierten Umkehrung:



möglich wegen



Somit ergeben sich f Gleichungen für q1,...qf

4.


5. Bestimmung von

aus den Anfangsbedingungen:

In drei (3.):


In vier ( 4.):



Nach Gleichungen 3) und 4) ist damit

und

bestimmt

Physikalische Bedeutung von S:


S kann somit als Wirkungsfunktional interpretiert werden.

Beispiel: 1 dim Oszi

1.


H als Hamiltonfunktion und S als Erzeugende der kanonischen Trafo mit


Hamilton- Jacobi DGL:



2. Lösungsansatz:



Dies ist als Separationsansatz nach q und t zu interpretieren. P ist ein Parameter



Dabei ist die linke Seite unabhängig von t und die rechte unabhängig von q. Die Lösung kann also nur dann für alle t und q übereinstimmen, wenn:




Es folgt:



Also:



Da Potenziale um skalare Faktoren verschoben werden können:


3.


Mit der Nebenbedingung, dass Q=to ( Dimension: Zeit) !

4.


5. Anfangsbedingungen: t=0: p(0)=0, q(0)=q0 ungleich 0 !




Alpha beschreibt also die Gesamtenergie. Physikalisch sinnvoll, da zu dieser Zeit nur potenzielle Energie vorhanden ist.

Also: P=E ( Energie) , Q= to ( Zeit) → Energie und Zeit als neue verallgemeinerte Koordinaten bei der Transformation, die durch

erzeugt wird.

Spezialfall:

Nicht explizit zeitabhängige Hamiltonfunktion H


H ist dann Integral der Bewegung

Hamilton- Jacobi DGL:



Lösungsansatz:



Somit folgt:


Energie bei skleronomen Zwangsbedingungen


heißt verkürztes Wirkungsfunktional

Dieses kann auch als Erzeugende einer kanonischen Trafo ( im engeren Sinn) aufgefasst werden:



Bezug zur Quantenmechanik

  • Betrachten wir 1 Teilchen im Potenzial

, gilt auch für

sind dann Flächen im R³:

Dabei sind

Wirkunsgwellen mit einer Phasengeschwindigkeit


mit


Der Teilchenimpuls eines fliegenden Teilchens dagegen berechnet such ebenfalls als Gradient der Erzeugenden:


Damit haben wir jedoch eine Betrachtung der " Wirkungswellen" entgegen einer Darstellung als Teilchen mit Impuls p ( Welle- Teilchen- Dualismus).

In jedem Fall erhält man als Hamilton- Jacobi- DiffGl:



Der Übergang zur Quantenmehcanik ist analog dem Übergang von der geometrischen Optik zur Wellenoptik ( Wellenoptik als geometrische Optik für große Wellenlängen) und geometrische optik als Wellenoptik für kleine Weglängen ( gut Übergangsresultate). Die typische optisch- mechanische Analogie

Wir erhalten in der quantenmechanischen Analogie als Wellenformalismus dagegen die Schödingergleichung:



links mit H = hamiltonoperator in Ortsdarstellung.

als Wellenfunktion

Unsere Koordinatentrafo lautet:



Auch hier sieht man die Analogie bei kleinen Wellenlängen, wenn folgende Näherung erlaubt ist:



Veranschaulichung der Zusammenhänge:

Aus der klassischen Mechanik gelangen wir durch Übergang von Poissonklammernauf Kommutatoren zur Heisenbergschen Matrizenmechanik, die sich zur Quantenmechanik transformieren läßt.

führt man in der klassischen Mechanik dagegen die Hamilton- Jacobi- Theorie ein ( optisch- mechanisches Analogon), so gelangt man leicht zur Wellenmechanik ( Schrödinger) und kann sich auf diesem Weg ebenso der Quantenmechanik nähern.