Lösungen der Dirac-Gleichung (freies Teilchen): Unterschied zwischen den Versionen

Aus PhysikWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Seite wurde neu angelegt: „<noinclude>{{ScriptProf|Kapitel=1|Abschnitt=7|Prof=Brandes|Thema=Quantenmechanik|Schreiber=Moritz Schubotz}}</noinclude> Wir starten von <math>\left( \mathfrak{…“
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:
Wir starten von
Wir starten von


<math>\left( \mathfrak{i} {{\gamma }^{\mu }}{{\partial }_{\mu }}-m \right)\Psi =0\Leftrightarrow \left[ \mathfrak{i} \left( {{\gamma }^{0}}{{\partial }_{t}}+{{\gamma }^{1}}{{\partial }_{{{x}^{1}}}}+{{\gamma }^{2}}{{\partial }_{{{x}^{2}}}}+{{\gamma }^{3}}{{\partial }_{{{x}^{3}}}} \right)-m \right]\Psi =0</math>
: <math>\left( \mathfrak{i} {{\gamma }^{\mu }}{{\partial }_{\mu }}-m \right)\Psi =0\Leftrightarrow \left[ \mathfrak{i} \left( {{\gamma }^{0}}{{\partial }_{t}}+{{\gamma }^{1}}{{\partial }_{{{x}^{1}}}}+{{\gamma }^{2}}{{\partial }_{{{x}^{2}}}}+{{\gamma }^{3}}{{\partial }_{{{x}^{3}}}} \right)-m \right]\Psi =0</math>


# Separationsansatz{{FB|Separationsansatz}} <math>\Psi \left( \underline{x},t \right)={{e}^{-\mathfrak{i} Et}}\phi \left( {\underline{x}} \right)</math>
a) {{FB|Separationsansatz}} <math>\Psi \left( \underline{x},t \right)={{e}^{-\mathfrak{i} Et}}\phi \left( {\underline{x}} \right)</math>
{{NumBlk|:|
{{NumBlk|:|


<math>\left[ \Epsilon {{\gamma }^{0}}+\mathfrak{i} \left( {{\gamma }^{1}}{{\partial }_{1}}+{{\gamma }^{2}}{{\partial }_{2}}+{{\gamma }^{3}}{{\partial }_{3}} \right)-m \right]\phi \left( {\underline{x}} \right)=0</math>
<math>\left[ \Epsilon {{\gamma }^{0}}+\mathfrak{i} \left( {{\gamma }^{1}}{{\partial }_{1}}+{{\gamma }^{2}}{{\partial }_{2}}+{{\gamma }^{3}}{{\partial }_{3}} \right)-m \right]\phi \left( {\underline{x}} \right)=0</math> |(1.66)|RawN=.}}
 
: |(1.66)|RawN=.}}


Ansatz <math>\phi \left( {\underline{x}} \right)=\phi =const\Rightarrow \left( E{{\gamma }^{0}}-m \right)\phi =0</math>(Eigenwertgleichung)
Ansatz <math>\phi \left( {\underline{x}} \right)=\phi =const\Rightarrow \left( E{{\gamma }^{0}}-m \right)\phi =0</math>(Eigenwertgleichung)
Zeile 57: Zeile 55:


* <math>{{\Psi }_{+}}={{e}^{-\mathfrak{i} Et}}\left( \begin{align}
* <math>{{\Psi }_{+}}={{e}^{-\mathfrak{i} Et}}\left( \begin{align}
& {{u}_{1}} \\
  & {{u}_{1}} \\
& {{u}_{2}} \\
  & {{u}_{2}} \\
& 0 \\
  & 0 \\
& 0 \\
  & 0 \\
* \end{align} \right),\quad E=+m{{c}^{2}}</math>, zwei linear unabhängige Lösungen  
\end{align} \right),\quad E=+m{{c}^{2}}</math>, zwei linear unabhängige Lösungen beschreibt ruhendes Teilchen der Masse m, Ruheenergie <math>E=m{{c}^{2}}>0</math>
beschreibt ruhendes Teilchen der Masse m, Ruheenergie <math>E=m{{c}^{2}}>0</math>
* <u>Zwei</u> Komponenten u<sub>1</sub>, u<sub>2</sub> beschreiben Spin - ½, z.B.
* <u>Zwei</u> Komponenten u<sub>1</sub>, u<sub>2</sub> beschreiben Spin - ½, z.B.
{{NumBlk|:|
{{NumBlk|:|
Zeile 92: Zeile 89:
\end{align} \right)=\left| \downarrow  \right\rangle </math>
\end{align} \right)=\left| \downarrow  \right\rangle </math>


: |(1.68)|RawN=.}}
: |(1.68)|RawN=.}} &rarr; Dirac-Gleichung beschreibt Spin- ½ Teilchen.
 
Dirac-Gleichung beschreibt Spin- ½ Teilchen.


* {{NumBlk|:| <math>{{\Psi }_{-}}={{e}^{-\mathfrak{i} Et}}\left( \begin{align}
* {{NumBlk|:| <math>{{\Psi }_{-}}={{e}^{-\mathfrak{i} Et}}\left( \begin{align}
& 0 \\
  & 0 \\
& 0 \\
  & 0 \\
& {{u}_{1}} \\
  & {{u}_{1}} \\
& {{u}_{2}} \\
  & {{u}_{2}} \\
* \end{align} \right),\quad E=-m{{c}^{2}}</math>zwei linear unabhängige Lösungen |(1.69)|RawN=.}}
\end{align} \right),\quad E=-m{{c}^{2}}</math>zwei linear unabhängige Lösungen |(1.69)|RawN=.}} hat aber negative Energie! Interpretationsproblem wie Klein-Gordon-Gleichung. Zufriedenstellend gelöst erst in der Quantenfeldtheorie (Teilchenerzeugung und Vernichtung).
hat aber negative Energie! Interpretationsproblem wie Klein-Gordon-Gleichung. Zufriedenstellend gelöst erst in der Quantenfeldtheorie (Teilchenerzeugung und Vernichtung).


„Anschauliche Interpretation“
„Anschauliche Interpretation“


* Annahme vieler gleichartiger Spin- ½ -Teilchen der Masse m
* Annahme vieler gleichartiger Spin- ½ -Teilchen der Masse m
* Annahme: Es gibt einen Vielteilchen-Grundzustand („Vakuumzustand{{FB|Vakuumzustand}}“), in dem alle Einzelteilchenzustände <math>{{\Psi }_{-}}</math>besetzt sind.
* Annahme: Es gibt einen Vielteilchen-Grundzustand ({{FB|Vakuumzustand}}“), in dem alle Einzelteilchenzustände <math>{{\Psi }_{-}}</math>besetzt sind.
* Ein einziges Elektron ist dann z.B. das Vakuum +1 Teilchen in einem Zustand <math>{{\Psi }_{+}}</math>.
* Ein einziges Elektron ist dann z.B. das Vakuum +1 Teilchen in einem Zustand <math>{{\Psi }_{+}}</math>.
* „Teilchen-Loch{{FB|Teilchen-Loch}}“ Anregung: Anregung von <math>{{\Psi }_{+}}</math> nach
* {{FB|Teilchen-Loch}}“ Anregung: Anregung von <math>{{\Psi }_{+}}</math> nach <math>{{\Psi }_{-}}</math> lässt „Loch“ im {{FB|Fermi-See}}“ zurück: dies hat positive Ladung (fehlende negative Ladung)
* <math>{{\Psi }_{-}}</math>
* lässt „Loch“ im „Fermi-See{{FB|Fermi-See}}“ zurück: dies hat positive Ladung (fehlende negative Ladung)
* nützliches Konzept für die Halbleiterphysik
* nützliches Konzept für die Halbleiterphysik
Vorteile der Löcher-Theorie:
Vorteile der Löcher-Theorie:


* Vorrausage des Positrons{{FB|Positron}} (Antiteilchen zum Elektron, gleiche Masse, entgegengesetzte Ladung)
* Vorrausage des {{FB|Positron}} (Antiteilchen zum Elektron, gleiche Masse, entgegengesetzte Ladung)
* Paarvernichtung / Erzeugung
* Paarvernichtung / Erzeugung
Nachteile der Löcher-Theorie:
Nachteile der Löcher-Theorie:


* Unendlicher See nicht beobachteter Elektronen
* Unendlicher See nicht beobachteter Elektronen
* Beruht auf „Paul-Prinzip“ und funktionier bei der Klein-Gordon-Gleichung, die Bosonen mit Spin 0 beschreibt nicht.
* Beruht auf „Paul-Prinzip“ und funktionier bei der Klein-Gordon-Gleichung, die Bosonen mit Spin 0 beschreibt nicht.
konsistente Lösung dieses Problems in der zweiten Quantisierung (letzer Teil VL): <math>\Psi </math>als Feld, das quantisiert wird.
&rarr; konsistente Lösung dieses Problems in der zweiten Quantisierung (letzer Teil VL): <math>\Psi </math> als Feld, das quantisiert wird.


# Laufenden ebene Wellen („laufende, nicht ruhende Teilchen“)
b) Laufenden ebene Wellen („laufende, nicht ruhende Teilchen“)
Ansatz<math>{{\Psi }_{\pm }}={{e}^{\mp \left( Et-\underline{k}.\underline{x} \right)}}{{\phi }_{\pm }}\left( E,\underline{k} \right),\quad E=+\sqrt{{{k}^{2}}+{{m}^{2}}}>0</math> mit <math>{{k}_{\mu }}{{x}^{\mu }}:=Et-\underline{k}.\underline{x}\Rightarrow {{k}_{\mu }}=\left( E,-{{k}_{x}},-{{k}_{y}},-{{k}_{z}} \right)</math>
Ansatz<math>{{\Psi }_{\pm }}={{e}^{\mp \left( Et-\underline{k}.\underline{x} \right)}}{{\phi }_{\pm }}\left( E,\underline{k} \right),\quad E=+\sqrt{{{k}^{2}}+{{m}^{2}}}>0</math> mit <math>{{k}_{\mu }}{{x}^{\mu }}:=Et-\underline{k}.\underline{x}\Rightarrow {{k}_{\mu }}=\left( E,-{{k}_{x}},-{{k}_{y}},-{{k}_{z}} \right)</math>



Version vom 5. September 2010, 01:30 Uhr


Wir starten von

a) Separationsansatz

     (1.66)


Ansatz (Eigenwertgleichung)

(hat 2 Eigenwerte)

     (1.67)


Diskussion:

  • , zwei linear unabhängige Lösungen beschreibt ruhendes Teilchen der Masse m, Ruheenergie
  • Zwei Komponenten u1, u2 beschreiben Spin - ½, z.B.

     (1.68)
→ Dirac-Gleichung beschreibt Spin- ½ Teilchen.
zwei linear unabhängige Lösungen      (1.69)
hat aber negative Energie! Interpretationsproblem wie Klein-Gordon-Gleichung. Zufriedenstellend gelöst erst in der Quantenfeldtheorie (Teilchenerzeugung und Vernichtung).

„Anschauliche Interpretation“

  • Annahme vieler gleichartiger Spin- ½ -Teilchen der Masse m
  • Annahme: Es gibt einen Vielteilchen-Grundzustand („Vakuumzustand“), in dem alle Einzelteilchenzustände besetzt sind.
  • Ein einziges Elektron ist dann z.B. das Vakuum +1 Teilchen in einem Zustand .
  • Teilchen-Loch“ Anregung: Anregung von nach lässt „Loch“ im „Fermi-See“ zurück: dies hat positive Ladung (fehlende negative Ladung)
  • nützliches Konzept für die Halbleiterphysik

Vorteile der Löcher-Theorie:

  • Vorrausage des Positron (Antiteilchen zum Elektron, gleiche Masse, entgegengesetzte Ladung)
  • Paarvernichtung / Erzeugung

Nachteile der Löcher-Theorie:

  • Unendlicher See nicht beobachteter Elektronen
  • Beruht auf „Paul-Prinzip“ und funktionier bei der Klein-Gordon-Gleichung, die Bosonen mit Spin 0 beschreibt nicht.

→ konsistente Lösung dieses Problems in der zweiten Quantisierung (letzer Teil VL): als Feld, das quantisiert wird.

b) Laufenden ebene Wellen („laufende, nicht ruhende Teilchen“) Ansatz mit

     (1.70)


(1.70) sind Gleichundgen für Spinoren (4-Komponentige Vektoren).

Lösung wie Matrixgleichung möglich, einfacher Trick:




     (1.71)

Insgesamt existieren also 4 linear unabhängige Lösungen mit der Basis

     (1.72)


AUFGABE: Bestimme Normierungsfaktor N so, dass Zeige aber Hierbei gilt