Der Satz von Liouville
Der Artikel Der Satz von Liouville basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 4.Kapitels (Abschnitt 5) der Mechanikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Lösung der Differenzialgleichung
Definition: Fluß im Phasenraum
to und xo beschreibt die Anfangskonfiguration und Phi den Fluß.
Der Fluß beschreibt dabei die Zeitentwicklung der Anfangskonfiguration:
Dies entspricht einer Kurvenschar, die durch die Zeit parametrisiert ist:
Beispiel: eindimensionaler harmonischer Oszi:
Die Lösung lautet:
Dies ist also gerade das Exponenzial der Matrix.
Aufschluss liefert eine Reihenentwicklung:
Beweis:
Als Ergebnis erhalten wir, dass alle Phasenpunkte mit gleicher, konstanter Winkelgeschwindigkeit wo, rotieren: Ein Ensemble von Anfangskonfigurationen Uto läuft zum Zeitpunkt Ut insbesondere nicht auseinander.
Das bedeutet, das Gebiet Uto wandert ohne Änderung der Form und Orientierung um den Nullpunkt:
Man erhält als markantes Ergebnis, dass das Phasenvolumen bei der Zeitentwicklung erhalten ist. Im Allgemeinen ändert sich zwar die Form, stets gilt jedoch der Liouvillesche Satz:
Bei der Hamiltonschen Zeitentwicklung ist das Phasenvolumen erhalten (auch seine Orientierung). Der Fluß im Phasenraum ist also divergenzfrei.
Beweis (integrale Form):
Gegeben sei eine Menge von Anfangskonfigurationen (to), die das Phasenraumgebiet Uto mit dem Volumen Vto ausfüllen:
Bei t:
Mit der Jacobi- Matrix:
Dies kann für Zeiten nahe t0 reihenentwickelt werden:
Somit folgt:
Mit Hilfe
folgt:
Der Fluß im Phasenraum ist also divergenzfrei. Dann folgt jedoch für die Jacobideterminante:
Nebenbemerkung:
Der Satz von Liouville kann auch in der LOKALEN Form formuliert werden:
Für den Fluß
eine symplektische Matrix, das heißt
Das bedeutet, das Volumenelement
im Phasenraum ist unter dem Fluß invariant:
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