Spezielle Verteilungen

Aus PhysikWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen




Durch Angabe eines Satzes der Mn oder des Satzes der intensiven Parameter λn ist die Verteilung vollständig festgelegt.

Letztere sind die Lagrange- Parameter, die durch die Art des Kontaktes mit der Umgebung ("großes" reservoir oder Bad, dessen intensive Variable sich nicht durch den Kontakt ändert), bestimmt:

kanonische Verteilung

Datei:Wärmeaustausch.svg
Wärmeaustausch, System im Wärmebad
ρ=Z1eβHZ=tr(eβH)=eΨβ=1kT

Entropie: S(U)=kI(U)=k[βUΨ(β)]

Vergleiche

mit β=β(U) wegen U=tr(HeβH)tr(eβH) und Ψβ=U folgt:

dS(U)=1TdUSU=1T

Merke:

I(U) ist Legendre- Transformierte von Ψ(β)

Energie U(S)=TS+kTΨ(β)

Legendre- Transformation von U(S) mit dU(S)=TdSUS=T

Energieform
F(T)=UTS=kTΨ(β)=kTln(tr(eβH))=kTlnZ

Freie Energie oder auch Helmholtzsche Energie

Druck - Ensemble

Datei:DruckEnsemble.svg
Wärmekontakt + mechanischer Arbeitskontakt

Wärmekontakt + mechanischer Arbeitskontakt

ρ=eΨβ(H+pV)Z=tr(eβ(H+pV))=eΨβ=1kT

Entropie

S(U,V)=k[β(U+pV)Ψ(T,p)]mitβ=β(U,V)=1kTp=p(U,V)(Ψβ)p=U(Ψ(pkT))β=V

Gibbsche Fundamnetalgleichung

dS(U,V)=1TdU+pTdV(SU)V=1T(SV)U=pT

Energie

U(S,V)=TSpV+kTΨ(T,p)dU(S,V)=TdSpdV

Legendre- Transformation bezüglich

T=(US)V

und p=(UV)S

G(T,p)=UTS+pV=kTΨ(T,p)=kTln[tr(eβ(H+pV))]
G(T,p)=kTln[tr(eβ(H+pV))]

Gibbsche Freie Energie

Magnetfeld - Ensemble

Datei:MagnetFeldEnsemble.svg
Wärmeaustausch+ Magnetisierungsarbeit


δW=B¯dM¯

Mit der magnetischen Induktion B¯

und der Magnetisierung M¯ .


H=UM¯^=M¯λ¯=B¯kT
ρ=eΨβ(HB¯M¯)
eΨ=tr(eβ(HB¯M¯))

Gibbsche Fundmanetalgleichung

dS(U,V)=1TdUB¯dM¯T(SU)M¯=1T(SMi)U=BiTi=1,2,3

Entropie:

S(U,M)=k[β(UB¯M¯)Ψ(β,B¯)]
  • Energie
U(S,M¯)=TS+B¯M¯+kTΨ(β,B¯)dU=TdS+B¯dM¯TdS=δQB¯dM¯=δW

Legendre- Transformation bezüglich

T=(US)M¯

und (UMi)S=Bi

G(T,B¯)=UTSB¯M¯=kTΨ(β,B¯)

Gibbsche Freie Energie

Großkanonische Verteilung

Datei:GrosskanonischesEnsemble.svg
Wärmeaustausch Teilchenaustausch (z.B chem. Reaktion)
H=UNα=N¯α

Teilchenzahlen der Sorte α.

λα=μαkT

mit μα

als chemisches Potenzial der Species α.

großkanonische Verteilung:


hängt parametrisch von V (FEST) ab

mit der großkanonischen Zustandssumme

Y=tr(eβ(HμαNα))=eΨ(β,μα,V)
S(U,V,Nα)=k[β(UμαNα)Ψ(β,μα,V)]

Also:

dS(U,V,Nα)=1TdUμαTdN¯α

Gibbsche Fundamentalgleichung für dV=0 mit (SU)N¯α,V=1T(SN¯α)U,V=μαT

Definition des chemischen Potenzials!!

Also gilt für die innere Energie:

U(S,V,N¯α)=TS+μαN¯α+kTΨ(β,μα,V)

Vergleich mit der phänomenologischen Relation des Energiesatzes:

U(S,V,N¯α)=TS+μαN¯αpV

ergibt:

kTΨ(β,μα,V)=pVΨ(β,μα,V)=lnY=pVkT

Experiment:

2 Gefäße sind miteinander verbunden, tragen die Teilchenzahlen N¯´

und N¯´´

Vor Einstellung des Gleichgewichts gilt: μ´μ´´

für konstantes U,V und dN¯=dN¯´+dN¯´´=0

(Die Teilchen können nur von dem einen Gefäß ins andere)

folgt aus

dS:0(μ´μ´´)dN¯´0

Also: Der Teilchenstrom erfolgt vom höheren z.B. μ´

zum tieferen, z.B. μ´´

Potenzial, also: dN¯´<0

abgelitten aus der Gibbschen Fundamentalrelation:

dS(U,V,Nα)=1TdU+pTdVμTdN¯

Mikrokanonische Verteilung

Alle extensiven Größen sind scharf, also keine Zufallsgrößen. SOndern: feste Parameter der Verteilungρ(ξ):

Volumen V

Teilchenzahl N

innere Energie UΔUH(ξ)U

Die Messung des Hamiltonoperators ergibt eine Energie im Rahmen der Messunschärfe. Alle Größen sind festgelegt heisst: Es gibt kein Ensemble, das einen statistischen Mittelwert bildet, sondern: Die Energie ist so genau, wie die Energie eines Teilchens, nämlich an die Unschärfe gebunden!


Physikalisch:

Dünne Energieschale im Phasenraum, z.B.

H(ξ)=i=13Npi22m

(Kugelschale)

Nebenbemerkung:

Für ΔU0

(scharfe Energiefläche)

ist die Normierung der Wahrscheinlichkeit ΔΩdξρ(ξ)=1

nicht mit endlichem ρ(ξ)

zu erfüllen, da

ΔΩ0

Vorurteilsfreie Schätzung

  • Gleichverteilung auf der Energieschale ΔΩ
  • :
ρ(ξ)=1ΔΩχΔΩ(ξ)χΔΩ={1fu¨rξΔΩ0,sonst

charakteristische Funktion!

für ΔΩ0:

ρ(ξ)=1ωδ(UH(ξ))

Mit der Normierung

ω=dξδ(UH(ξ))=dΩdUwegenddxΘ(x)=δ(x)Ω(U)=dξΘ(UH(ξ))Θ(UH(ξ))={1fu¨rH(ξ)<U0,sonst

Dabei ist also

Ω(U)=dξΘ(UH(ξ))

das von ΔΩ

eingeschlossene Phasenraumvolumen!

Entropie:

S=kΔΩdξρlnρ=kΔΩdξ1ΔΩln1ΔΩΔΩdξ1ΔΩ=1S=klnΔΩ

In Übereinstimmung mit der allgemeinen Formel:

S=k(λnMnΨ)ρ=eΨ=!=1ΔΩ

für

ξΔΩΨ=lnΔΩ

Große Systeme:

Dimension des Phasenraums: 6N~1023

Phasenraumvolumen Ω~r6N~U6N

mit r = Länge im Γ

Raum

U

entspricht 1 Dimension im Γ

Raum.

Kleine Änderung:

ΔΩΩrΔrΩUΔUΩU~6NU6N1ΔΩΩrΔrΩUΔU6NΩUΔU

Also:

ΔΩΩ6NΔUUΔΩΩ>>ΔUU

Das heißt: große Änderung von Ω ,

selbst bei winzigen Änderungen von U!

Also: In hochdimensionalen Räumen ist das Volumen praktisch an der Oberfläche einer Kugel lokalisiert!

Definition der Temperatur:

SU=SΩΩUΩU=ωSU=SΩω=kΩω=:1T

Die Änderung der Entropie über der inneren Energie ist gerade das Inverse der Temperatur!!