Thermodynamischer Limes

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Grenzfall eines unendlich großen Systems.

Dabei muss der Grenzprozess α so durchgeführt werden, dass alle extensiven Makroobservablen MnαMn die gleiche Koordinatendiletation α erfahren!

Voraussetzung:

Homogenes Makrosystem, also z:=(M1,...,Mm) und S(z) sind extensiv: S(αz)=αS(z) eine homogene Funktion in allen Variablen!


Satz:

Die Entropiegrundfunktion
S(z)=n=1mgn(z)Mn

mit gn(z)=gn(αz) (dilatationsinvariant)

Beweis:

S(αz)=αS(z) damit:
S(αz)α=α(αS(z))=S(z)S(αz)α=nS(αz)(αMn)Mn
speziell für α=1:
nS(z)(Mn)Mn=S(z)gn(z):=S(z)(Mn)=S(αz)(αMn)=:gn(αz)

Definitionsgleichung der intensiven Variablen!!


Anwendung auf einfache thermische Systeme

S(U,V,N¯α)=SUU+SVV+SN¯αN¯α=1TU+pTVμαTN¯αSU=1TSV=pTSN¯α=μαT

Energiedarstellung:

U(S,V,N¯α)=TSpV+μαN¯α


Satz:

Im thermodynamischen Limes verschwinden die relativen Schwankungen der extensiven Observablen.

Beweis:

Fluktuations-Dissipations-Theorem

(ΔMn)2=Mnλn=2Ψλn2

relative Schwankung:

(ΔMn)2Mn2=1Mn22Ψλn2

Wegen der Homogenität von

S=k(λnMnΨ)

gilt:

Ψ(αz)=αΨ(z) also 2Ψλn2(αz)=α2Ψλn2(z)

Relative Schwankung für αz, α:

limα(αΔMn)2αMn2=limαα1αMn22Ψ(z)λn22Ψ(z)λn2<limα(αΔMn)2αMn2=limαα1αMn22Ψ(z)λn2=0


Folgerung

Im thermodynamischen Limes sind die verschiedenen Verteilungen (mikrokanonisch, kanonisch, großkanonisch) äquivalent, da die relativen Schwankungen, das Unterscheidungsmerkmal der Verteilungen überhaupt, verschwinden.