Zustände mit Bahn- und Spinvariablen

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Sei nun |nlmms ein Zustand, der Bahn- und Spinfreiheitsgrade beschreibt:

|nlmms=|nlm|msHB×HS|nlmHB|msHS

Der Bahnzustand ist Element des Bahn- Hilbertraumes und der Spinzustand Element des Spin- Hilbertraumes. Der Gesamtzustand erfordert einen Raum, der sich als direktes Produkt der beiden Hilberträume zeigt.

Allgemein gilt für separable oder Produktzustände |n1n2=|n1|n2

(äquivalente Sprechweise):

m1m2|n1n2=m1m2|n1m1m2|n2=m1|n1m2|n2

Ein beliebiger Zustand kann nach Spin- Basis Zuständen |,|

zerlegt werden:

|Ψt=|Ψ1t|+|Ψ2t|

mit

|Ψαt=d3r|r¯r¯||Ψαt

In der Ortsraum- Basis mit dem Bahn- Zustand α=1,2

In der Matrix- Darstellung des Spinraumes ergibt dies:

|Ψt=(|Ψ1t|Ψ2t)=d3r|r¯(r¯||Ψ1tr¯||Ψ2t)

Mit

(|Ψ1t|Ψ2t)

entsprechend 2 Spinkomponenten, also entsprechend |,|

Die Vollständigkeit der Zustände |r¯=|r¯|,|r¯=|r¯|

folgt aus:

d3r{|r¯r¯|+|r¯r¯|}=1HB×HS

Weiter:

r¯||Ψt=r¯||Ψ1tr¯||Ψt=r¯||Ψ2t

Also die Komponenten von |Ψtam Ort r¯, einmal die Komponente mit Spin und einmal die Komponente mit Spin . Dabei gilt:

|r¯||Ψt|2=|r¯||Ψ1t|2|r¯||Ψt|2=|r¯||Ψ2t|2

entspricht der Wahrscheinlichkeit, das Elektron zur Zeit t bei r¯ mit Spin bzw. Spin zu finden.

Schrödingergleichung im Spin- Bahn- Raum

Hamilton- Operator für Bahn:

H^B=12m0(p¯eA¯)2+V(r)

Elektron mit Ladung e{{H}_{B}}</math>

Hamilton- Operator für Spin:

H^S=ωlσ¯^3ωl=|e|B2m0
H^S

wirkt dabei nur im Hilbertraum HS

Ohne Berücksichtigung von H^S

H^B|Ψαt=it|Ψαtα=1,2

Also haben wir je nach Spinzustand schon 2 Schrödingergleichungen in HB

Es gilt (äquivalente Darstellung):

H^B|Ψαt=it|Ψαt(H^B×1)|Ψt=it|Ψtα=1,2

Dabei

1

= Einsoperator im Spinraum → Spin bleibt unberücksichtigt. Einheitsmatrix für beliebigen Vorgang im Spinraum: 1=(1001)

MIT Berücksichtigung von H^S

(H^B×1+H^S)|Ψt=it|Ψt

In Matrix- Darstellung:

(H^´B+ωl00H^´Bωl)(|Ψ1t|Ψ2t)=it(|Ψ1t|Ψ2t)(H^´B+ωl)|Ψ1t=it|Ψ1t(H^´Bωl)|Ψ2t=it|Ψ2t

Pauli Gleichung

Anwendung: - einfacher Zeeman- Effekt mit Spin. 1 Elektron im kugelsymmetrischen Potenzial (Kern (H)oder Atomrumpf(Na)) und homogenen Magnetfeld B¯=Be¯3

H^=H^B×1+HS=[12m0(p¯eA¯)2+V(r)]×1|e|B2m0σ¯^3

Dabei wird durch H^B×1 der Bahndrehimpuls Hamiltonian durch den Spinraum erweitert.

H^=H^B×1+HS=[12m0(p¯eA¯)2+V(r)]×1|e|B2m0σ¯^3H^[p¯22m0+V(r)]×1|e|B2m0(L^3×1+σ¯^3)p¯22m0+V(r)=H0H0|nlm=Enl|nlm

Wie man sieht bekommt man durch den Korrekturterm |e|B2m0(L^3×1+σ¯^3) eine Korrektur an die Energie. Für B=0 → Eigenzustände mit Spin

(H0×1)|nlmms=Enl|nlmms

Insgesamt 2(2l+1) fach entartet. Beim H- Atom: zusätzliche l- Entartung

B0
H^|nlmms=H0|nlm|ms|e|B2m0{(L^3|nlm)|ms+(σ¯^3|ms)|nlm}L^3|nlm=m|nlmσ¯^3|ms=2mS|msH0|nlm|ms|e|B2m0{(L^3|nlm)|ms+(σ¯^3|ms)|nlm}=[Enl|e|B2m0(m+2ms)]|nlmms

Das bedeutet: teilweise Aufhebung der 2(2l+1)- fachen Entartung (sogenannter Anomaler Zeemann-Effekt!)


E=EnlμBB(m+2ms)


Dies gilt für paramagnetische Atome mit magnetischem Moment μ3=μB(m+2ms).

Dabei entspricht 2 vor ms dem gyromagnetischen Verhältnis, kommt also wegen dem Landé- Faktor g=2, auch wenn dieser leicht von 2 verschieden ist! (Siehe oben). Für dieses Beispiel wird die Energieverschiebung linear zu B am besten in Einheiten von μB angegeben. s und p - Orbital lassen sich folgendermaßen in einem sogenannten Termschema skizzieren (für den anomalen Zeemann- Effekt): Das heißt: die m- Entartung, die ohne Spin vollständig aufgehoben wurde, ist jetzt nur noch teilweise aufgehoben! Da die Aufhebung der Spin- Entartung die Energiezustände wieder so "weiterrückt", dass vorher getrennte wieder zusammenfallen!

Tabelle: Landé- Faktoren
Teilchen s g Q
Elektron 1/2 2 -e
Proton 1/2 5,59 e
Neutron 1/2 -3,83 0
Neutrino 1/2 0 0
Photon 1 0 0