Beta-Zerfall: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PhysikWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>{{ScriptProf|Kapitel=12|Abschnitt=0|Prof=Prof. Dr. P. Zimmermann|Thema=Kern- und Strahlungsphysik|Schreiber=Moritz Schubotz}}</noinclude>
<noinclude>{{ScriptProf|Kapitel=12|Abschnitt=0|Prof=Prof. Dr. P. Zimmermann|Thema=Kern- und Strahlungsphysik|Schreiber=Moritz Schubotz}}</noinclude>


:<math>\begin{align}
  & \left( A,Z \right)&\to& \left( A,Z+1 \right)+{{e}^{-}}+\bar{\nu }&{{\beta }^{-}}-\text{Zerfall} \\
& \left( A,Z \right)&\to& \left( A,Z-1 \right)+{{e}^{+}}+\nu &{{\beta }^{+}}-\text{Zerfall} \\
& {{e}^{-}}+\left( A,Z \right)&\to& \left( A,Z-1 \right)+{{e}^{-}}+\nu &{{e}^{-}}-\text{Einfang} \\
\end{align}</math> wobei <math>{{\beta }^{+}}</math>-Zerfall und <math>e^-</math>-Einfang sind konkurrierende Vorgänge


(A, Z)
(A, Z)
e + (A, Z)
--1 (A, Z+1)
--~ (A, Z-1)
--~ (A, Z-1)
reduziert formuliert als
reduziert formuliert als
n--~p+e
:<math>\begin{align}
~ + 11
  & n&\to& p+{{e}^{-}}+\bar{\nu }&{{\beta }^{-}}-\text{Zerfall} \\
p --;> n + e+ + 11
& p&\to& n+{{e}^{+}}+\nu&{{\beta }^{+}}-\text{Zerfall} \\
e- + p ) n + 11
& {{e}^{-}}+p&\to& n+{{e}^{-}}+\nu &{{e}^{-}}-\text{Einfang} \\
- 47 -
\end{align}</math>
~ + e + 11
+ e+ + 11
+ 11
ß--Zerfall
ß+-zerfall}
e--Einfang
konkurrierend
Beta-Zerfall energetisch möglich 4 siehe Isobarenregel als Folgerung
aus der Weizsäckerschen Massenformel S. 8


[[Datei:13.1.beta.messung.png]]
Beta-Zerfall energetisch möglich --> siehe {{FB|Isobarenregel}} als Folgerung aus der [[Tröpfchenmodell,_Weizsäckersche_Massenformel#I._Isobarenregeln|Weizsäckerschen Massenformel]]
Beim ß-Zerfall ist neben der Halbwertzeit t 1/2 = ~ das Energiebzw.
Impulsspektrum der Elektronen (Positronen) meßbar. Ein theoretischer
Ansatz muß die Form des Impulsspektrums A(Pe)' d. h. die
Wahrscheinlichkeit für die Emission eines Elektrons (Positrons)
mit dem Impuls Pe wiedergeben. Die Intergration über alle A(Pe) ergibt
die Gesamtübergangswahrscheinlichkeit A = SA(Pe)dPe und damit
die Halbwertzeit t 1/ 2 .
Fermi-Ansatz [Z. Physik 88, 161 (1934)] in Analogie zu elektromagnetischen
Übergängen. Störungstheorie (Fermi Goldene Regel)


[[Datei:13.2.beta.fermi.ansatz.png]]
[[Datei:13.1.beta.messung.png|miniatur|hochkant=3|zentriert|Schema beta Strahlung]]
 
Beim ß-Zerfall ist neben der {{FB|Halbwertzeit}} <math>t_{1/2} = \frac{0,69}{\lambda}</math> das Energie bzw. {{FB|Impulsspektrum der Elektronen}} (Positronen) meßbar. Ein theoretischer Ansatz muß die Form des Impulsspektrums <math>\lambda(p_e)</math>, d. h. die Wahrscheinlichkeit für die Emission eines Elektrons (Positrons) mit dem Impuls <math>p_e</math> wiedergeben. Die Intergration über alle <math>\lambda(p_e)</math> ergibt
die {{FB|Gesamtübergangswahrscheinlichkeit}} <math>\lambda=\int \lambda(p_e)d p_e </math> und damit
die Halbwertzeit <math>t_{1/ 2}</math>.
 
 
Fermi-Ansatz <ref>Z. Physik 88, 161 (1934)</ref> in Analogie zu elektromagnetischen
Übergängen. Störungstheorie ([[Fermis Goldene Regel]])
:<math>\lambda =\frac{2\pi }{h}{{\left| {{\mathcal{H}}_{if}} \right|}^{2}}\frac{dN}{d{{E}_{0}}}</math> mit
*Wechselwirkungsoperator <math>\mathcal{H}</math>: <math><{{\mathcal{H}}_{if}}>=\int {{\psi }_{f}}\mathcal{H}{{\psi }_{i}}d\tau </math>
*Dichte der Endzustände dN/dE<sub>0</sub>
[[Datei:13.2.beta.fermi.ansatz.png|miniatur|Fermi-Ansatz
<math>\lambda =\frac{2\pi }{h}{{\left| {{\mathcal{H}}_{if}} \right|}^{2}}\frac{dN}{d{{E}_{0}}}</math>
Störungstheorie (Fermi Goldene Regel)
Störungstheorie (Fermi Goldene Regel)
i
]]
f
wechselwirkungsoperatord(:</(if> =Sf;2tfi dr
Dichte der Endzustände dN/dEo


<dtif> = Iq;:(PvGe)Oq;;(A, Z+~)dr
:<math><{{\mathcal{H}}_{if}}>=\int \Phi _{\nu }^{*}\left( {{P}_{\nu }} \right)\Phi _{e}^{*}\left( {{P}_{e}} \right)\Phi _{f}^{{}}\left( A,Z+1 \right)\mathcal{H}\Phi _{i}^{{}}\left( A,Z \right)d\tau </math> mit
Leptonen-Wellenfunktionen Nukleonen-Wellenfunktionen
*<math>\Phi _{\nu }^{*}\left( {{P}_{\nu }} \right)\Phi _{e}^{*}\left( {{P}_{e}} \right)</math>-Leptonen- Wellenfunktion
(Integration wegen Nukleonen-WF nur über das Kernvolumen)
*<math>\Phi _{f}^{{}}\left( A,Z+1 \right)\Phi _{i}^{{}}\left( A,Z \right)</math>-Nukleonen Wellenfunktion
Bei Leptonen-WF Ansatz freier Teilchen, d. h. auslaufende ebene
*(Integration wegen Nukleonen-WF nur über das Kernvolumen)
--+->
 
Wellen q;{P) ~ ei(prl/fi = 1 + i(p-i)/l1 - ~(p-i/11)2 + ... Bei der Integration
 
kann man zunächst alle Anteile mit pi/~ vernachlässigen,
Bei Leptonen-WF Ansatz freier Teilchen, d. h. auslaufende ebene Wellen
da für Ee ~ 1 MeV und für alle Ev gilt: l1/p = K~ 200010-15m/E[MeVj
<math>\Phi \left( \overrightarrow{p} \right)\tilde{\ }{{e}^{i\left( \vec{p}\vec{r} \right)/\hbar }}=1+i\left( \vec{p}\vec{r} \right)/\hbar -\frac{1}{2}{{\left( \left( \vec{p}\vec{r} \right)/\hbar  \right)}^{2}}+\ldots </math>
und damit pR/l1 ~ 10-2 . Man betrachtet die Leptonenwellenfunktionen
 
Bei der Integration kann man zunächst alle Anteile mit <math>\left( \vec{p}\vec{r} \right)/\hbar </math> vernachlässigen, da für <math>{{E}_{e}}\succsim 1MeV</math> und für alle <math>E_\nu</math> gilt:
:<math>\hbar/p = \bar \lambda K\approx 200\times10^{-15}m/E[MeV]</math>
und damit <math>pR/\hbar \approx 10^{-2}</math>. Man betrachtet die Leptonenwellenfunktionen
also als konstant im Bereich des Kernvolumens. Diese Näherung ist
also als konstant im Bereich des Kernvolumens. Diese Näherung ist
gleichbedeutend mit der Annahme, daß bei der Leptonenemission kein
gleichbedeutend mit der Annahme, daß bei der {{FB|Leptonenemission}} kein
Bahndrehimpuls weggetragen wird ("erlaubte" Übergänge.6.1 = 0).
{{FB|Bahndrehimpuls} weggetragen wird ("erlaubte" Übergänge. <math>\Delta l = 0</math>).
"klassische" Deutung
 
R
[[Datei:13.3.beta.klassische.deutung.png|miniatur|"klassische" Deutung
QM
 
L = poR ~ nof(
<math>L=Rp\overset{\text{QM}}{\mathop{=}}\,\,n\hbar </math>
Bei pR/l1 « 1 ist nur n = 0 maßgebend
 
Den Wechselwirkungs operator ersetzt man durch die Kopplungskonstante
Bei <math>pR/\hbar \ll 1</math> ist nur n = 0 maßgebend
[[Datei:13.3.beta.klassische.deutung.png]]
]]
Den Wechselwirkungs operator ersetzt man durch die Kopplungskonstante
Den Wechselwirkungsoperator ersetzt man durch die Kopplungskonstante g, so daß  
g, so daß <<tif> insgesamt unabhängig von Pe wird und die Abhängigkeit
<math>\left\langle {{\mathcal{H}}_{if}} \right\rangle </math>
insgesamt unabhängig von p<sub>e</sub> wird und die Abhängigkeit
des Impulsspektrums allein im statistischen Faktor
des Impulsspektrums allein im statistischen Faktor
dN/dEo (der Dichte der Endzustände) steckt.
<math>dN/dE_0</math> (der Dichte der Endzustände) steckt.
Allgemein bei freien Teilchen dN ~ p2 dp, somit bei gleichzeitiger
 
Emission beider Leptonen dN ~ dN(Pe)odN(pv) mit EO = Ee + Ev =
Allgemein bei freien Teilchen <math>dN ~ p^2 dp</math>, somit bei gleichzeitiger
v(mocZ)Z+(PeC)2'+ Pvc (Neutrinomasse = 0 gesetzt). Damit wird das
Emission beider Leptonen <math>dN ~ dN(p_e)dN(p_\nu)</math> mit <math>E_0 = E_l + E_\nu =
Impulsspektrum A(Pe)dPe:
\sqrt{(m_0c^2)^2+(p_ec)^2}+ p_\nu c</math> (Neutrinomasse = 0 gesetzt). Damit wird das
[[Datei:13.4.extrapolation.fermi.darstellung.png]]
Impulsspektrum <math>\lambda(p_e)dp_e</math>:
Durch Extrapolation bei der Fermi-Darstellung Bestimmung von Eo '
:<math>\lambda \left( {{p}_{e}} \right)d{{p}_{e}}\tilde{\ }\frac{dN}{d{{E}_{0}}}\tilde{\ }\frac{p_{e}^{2}d{{p}_{e}}p_{\nu }^{2}d{{p}_{\nu }}}{d{{E}_{0}}}\tilde{\ }p_{e}^{2}{{\left( {{E}_{0}}-{{E}_{e}} \right)}^{2}}d{{p}_{e}}</math> wegen
<math>p_{\nu }^{2}={{\left( {{E}_{0}}-{{E}_{e}} \right)}^{2}}/{{c}^{2}}</math> und
<math>\frac{d{{p}_{\nu }}}{dE}=\frac{1}{c}</math>
 
[[Datei:13.4.extrapolation.fermi.darstellung.png|miniatur|zentriert|hochkant=4]]
 
Durch Extrapolation bei der {{FB|Fermi-Darstellung}} Bestimmung von <math>E_0</math>.
Damit auch die Möglichkeit zur Bestimmung einer möglichen Neutrinomasse,
Damit auch die Möglichkeit zur Bestimmung einer möglichen Neutrinomasse,
deren Existenz einen großen Einfluß auf Struktur und Entwicklung
deren Existenz einen großen Einfluß auf Struktur und Entwicklung
des Universums hat. Dabei wegen Fehlerabschätzung EO möglichst
des Universums hat. Dabei wegen Fehlerabschätzung E<sub>0</sub> möglichst
klein wählen, z. B. Tritium-Zerfall 3H ~ 3He + e- + v mit
klein wählen, z. B. Tritium-Zerfall<math> ^3H \to ^3He + e- + \bar \nu</math> mit
EO = 18 keV (t1 /2 ~ 12a) [mv c 2 zur Zeit :SreVj.
<math>E_0 = 18 keV (t_{1 /2} \approx 12a)</math> [<math>m_\nu c^2</math> zur Zeit <math>\le 7eV</math>].
 
 
Integration über Impulsspektrum:
Integration über Impulsspektrum:
Po
:<math>\lambda =\frac{\ln 2}{{{t}_{{}^{1}\!\!\diagup\!\!{}_{2}\;}}}=\mathop{\int }_{0}^{{{P}_{0}}}\lambda \left( {{p}_{e}} \right)d{{p}_{e}}=\text{const }f(Z,{{E}_{0}})\text{ }</math> mit f ( Z, E<sub>0<sub>) über Coulomb-Korrekturfaktor
\ = ~ =JA(P )dp = const. 1\ tee
 
1/2 o
 
f ( Z, Eo)
Die f-Werte sind tabelliert <ref> Feenburg, Trigg, Rev. Mod.
i über Coulomb-Korrekturfaktor
Phys. 22, 399</ref>. Sie enthalten die gesamte Energieabhängigkeit.
Die f-Werte sind tabelliert (z. B. Feenburg, Trigg, Rev. Mod.
Phys. 22, 399). Sie enthalten die gesamte Energieabhängigkeit.
Grobe Abschätzung:
Grobe Abschätzung:
~ JP;dPe 2 pci ~ E 3,5
;nichtrelat. Bereich: (Eo « 1 MeV) : <math>E_e ~ p_e^2\to</math>
nichtrelat. Bereich (Eo « 1 MeV) : Ee ~ Pe~f ~ 0
<math>f\tilde{\ }\int p_{e}^{6}d{{p}_{e}}\tilde{\ }p_{0}^{7}\tilde{\ }E_{0}^{3,5}</math>
>
;relat. Bereich (EO > 1 MeV):<math>E_e ~ p_e^2\to</math>
Pe~f ~ Jp!dPe
<math>f\tilde{\ }\int p_{e}^{4}d{{p}_{e}}\tilde{\ }p_{0}^{5}\tilde{\ }E_{0}^{5}</math>
5 E 5
 
relat. Bereich (EO ~ 1 MeV) :Ee ~ ~ Po ~ 0
 
Bei genauerer Betrachtung muß man berücksichtigen, daß die Spins
Bei genauerer Betrachtung muß man berücksichtigen, daß die Spins
der beiden Leptonen parallel (Gamow-Teller-übergänge) oder antiparallel
der beiden Leptonen parallel ({{FB|Gamow-Teller-Übergänge}}) oder antiparallel
(Fermi-Übergänge) stehen können. Für erlaubte Übergänge
({{FB|Fermi-Übergänge}}) stehen können. Für erlaubte Übergänge
(.6.1 = 0) gelten somit die Auswahlregeln:
(<math>\Delta l = 0</math>) gelten somit die Auswahlregeln:
~ ~ Fermi-Ü: I i ;:: I f nv.6..1 = 0
;Fermi-Ü: <math>{{I}_{i}}={{I}_{f}}\to \Delta I=0</math>
Gamow-Teller-Ü: I i = I f + 1 ~.6.I = 0, ±l (0 <-I~ 0)
;Gamow-Teller-Ü: <math>{{I}_{i}}={{I}_{f}}+1\to \Delta I=0,\pm 1</math>
 


anschaulich:
anschaulich:
1'r ~ 1'r + 1'r + ~ Fermi
 
~ n p e 1/
<math>\begin{align}
1'r ~ ~ + 1'r + 11 Gamow-Teller
  & \Uparrow &\to &\Uparrow +&\Uparrow +&\Downarrow &\text{Fermi} \\
Verbotene Übergänge:
& n&\to &p+&{{e}^{-}}+&\bar{\nu } & \\
Merkmal: größere Drehimpulsänderungen, größere ft1/ 2-Werte
& \Uparrow &\to &\Downarrow +&\Uparrow +&\Uparrow &\text{Gamow-Teller} \\
\end{align}</math>
 
===Verbotene Übergänge:===
Merkmal: größere Drehimpulsänderungen, größere ft<sub>1/ 2</sub>-Werte
Beiträge für diese Übergänge aus:
Beiträge für diese Übergänge aus:
a) Reihenentwicklung der Leptonenwellenfunktionen
a) Reihenentwicklung der Leptonenwellenfunktionen
e ipr /ll = 1 + li (pr/-tl) - ~(pr/1'l')2J +- ...
 
v
<math>{{e}^{ipr/\hbar }}=1+\underbrace{i\left( pr/\hbar  \right)-1/2{{\left( pr/\hbar  \right)}^{2}}}_{\text{bisher vernachl }\!\!\ddot{\mathrm{a}}\!\!\text{ ssigt}}</math>
bisher vernachlässigt
 
b) relativistische Wellenfunktionen der Nukleonen mit vN/c-Beiträge
b) relativistische Wellenfunktionen der Nukleonen mit v<sub>N</sub>/c-Beiträge
 
 
Beispiele für erlaubte und verbotene Übergänge:
Beispiele für erlaubte und verbotene Übergänge:




[[Datei:13.5.verbotene.uebergaenge.png]]
[[Datei:13.5.verbotene.uebergaenge.png|miniatur|hochkant=4|zentriert]]
 
 
==Einzelnachweise==
<references />
==Weitere Informationen==
(gehört nicht zum Skript)
===Prüfungsfragen===
*ß Übergänge: Prinzipielle Reaktionsgleichung + Bethe-Weizsäcker
*Neutrinos: Was ist das wozu braucht man die (beim ß Zerfall)
*Besonderheit beim ß Zerfall? (siehe Kapitel Paritätsverletzung)
* Übergangsraten aus Fermis goldener Regel ("grobe" Herleitung)
** Fermi- und GT-Übergänge

Aktuelle Version vom 28. August 2011, 15:36 Uhr

Die Abfrage enthält eine leere Bedingung.


(A,Z)(A,Z+1)+e+ν¯βZerfall(A,Z)(A,Z1)+e++νβ+Zerfalle+(A,Z)(A,Z1)+e+νeEinfang wobei β+-Zerfall und e-Einfang sind konkurrierende Vorgänge

reduziert formuliert als

np+e+ν¯βZerfallpn+e++νβ+Zerfalle+pn+e+νeEinfang

Beta-Zerfall energetisch möglich --> siehe Isobarenregel als Folgerung aus der Weizsäckerschen Massenformel

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden
Schema beta Strahlung

Beim ß-Zerfall ist neben der Halbwertzeit t1/2=0,69λ das Energie bzw. Impulsspektrum der Elektronen (Positronen) meßbar. Ein theoretischer Ansatz muß die Form des Impulsspektrums λ(pe), d. h. die Wahrscheinlichkeit für die Emission eines Elektrons (Positrons) mit dem Impuls pe wiedergeben. Die Intergration über alle λ(pe) ergibt die Gesamtübergangswahrscheinlichkeit λ=λ(pe)dpe und damit die Halbwertzeit t1/2.


Fermi-Ansatz [1] in Analogie zu elektromagnetischen Übergängen. Störungstheorie (Fermis Goldene Regel)

λ=2πh|if|2dNdE0 mit
Fermi-Ansatz λ=2πh|if|2dNdE0 Störungstheorie (Fermi Goldene Regel)
<if>=Φν*(Pν)Φe*(Pe)Φf(A,Z+1)Φi(A,Z)dτ mit


Bei Leptonen-WF Ansatz freier Teilchen, d. h. auslaufende ebene Wellen Φ(p)~ei(pr)/=1+i(pr)/12((pr)/)2+

Bei der Integration kann man zunächst alle Anteile mit (pr)/ vernachlässigen, da für Ee1MeV und für alle Eν gilt:

/p=λ¯K200×1015m/E[MeV]

und damit pR/102. Man betrachtet die Leptonenwellenfunktionen also als konstant im Bereich des Kernvolumens. Diese Näherung ist gleichbedeutend mit der Annahme, daß bei der Leptonenemission kein {{FB|Bahndrehimpuls} weggetragen wird ("erlaubte" Übergänge. Δl=0).

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden
"klassische" Deutung L=Rp=QMn Bei pR/1 ist nur n = 0 maßgebend

Den Wechselwirkungsoperator ersetzt man durch die Kopplungskonstante g, so daß if insgesamt unabhängig von pe wird und die Abhängigkeit des Impulsspektrums allein im statistischen Faktor dN/dE0 (der Dichte der Endzustände) steckt.

Allgemein bei freien Teilchen dNp2dp, somit bei gleichzeitiger Emission beider Leptonen dNdN(pe)dN(pν) mit E0=El+Eν=(m0c2)2+(pec)2+pνc (Neutrinomasse = 0 gesetzt). Damit wird das Impulsspektrum λ(pe)dpe:

λ(pe)dpe~dNdE0~pe2dpepν2dpνdE0~pe2(E0Ee)2dpe wegen

pν2=(E0Ee)2/c2 und dpνdE=1c

Durch Extrapolation bei der Fermi-Darstellung Bestimmung von E0. Damit auch die Möglichkeit zur Bestimmung einer möglichen Neutrinomasse, deren Existenz einen großen Einfluß auf Struktur und Entwicklung des Universums hat. Dabei wegen Fehlerabschätzung E0 möglichst klein wählen, z. B. Tritium-Zerfall 3H3He+e+ν¯ mit E0=18keV(t1/212a) [mνc2 zur Zeit 7eV].


Integration über Impulsspektrum:

λ=ln2t12=0P0λ(pe)dpe=const f(Z,E0)  mit f ( Z, E0) über Coulomb-Korrekturfaktor


Die f-Werte sind tabelliert [2]. Sie enthalten die gesamte Energieabhängigkeit. Grobe Abschätzung:

nichtrelat. Bereich
(Eo « 1 MeV) : Eepe2

f~pe6dpe~p07~E03,5

relat. Bereich (EO > 1 MeV)
Eepe2

f~pe4dpe~p05~E05


Bei genauerer Betrachtung muß man berücksichtigen, daß die Spins der beiden Leptonen parallel (Gamow-Teller-Übergänge) oder antiparallel (Fermi-Übergänge) stehen können. Für erlaubte Übergänge (Δl=0) gelten somit die Auswahlregeln:

Fermi-Ü
Ii=IfΔI=0
Gamow-Teller-Ü
Ii=If+1ΔI=0,±1


anschaulich:

++Ferminp+e+ν¯++Gamow-Teller

Verbotene Übergänge:

Merkmal: größere Drehimpulsänderungen, größere ft1/ 2-Werte Beiträge für diese Übergänge aus: a) Reihenentwicklung der Leptonenwellenfunktionen

eipr/=1+i(pr/)1/2(pr/)2bisher vernachl a¨ ssigt

b) relativistische Wellenfunktionen der Nukleonen mit vN/c-Beiträge


Beispiele für erlaubte und verbotene Übergänge:



Einzelnachweise

  1. Z. Physik 88, 161 (1934)
  2. Feenburg, Trigg, Rev. Mod. Phys. 22, 399

Weitere Informationen

(gehört nicht zum Skript)

Prüfungsfragen

  • ß Übergänge: Prinzipielle Reaktionsgleichung + Bethe-Weizsäcker
  • Neutrinos: Was ist das wozu braucht man die (beim ß Zerfall)
  • Besonderheit beim ß Zerfall? (siehe Kapitel Paritätsverletzung)
  • Übergangsraten aus Fermis goldener Regel ("grobe" Herleitung)
    • Fermi- und GT-Übergänge