Klassisch- mechanische Gleichgewichtsverteilungen
Der Artikel Klassisch- mechanische Gleichgewichtsverteilungen basiert auf der Vorlesungsmitschrift von Franz- Josef Schmitt des 2.Kapitels (Abschnitt 2) der Thermodynamikvorlesung von Prof. Dr. E. Schöll, PhD. |
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Anwendung des Prinzips der vorurteilsfreien Schätzung auf ein klassisch- mechanisches System von N Teilchen (z.B. Moleküle eines Gases, 3N Freiheitsgrade)
Voraussetzung
gleiche a-priori- Wahrscheinlichkeit der Mirkozustände . Dabei bezeichnet den Phasenraum der kanonisch konjugierten Orte und Impulse
Begründung
Liouville- Theorem - notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung!
Hamiltonfunktion
Hamiltonsche Gleichungen:
Lösung:
als Trajektorie im Phasneraum (bei euklidischer Metrik) gegeben durch das 6N-dimensionale Vektorfeld
Es gilt:
Interpretiert man als Dichte der Phasenpunkte im Phasenraum für ein Ensemble äquivalenter Systeme, so gilt der Erhaltungssatz (Kontinuitätsgleichung):
Interpretation:
Die Änderung der Dichte in dem mit dem Fluss mitbewegten lokalen Koordinatensystem ist:
folgt aus der Kontinuitätsgleichung
Satz:
Theorem von Liouville:
Die Dichte der Phasenraumpunkte ändert sich nicht im bewegten System! Phasenfluss → inkompressible Flüssigkeit - Raum sind invariant! |
Aber: Verformung ist natürlich zulässig!!
Ergänzung
Die Metrik in kann so gewählt werden, dass gleiche Phasenvolumina gleiche a-priori Wahrscheinlichkeiten haben und für alle Zeiten behalten.
Nebenbemerkung: Gilt nur für kanonische Variablen p,q
Konstruktion der Gleichgewichtsverteilung
Der thermodynamische Zustand sei gegeben durch Mittelwerte von Phasenraumfunktionen:
bei m unabhängigen Observablen!
Ensemble-Mittelwerte! sind gegeben als Info über den Zustand!
Das Prinzip der vorurteilsfreien Schätzung ergibt:
Beispiele
Annahme: unterscheidbare Teilchen. Ansonsten kommt noch ein Faktor rein!
1. Kanonische Verteilung
m=1: Hamiltonfunktion als eine Art " Zufallsfunktion" thermodynamisch konjugierter intensiver Parameter innere Energie <- enthält nicht die makroskopische Bewegung des Systems als Ganzes! kanonische Zustandssumme (Partition function) als Dichteverteilung
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2. Großkanonische Verteilung
m=2: Variable Teilchenzahl als Zufallsgröße Konvention mittlere Teilchenzahl grokanonische Zustandssumme Phasenraum: Mittelwertfindung: Mittlere Teilchenzahl: Als Wahrscheinlichkeit dafür, dass n Teilchen vorhanden sind! = Marginalverteilung von bezüglich N Also: Normierung: |
Beispiel
Klassisches ideales Gas (ohne Wechselwirkung): sind übungshalber zu berechnen! |