Eichtransformation der Lagrangefunktion: Unterschied zwischen den Versionen

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Allgemein gilt:
Allgemein gilt:


Sei
Sei <math>M(\bar{q},t)=M({{q}_{1}},...,{{q}_{f}},t)\in {{C}^{3}}</math> beliebig und
<math>M(\bar{q},t)=M({{q}_{1}},...,{{q}_{f}},t)\in {{C}^{3}}</math>
beliebig
 
und
<math>\begin{align}
<math>\begin{align}
   & L\acute{\ }(q,\dot{q},t)=L+\left( \dot{M}+\dot{\bar{q}}\cdot \nabla M \right)=L+\frac{d}{dt}\left( M(\bar{q},t) \right) \\
   & L\acute{\ }(q,\dot{q},t)=L+\left( \dot{M}+\dot{\bar{q}}\cdot \nabla M \right)=L+\frac{d}{dt}\left( M(\bar{q},t) \right) \\
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Das bedeutet, die Euler- Lagrangegleichungen sind invariant unter Transformationen der Art
Das bedeutet, die Euler- Lagrangegleichungen sind invariant unter Transformationen der Art
<math>L(q,\dot{q},t)\to L\acute{\ }(q,\dot{q},t)=L+\frac{d}{dt}\left( M(\bar{q},t) \right)</math>
<math>L(q,\dot{q},t)\to L\acute{\ }(q,\dot{q},t)=L+\frac{d}{dt}\left( M(\bar{q},t) \right)</math>
mit
mit
<math>M(\bar{q},t)=M({{q}_{1}},...,{{q}_{f}},t)\in {{C}^{3}}</math>
<math>M(\bar{q},t)=M({{q}_{1}},...,{{q}_{f}},t)\in {{C}^{3}}</math>
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'''Beweis:'''
'''Beweis:'''
<math>\begin{align}
<math>\begin{align}
   & \frac{\partial L\acute{\ }}{\partial {{q}_{k}}}-\frac{d}{dt}\frac{\partial L\acute{\ }}{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}=\frac{\partial L}{\partial {{q}_{k}}}+\frac{\partial }{\partial {{q}_{k}}}\left( \sum\limits_{l=1}^{f}{\frac{\partial M}{\partial {{q}_{l}}}{{{\dot{q}}}_{l}}+\frac{\partial M}{\partial t}} \right)-\frac{d}{dt}\frac{\partial L}{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}-\frac{d}{dt}\frac{\partial }{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}\left( \sum\limits_{l=1}^{f}{\frac{\partial M}{\partial {{q}_{l}}}{{{\dot{q}}}_{l}}+\frac{\partial M}{\partial t}} \right) \\
   & \frac{\partial L\acute{\ }}{\partial {{q}_{k}}}-\frac{d}{dt}\frac{\partial L\acute{\ }}{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}=\frac{\partial L}{\partial {{q}_{k}}}+\frac{\partial }{\partial {{q}_{k}}}\left( \sum\limits_{l=1}^{f}{\frac{\partial M}{\partial {{q}_{l}}}{{{\dot{q}}}_{l}}+\frac{\partial M}{\partial t}} \right)-\frac{d}{dt}\frac{\partial L}{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}-\frac{d}{dt}\frac{\partial }{\partial {{{\dot{q}}}_{k}}}\left( \sum\limits_{l=1}^{f}{\frac{\partial M}{\partial {{q}_{l}}}{{{\dot{q}}}_{l}}+\frac{\partial M}{\partial t}} \right) \\
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Beispielhafte Eichfunktion:
Beispielhafte Eichfunktion:
<math>M(q):=\frac{m{{\omega }^{2}}}{2}{{q}^{2}}\Rightarrow \frac{dM}{dt}=m{{\omega }^{2}}q\dot{q}</math>
<math>M(q):=\frac{m{{\omega }^{2}}}{2}{{q}^{2}}\Rightarrow \frac{dM}{dt}=m{{\omega }^{2}}q\dot{q}</math>


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Die Lagrangegleichungen lauten:
Die Lagrangegleichungen lauten:
<math>\begin{align}
<math>\begin{align}
   & \frac{d}{dt}\frac{\partial L\acute{\ }}{\partial {{{\dot{q}}}_{{}}}}=m\ddot{q}+m{{\omega }^{2}}\dot{q} \\
   & \frac{d}{dt}\frac{\partial L\acute{\ }}{\partial {{{\dot{q}}}_{{}}}}=m\ddot{q}+m{{\omega }^{2}}\dot{q} \\
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Es folgt als Bewegungsgleichung
Es folgt als Bewegungsgleichung
<math>\ddot{q}+{{\omega }^{2}}q=0</math>}}
<math>\ddot{q}+{{\omega }^{2}}q=0</math>}}

Version vom 28. August 2010, 19:29 Uhr



Uneindeutigkeit der Lagrangefunktion

Die Lagarangefunktion wird duch die Lagrangegleichung nicht eindeutig festgelegt.

Betrachten wir beispielsweise ein geladenes Teilchen im elektrischen Feld:



e sei die Ladung

Bewegungsgleichung:



Die Lorentzkraft ist typischerweise nicht konservativ

Die Darstellung des elektrischen und magnetischen Feldes erfolgt über die Potenziale:



Dabei ist Skalar und A ein Vektorpotenzial (MKSA- System)

Ziel: Suche eine Lagrangefunktion in der Art, dass


Die Bewegungsgleichung ergeben.

Ansatz:



Probe:



Weiter:



Somit:



Somit erfüllt unser Ansatz die Bewegungsgleichungen

Eichtransformationen

Die Potenziale lassen sich umeichen mit Hilfe der Eichfunktion :



Durch Einsetzen sieht man schnell, dass sich die Felder nicht ändern:



Betrachten wir die Lagrangefunktion, so ergibt sich:



Einsetzen zeigt: L´ führt zu denselben Lagrangegleichungen wie L.


Die Eichtransformation

mit einer beliebigen Eichfunktion M (skalar) läßt die Lagrangegleichungen invariant.


Allgemein gilt:

Sei beliebig und


dann erfüllen die


das hamiltonsche Prinzip

Also:



Das bedeutet, die Euler- Lagrangegleichungen sind invariant unter Transformationen der Art mit beliebig.

Beweis:


mit



Einzige Nebenbedingung:


darf nicht explizit von abhängen.


Beispiel: eindimensionaler Oszi



Beispielhafte Eichfunktion:



Die Lagrangegleichungen lauten:


Es folgt als Bewegungsgleichung