Wahrscheinlichkeitsbegriff

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Ereignis: Messergebnis von Observablen ( event) oder fester Mikrozustand ( der realisiert wird).

Ereignisse bilden einen ABELSCHEN VERBAND ( Ereignisalgebra)

Merke: Ereignisalgebra = Abelscher verband

mit Mengentheoretischen Verknüpfungen

Vereinigung ( oder) und

Durchschnitt ( und)

Für A,B,C

gilt:

( Kommutativitätsgesetz)

Assoziativität

( Verschmelzungsgesetz)

Distributivgesetz

Existenz der Eins ( sicheres Ereignis) und Existenz des Nullelements: " leeres Ereignis"

Existenz des Komplements

Induzierte Halbordnung

A impliziert B,

falls

Also: menge A liegt in B

A und B sind disjunkt, falls

Vollständig disjunkte Ereignismenge ( sample set)

Beispiel:

Ereignismenge

Bemerkung: Diese Menge M ist keine Algebra, da

Wahrscheinlichkeit

Empirische Definition

mit

relative Häufigkeit des Ereignisses A

N(A) ist die Zahl der Experimente mit dem Ergebnis A

N ist die Zahl der Experimente insgesamt

axiomatische Definition ( Kolmogoroff)

Sei A

( Boolscher Verband)

Sei

das sichere Ereignis.

Dann erfüllt die Wahrscheinlichkeit P(A)

die Axiome:

Für disjunkte Ereignisse:

Folgerung

Zerlegung in disjunkte Ereignisse

für beliebige A1, A2:

Also folgt für Wahrscheinlichkeiten:

Also:

Speziell

, falls

bedingte Wahrscheinlichkeit

Die Bedingte Wahrscheinlichkeit ( A unter der Bedingung, dass B), ergibt sich gemäß

Also A unter der Bedingung, dass B eingetreten ist !

Falls A von B unabhängig ist, so gilt:

Nebenbemerkung, ebenso gilt:

Zufallsvariablen

Eine Zufallsvariable ist gegeben durch

  1. eine Menge M von vollständig disjunkten Ereignissen ( sample set)
  2. eine Wahrscheinlichkeitsverteilung
  3. über M

es gilt die Normierung

Definiert man sich dies für eine kontinuierliche Menge, also

,

so gilt:

definiert eine Wahrscheinlichkeitsdichte oder auch Wahrscheinlichkeitsverteilung

.

Übergang zu diskreten Ereignissen:

mit Normierung

Physikalische Interpretation

Die Wahrscheinlichkeitsverteilung kann man sich realisiert denken durch ein Ensemble von vielen äquivalenten Systemen, also durch eine Dichteverteilung

der Mitglieder des Ensembles mit Werten zwischen x und x+dx

Verallgemeinerung auf d Zufallsvariablen

Die Normierung geschieht dann in einem d- Dimensionalen Raum.

Mittelwert ( Erwartungswert) einer Zufallsvariablen x:

für eine beliebige Funktion f(x):

Nebenbemerkung

Der Mittelwert ist ein lineares Funktional

Linearität:

Unkorrelierte Zufallsvariable:

x1 und x2 heißen unkorreliert, falls

Dann gilt:

Beweis:

Merke: In Bezug auf die Wahrscheinlichkeitsverteilungen ist unkorreliert gleichbedeutend mit separabel _> die Phasen werden addiert !

Sind die Zustände verschränkt, so können die Phasen nicht addiert werden.

Die Einführung einer Symplektik ist nötig ! ( siehe unten).

Zusammenhang zwischen Wahrscheinlichkeitsverteilung und Mittelwerten

Wir verstehen als n.tes Moment einer Wahrscheinlichkeitsverteilung:

Momentenerzeugende:

Durch die Angabe aller nicht verschwindender Momente ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung vollständig festgelegt !

Verallgemeinerung auf d Zufallsvariablen:

ein Moment der Ordnung

Momentenerzeugende:

Kumulante

ist definiert durch die Kumulantenerzeugende:

Eigenschaft

Kumulanten sind ADDITIV für unkorrelierte Zufallsvariablen ( Dies gilt nicht für die Momente !!)

Beweis: seien x1, x2 unkorreliert:

Fluktuation:

mit

Bildung der Varianz:

Als Maß für die Breite einer Verteilung

Korrelationsmatrix:

Nichtdiagonalelemente verschwinden für unkorrelierte Zufallsvariablen. Denn dann: separieren die Momente der WSK- Verteilung ! Siehe oben

  • Korrelationsmatrix beschreibt die qm- Korrelationen über ihre Außerdiagonalelemente

Zusammenhang zwischen Kumulanten und Momenten:

Gaußverteilung / Normalverteilung

Mit Sigma als Standardabweichung

Normierung:

Wegen:

Nebenbemerkung, die Gaußverteilung ist bestimmt durch . Alle höheren Kumulanten verschwinden !