Räumliche Isotropie: Unterschied zwischen den Versionen

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<u>'''Rotationsinvarianz für die Drehung um die z- Achse:'''</u>
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Betrachten wir infinitesimale Transformationen ( Drehungen um die z- Achse mit kleinen Winkeln
Betrachten wir infinitesimale Transformationen (Drehungen um die z- Achse mit kleinen Winkeln
:<math>\delta \phi =\delta s</math>
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abhängig und die Drehmatrix ändert die Abstände nicht.
abhängig und die Drehmatrix ändert die Abstände nicht.


( Drehungen sind orthogonale Transformationen).
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Berechnet man den verallgemeinerten konjugierten Impuls zu
Berechnet man den verallgemeinerten konjugierten Impuls zu
:<math>{{q}_{1}}=\phi =s</math>
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, so ergibt sich:
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Wir betrachteten hier eine passive Drehung des Korodinatensystems. Die Aktive Drehung des Koordinatensystems ist jedoch äquivalent. Das bedeutet, wir drehen aktiv alle Massenpunkte mit
Wir betrachteten hier eine passive Drehung des Korodinatensystems. Die Aktive Drehung des Koordinatensystems ist jedoch äquivalent. Das bedeutet, wir drehen aktiv alle Massenpunkte mit
:<math>\tilde{\phi }=-\phi </math>
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Dazu gehören dann die konjugierten Impulse +lz
Dazu gehören dann die konjugierten Impulse +lz
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:<math>{{\bar{\bar{R}}}_{{}}}(\bar{\phi })=\exp \left( -\phi \sum\limits_{i=1}^{3}{{}}{{n}_{i}}{{{\bar{\bar{J}}}}_{i}} \right)</math>
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bilden nun eine 3- parametrige
bilden nun eine 3- parametrige
:<math>\left( {{\phi }_{1}},{{\phi }_{2}},{{\phi }_{3}} \right)</math>
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, stetige, diffbare
stetige, diffbare
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  und orthogonale Gruppe.
  und orthogonale Gruppe.
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i,k=x,y,z
i,k=x,y,z


Dabei vertauschen 2 Drehungen um unterschiedliche Achsen nicht. Das bedeutet, das Ergebnis hängt von der Reihenfolge ab !:
Dabei vertauschen 2 Drehungen um unterschiedliche Achsen nicht. Das bedeutet, das Ergebnis hängt von der Reihenfolge ab!:





Aktuelle Version vom 12. September 2010, 23:31 Uhr



Nebenbedingung: konservative Kräfte, keine Zwangsbedingungen

Es erfolgt eine Drehung des Bezugssystems um den Winkel

ϕ=s

um die z- Achse.

An einer Skizze kann man sich schnell verdeutlichen:


hs:r¯i=(xi,yi,zi)r¯i´=(x´i,y´i,z´i)


Dabei gilt:


xi´=xicoss+yisinsyi´=yicossxisinszi´=zi


Rotationsinvarianz für die Drehung um die z- Achse:

Betrachten wir infinitesimale Transformationen (Drehungen um die z- Achse mit kleinen Winkeln

δϕ=δs


(xi´yi´zi´)=(cosssins0sinscoss0001)(xiyizi)[(100010001)+(0s0s00000)](xiyizi)


Dabei gilt die rechtsseitige Taylorentwicklung für kleine Winkel. Wir schreiben


(0s0s00000)=sJ¯¯z Mit J¯¯z

als Erzeugende für infinitesimale Drehungen um die z- Achse.

Somit folgt:


(xi´yi´zi´)=(xiyizi)+s(yixi0)=(xiyizi)+s(r¯i×e¯z)


Formal schreibt man:


r¯i´=hs(r¯i)|s=0+s(ddshs(r¯i))s=0+O(s2) mit (ddshs(r¯i))s=0=r¯i×e¯z


Rotationsinvarianz der Lagrange-Funktion
T=12imir¯˙i2

ist rotationsinvariant, da nur von

|r¯˙i|

abhängig und die Drehmatrix ändert die Abstände nicht.

(Drehungen sind orthogonale Transformationen).


(Ls)s=0=(Vs)s=0=i=1N(ri´V)(dr¯i´ds)s=0=i=1NF¯i(r¯i×e¯z)


wegen:


(ri´V)=F¯i(dr¯i´ds)s=0=(dhsds)s=0


Als zyklische Permutation gilt dann jedoch:


(Ls)s=0=(Vs)s=0=e¯zi(F¯i×r¯i)=e¯zi(r¯i×F¯i) Mit i(r¯i×F¯i)

als gesamtes Drehmoment und der Tatsache, dass die z-Komponente des äußeren resultierenden Drehmomentes verschwindet:


e¯zi(r¯i×F¯i)=(Ls)s=0=(Vs)s=0=0


Interpretation nach dem Noetherschen Theorem


I(r¯,r¯˙)=i=1NLr¯˙i(dhsds)s=0=imir¯˙i(r¯i×e¯z)=e¯zi(r¯i×mir¯˙i)=e¯zl¯=lz


Also: Rotationsinvarianz entspricht Drehimpulserhaltung

Andere Betrachtungsweise

Wähle

q1=ϕ=s

als verallgemeinerte Koordinate

Trafo:

r¯i=r¯i(ϕ,q2,...,qf,t) mit q1r¯i=(ddshs(r¯i))s=0=r¯i×e¯z


Für infinitesimale Drehung um z-Achse.

Invarianz Erhaltungssätze


Lq1=0ddtLq˙1=0
 äquivalent zum Erhaltungssatz
p1=Lq˙1=const


Der Winkel ist also eine zyklische Variable.

Berechnet man den verallgemeinerten konjugierten Impuls zu

q1=ϕ=s,
so ergibt sich:


p1=Lq˙1=Lq˙1=12imiq˙1r¯˙i2=imir¯˙iq˙1r¯˙i=imir¯˙i(r¯i×e¯z)=e¯zi(r¯i×mir¯˙i)=lz wegen q˙1r¯˙i=q1r¯idar¯˙i=kr¯iqkq˙k+r¯it


Es ergibt sich also wieder die z-Komponente des Drehimpulses als verallgemeinerter Impuls.

Nebenbedingung:

Wir betrachteten hier eine passive Drehung des Korodinatensystems. Die Aktive Drehung des Koordinatensystems ist jedoch äquivalent. Das bedeutet, wir drehen aktiv alle Massenpunkte mit

ϕ~=ϕ.


Dazu gehören dann die konjugierten Impulse +lz

Beispiel:

N Teilchen mit einer inneren Paarwechselwirkung, die nur vom Abstand abhängt:


V(r¯1,...,r¯N)=V(r12,...,rij,...) mit rij=|r¯ir¯j|


Rotationsinvarianz gegen Drehung um alle Achsen:


V(r12,...,rij,...)ϕ=i,jVrijϕrij=0

für beliebige Achsen, da


ϕrij=ϕ[(r¯ir¯j)(r¯ir¯j)]1/2=1rij(r¯ir¯j)ϕ(r¯ir¯j)=r¯ir¯jrij(ϕr¯iϕr¯j)ϕr¯i=r¯i×e¯kr¯ir¯jrij(ϕr¯iϕr¯j)=r¯ir¯jrij[(r¯ir¯j)×e¯k]=1rije¯k[(r¯ir¯j)×(r¯ir¯j)]=0


Also ist der resultierende Drehimpuls

l¯

eine Erhaltungsgröße

Erzeugende der infinitesimalen Drehung um z-Achse

Die infinitesimale Drehung läßt sich schreiben als:


r¯i´=hs(r¯i)=(1¯¯sJ¯¯z)r¯i


Mit der Erzeugenden

J¯¯z=(010100000)


Bei einer Drehung um den endlichen Winkel

ϕ

gilt:


r¯i´=R¯¯z(ϕ)r¯i=(cosϕsinϕ0sinϕcosϕ0001)r¯i


Es gilt:


R¯¯z(ϕ)=exp(J¯¯zϕ)


mit Definition


exp(J¯¯zϕ):=1¯¯+(J¯¯zϕ)+12(J¯¯zϕ)2+...+1k!(J¯¯zϕ)k


Beweis:

Für


M¯¯=(0110)M¯¯2=1¯¯,M¯¯3=M¯¯,M¯¯4=1¯¯M¯¯2n=(1)n1¯¯M¯¯(2n+1)=(1)nM¯¯


Mit Hilfe der Taylorreihen für Sinus und Cosinus folgt dann:


(cosϕsinϕsinϕcosϕ)=1¯¯n=0(1)n(2n)!ϕ2nM¯¯n=0(1)n(2n+1)!ϕ2n+1=n=01(2n)!M¯¯2nϕ2nM¯¯n=01(2n+1)!M¯¯2n+1ϕ2n+1=exp(M¯¯ϕ)


Analog behandelbar ist die Drehung um die x-Achse

Erzeugende:


J¯¯x=(000001010)


Hier gewinnen wir die Drehmatrix:


R¯¯x(ϕ)=exp(J¯¯xϕ)


Bei der y- Achse gilt:

Erzeugende:


J¯¯y=(001000100)


Hier gewinnen wir die Drehmatrix:


R¯¯y(ϕ)=exp(J¯¯yϕ)


Beliebige Drehungen um den Winkel

ϕ

mit der Drehachse

n¯


R¯¯(ϕ¯)=exp(ϕi=13niJ¯¯i) mit ϕ¯:=ϕn¯


Die Drehmatrizen

R¯¯(ϕ¯)=exp(ϕi=13niJ¯¯i)

bilden nun eine 3- parametrige

(ϕ1,ϕ2,ϕ3),
stetige, diffbare
(inϕ)
und orthogonale Gruppe.

Eine solche Gruppe heißt Lie- Gruppe oder kontinuierliche Gruppe in drei reellen Dimensionen

SO(3)


SO(3)={R¯¯:R3R3linear|R¯¯tR¯¯=1|detR¯¯=1} Mit R¯¯tR¯¯=1

als Orthogonalitätsbedingung, so dass

|r¯´|=|r¯| und detR¯¯=1

zum Ausschluß von Raumspiegelungen.

Die Erzeugenden

J¯¯i

der Drehgruppe bilden eine Lie- Algebra mit dem Lieschen Produkt (=Kommutator):


[J¯¯i,J¯¯k]=J¯¯iJ¯¯kJ¯¯kJ¯¯i

i,k=x,y,z

Dabei vertauschen 2 Drehungen um unterschiedliche Achsen nicht. Das bedeutet, das Ergebnis hängt von der Reihenfolge ab!:


[J¯¯x,J¯¯y]=J¯¯z[J¯¯z,J¯¯x]=J¯¯y[J¯¯y,J¯¯z]=J¯¯x
→ zyklische Permutation des Lieschen Produktes