Symplektische Struktur des Phasenraums: Unterschied zwischen den Versionen

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====Beweis:====
In Matrixform lautet diese Gleichung:
 
 
:<math>M=J{{\left( J{{M}^{-1}} \right)}^{T}}</math>
 
 
Die linke Seite (M) lautet:
 
 
:<math>M=\left( \begin{matrix}
  \frac{\partial q}{\partial Q} & \frac{\partial q}{\partial P}  \\
  \frac{\partial p}{\partial Q} & \frac{\partial p}{\partial P}  \\
\end{matrix} \right)</math>
 
 
Die rechte Seite lautet:
 
 
:<math>\begin{align}
  & J{{\left( J{{M}^{-1}} \right)}^{T}}=\left( \begin{matrix}
  0 & 1  \\
  -1 & 0  \\
\end{matrix} \right){{\left[ \left( \begin{matrix}
  0 & 1  \\
  -1 & 0  \\
\end{matrix} \right)\left( \begin{matrix}
  \frac{\partial Q}{\partial q} & \frac{\partial Q}{\partial p}  \\
  \frac{\partial P}{\partial q} & \frac{\partial P}{\partial p}  \\
\end{matrix} \right) \right]}^{T}}=\left( \begin{matrix}
  0 & 1  \\
  -1 & 0  \\
\end{matrix} \right){{\left( \begin{matrix}
  \frac{\partial P}{\partial q} & \frac{\partial P}{\partial p}  \\
  -\frac{\partial Q}{\partial q} & -\frac{\partial Q}{\partial p}  \\
\end{matrix} \right)}^{T}} \\
& =\left( \begin{matrix}
  0 & 1  \\
  -1 & 0  \\
\end{matrix} \right){{\left( \begin{matrix}
  {{\left( \frac{\partial P}{\partial q} \right)}^{T}} & -{{\left( \frac{\partial Q}{\partial q} \right)}^{T}}  \\
  {{\left( \frac{\partial P}{\partial p} \right)}^{T}} & -{{\left( \frac{\partial Q}{\partial p} \right)}^{T}}  \\
\end{matrix} \right)}^{{}}}=\left( \begin{matrix}
  {{\left( \frac{\partial P}{\partial p} \right)}^{T}} & -{{\left( \frac{\partial Q}{\partial p} \right)}^{T}}  \\
  -{{\left( \frac{\partial P}{\partial q} \right)}^{T}} & {{\left( \frac{\partial Q}{\partial q} \right)}^{T}}  \\
\end{matrix} \right) \\
\end{align}</math>
 
 
Die Matrixform für die Erzeugenden läßt sich folgendermaßen äquivalent umformen:
 
 
:<math>\begin{align}
  & M=J{{\left( J{{M}^{-1}} \right)}^{T}} \\
& \Rightarrow JM=-{{\left( J{{M}^{-1}} \right)}^{T}}=-{{\left( {{M}^{-1}} \right)}^{T}}{{J}^{T}} \\
& \Rightarrow {{M}^{T}}JM=-{{M}^{T}}{{\left( {{M}^{-1}} \right)}^{T}}{{J}^{T}}=-{{\left( {{M}^{-1}}M \right)}^{T}}{{J}^{T}}=-{{J}^{T}}=J \\
& {{M}^{T}}JM=J \\
\end{align}</math>
 
 
Dabei ist J der metrische Tensor und M die Matrix der 2. Ableitungen der Erzeugenden der kanonischen Transformation, also die Jacobi- Matrix für die Erzeugenden der kanonischen Trafo.
 
Dies bedeutet jedoch nichts anderes als: Die Metrik im Phasenraum ist invariant unter kanonischen Transformationen!
 
J definiert dabei eine Metrik über das verallgemeinerte schiefsymmetrische Skalarprodukt:
 
 
:<math>\left( \bar{x},\bar{y} \right):={{\bar{x}}^{T}}J\bar{y}=\sum\limits_{i,k=1}^{2f}{{{x}_{i}}{{J}_{ik}}{{y}_{k}}}</math>
 
 
es handelt sich dabei um eine schiefsymmetrische, nichtentartete Bilinearform
 
Eigenschaften:
 
# Schiefsymmetrie:
:<math>\left( \bar{x},\bar{y} \right)=-\left( \bar{y},\bar{x} \right)</math>,
Beweis:
:<math>\left( \bar{x},\bar{y} \right)={{\bar{x}}^{T}}J\bar{y}={{\left( {{{\bar{y}}}^{T}}{{J}^{T}}\bar{x} \right)}^{T}}=-{{\bar{y}}^{T}}{{J}^{{}}}\bar{x}=-\left( \bar{y},\bar{x} \right)</math>
 
# bilinear:
:<math>\left( \bar{x},{{\lambda }_{1}}{{{\bar{y}}}_{1}}+{{\lambda }_{2}}{{{\bar{y}}}_{2}} \right)={{\lambda }_{1}}\left( \bar{x},{{{\bar{y}}}_{1}} \right)+{{\lambda }_{2}}\left( \bar{x},{{{\bar{y}}}_{2}} \right)</math>
 
# nichtentartet:
:<math>\left( \bar{x},\bar{y} \right)=0\forall \bar{y}\Rightarrow \bar{x}=0</math>
 
 
Nebenbemerkung: Es gilt:
:<math>\left( \bar{x},\bar{x} \right)=0\forall \bar{x}</math>
Also Selbstorthogonalität
 
Beweis:
:<math>{{\bar{x}}^{T}}J\bar{x}=\left( \begin{matrix}
  q & p  \\
\end{matrix} \right)\left( \begin{matrix}
  0 & 1  \\
  -1 & 0  \\
\end{matrix} \right)\left( \begin{matrix}
  q  \\
  p  \\
\end{matrix} \right)=qp-pq=0</math>
 
 
Die Symplektische Struktur auf dem
:<math>{{R}^{2f}}</math>
ist von einer euklidischen Metrik grundsätzlich zu unterscheiden:
 
 
:<math>{{\left( \bar{x},\bar{y} \right)}_{Eu}}=\sum\limits_{i}{{{x}_{i}}{{y}_{i}}=}{{\bar{x}}^{T}}g\bar{y}</math>
 
 
Mit dem metrischen Tensor g, einer 2fx2f dimensionalen Einheitsmatrix!
 
Im Euklidischen gelten jedoch die Relationen:
 
 
:<math>\begin{align}
  & \left( \bar{x},\bar{y} \right)=\left( \bar{y},\bar{x} \right) \\
& \left( \bar{x},\bar{x} \right)\ge 0 \\
\end{align}</math>
 


====Definition:====
====Definition:====
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Dies ist die Symmetriegruppe der symplektischen Struktur.
Dies ist die Symmetriegruppe der symplektischen Struktur.


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====Gruppeneigenschaften====
 
1.  
:<math>{{M}_{1}},{{M}_{2}}\in S\Rightarrow {{M}_{3}}={{M}_{1}}{{M}_{2}}\in S</math>
 
 
Beweis:
:<math>{{M}_{3}}^{T}J{{M}_{3}}={{\left( {{M}_{1}}{{M}_{2}} \right)}^{T}}J\left( {{M}_{1}}{{M}_{2}} \right)={{M}_{2}}^{T}{{M}_{1}}^{T}J{{M}_{1}}{{M}_{2}}={{M}_{2}}^{T}J{{M}_{2}}=J</math>
 
 
2. Assoziativität (matrixmultiplikation!)
 
3. Einselement Einheitsmatrix!
 
# Inverse:
:<math>{{M}^{-1}}:={{J}^{-1}}{{M}^{T}}J</math>
 
Beweis:
:<math>{{M}^{-1}}M=\left( {{J}^{-1}}{{M}^{T}}J \right)M={{J}^{-1}}\left( {{M}^{T}}JM \right)={{J}^{-1}}J=1</math>
 
 
Dabei gilt :
:<math>{{M}^{T}},J\in S</math>
Beweis: Übungsaufgabe
 
# Weiter gilt:
:<math>\det M=1</math>
Beweis: Übungsaufgabe oder Scheck, S. 102
 
Fazit:
 
Die Invarianz der kanonischen Gleichungen
:<math>\dot{\bar{x}}:=A\bar{x}=J{{\bar{H}}_{,x}}</math>
kann durch di symplektische Struktur des Phasenraums beschrieben werden:
 
 
:<math>\begin{align}
  & {{{\dot{y}}}_{i}}=\sum\limits_{k}^{{}}{\frac{\partial {{y}_{i}}}{\partial {{x}_{k}}}{{{\dot{x}}}_{k}}}\Leftrightarrow \dot{\bar{y}}={{M}^{-1}}\dot{\bar{x}}=\left( {{J}^{-1}}{{M}^{T}}J \right)J{{{\bar{H}}}_{,x}} \\
& \frac{\partial \bar{H}}{\partial {{y}_{i}}}=\sum\limits_{k}^{{}}{\frac{\partial \bar{H}}{\partial {{x}_{k}}}\frac{\partial {{x}_{k}}}{\partial {{y}_{i}}}\Leftrightarrow {{{\bar{H}}}_{,y}}={{M}^{T}}{{{\bar{H}}}_{,x}}} \\
& \Rightarrow \dot{\bar{y}}=\left( {{J}^{-1}}{{M}^{T}}J \right)J{{\left( {{M}^{T}} \right)}^{-1}}{{{\bar{H}}}_{,y}}=-J\left( -1 \right){{M}^{T}}{{\left( {{M}^{T}} \right)}^{-1}}{{{\bar{H}}}_{,y}}=J{{{\bar{H}}}_{,y}} \\
\end{align}</math>

Aktuelle Version vom 9. August 2011, 14:26 Uhr




Da die kanonischen Transformationen generalisierte Koordinaten und Impulse ineinander transformieren können, sollten q und p nicht gegeneinander ausgezeichnet sein. Um diese Symmetrie des kanonischen Formalismus auszuzeichnen, wird eine neue Notation eingeführt.

Sei zunächst f= 1


ist Vektor im Phasenraum


ist Ableitungsvektor


ist Metrik im Phasenraum (metrischer Tensor)

In diesem Fall lassen sich die kanonischen Gleichungen vereinfacht schreiben als:



Leicht läßt sich zeigen:



Verallgemeinerung auf mehr Freiheitsgrade


Die kanonischen Gleichungen lauten



Beispiel ist ein lineares autonomes System in einer Dimension, also der verallgemeinerte eindimensionale harmonische Oszillator:



Diese Gleichung ist abzuleiten aus der Hamiltonfunktion:




Somit ergibt sich eine Einschränkung an die Matrix A:



Dies gilt für Hamiltonsche Systeme! (Einschränkung an die Dynamik im Phasenraum)

Kanonische Transformationen in kompakter Notation

Aus den 4 Äquivalenten Formen der Erzeugenden für kanonische Transformationen folgt:





Dabei sind:




Beweis:


Damit läßt sich eine einheitliche Schreibweise finden für die Relationen aller Erzeugenden:



Beweis:

In Matrixform lautet diese Gleichung:



Die linke Seite (M) lautet:



Die rechte Seite lautet:



Die Matrixform für die Erzeugenden läßt sich folgendermaßen äquivalent umformen:



Dabei ist J der metrische Tensor und M die Matrix der 2. Ableitungen der Erzeugenden der kanonischen Transformation, also die Jacobi- Matrix für die Erzeugenden der kanonischen Trafo.

Dies bedeutet jedoch nichts anderes als: Die Metrik im Phasenraum ist invariant unter kanonischen Transformationen!

J definiert dabei eine Metrik über das verallgemeinerte schiefsymmetrische Skalarprodukt:



es handelt sich dabei um eine schiefsymmetrische, nichtentartete Bilinearform

Eigenschaften:

  1. Schiefsymmetrie:
,
Beweis: 
  1. bilinear:
  1. nichtentartet:


Nebenbemerkung: Es gilt:

Also Selbstorthogonalität

Beweis:


Die Symplektische Struktur auf dem

ist von einer euklidischen Metrik grundsätzlich zu unterscheiden:



Mit dem metrischen Tensor g, einer 2fx2f dimensionalen Einheitsmatrix!

Im Euklidischen gelten jedoch die Relationen:



Definition:

Die Menge der Matrizen M (kanonische Trafo) mit


bildet die reelle symplektische Gruppe S über

.


Dies ist die Symmetriegruppe der symplektischen Struktur.

Gruppeneigenschaften

1.


Beweis:


2. Assoziativität (matrixmultiplikation!)

3. Einselement Einheitsmatrix!

  1. Inverse:

Beweis:


Dabei gilt :

Beweis: Übungsaufgabe

  1. Weiter gilt:

Beweis: Übungsaufgabe oder Scheck, S. 102

Fazit:

Die Invarianz der kanonischen Gleichungen

kann durch di symplektische Struktur des Phasenraums beschrieben werden: