Die Quantisierung

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Physikalische Observablen -à hermitesche Operatoren im Hilbertraum

z.B. Ort:

Geschwindigkeit:

hat nichts mehr mit der Zeitableitung von x zu tun !

Dabei existieren in der Quantenmechanik auch nichtklassische Observablen:

1. Parität:

als der Spiegeloperator.

Der Spiegeloperator ist in der Ortsdarstellung definiert durch

Dies kann jedoch bedeuten:

mit dem Pluszeichen für symmetrische und dem Minus für antisymmetrische Zustände.

Die Eigenwerte des Paritätsoperator sind .

Es gilt: 

2. Der Projektionsoperator. Er löst die Frage: Ist das System im Zustand

?

Der Projektionsoperator lautet:

Die grundsätzliche Definition eines Projektionsoperators ist lediglich

Die Wirkung:

Eigenwert +1

Eigenwert 0, falls

Befindet sich ein Zustand

teilweise im Zustand ,

so gilt:

Dabei ist c eine Wahrscheinlichkeitsamplitude für das Antreffen des Zustands

in ,

also die Wurzel des Anteils von 

in

Vertauschungsrelationen

Das Operatorkalkül ermöglicht die Beschreibung mit nicht vertauschbaren Observablen:

und

besitzen ein gemeinsames System von Eigenzuständen

Observablen F und G sind gleichzeitig scharf meßbar

Observablen F und G sind NICHT gleichzeitig scharf meßbar.

Quantisierung = Aufstellung von Vertauschungsrelationen

Es gelten die kanonischen Vertauschungsrelationen:

i=1,2,3 kartesische Koordinaten

Übungsweise kann man zeigen:

Berechnung in der Ortsdarstellung:

Nebenbemerkung: Hieraus können alle weiteren Kommutatoren berechnet werden.

Der Meßprozeß:

Dabei ändert sich der Zustand durch die Wechselwirkung mit dem Messapparat.

Die Messwerte sind F´ in

und F´´in .


Forderung: F´ = F ´´

(Eigenwert)

=

=

Eigenzustand zu

Also:

Der beliebige Zustand wird durch die Messung auf einen Eigenzustand projiziert.

Man spricht von einer Reduktion des Zustandsvektors durch die Messung.

Beispiel: Stern- Gerlach - Apparatur:

Von links kommt ein Ensemble von Teilchen mit dem magnetischen Moment mz.

Dabei kennzeichnet rechts

den Eigenzustand zu mz = -1

Erwartungswert = Mittelwert über viele Messungen mit identisch präparierten Ausgangszuständen

Mit der Wahrscheinlichkeit, im Zustand (vor der Messung) den Messwert Fn zu messen:

Vergleiche dazu: Aufenthaltswahrscheinlichkeit in Ortsdarstellung:

Wie wir bereits kennengelernt haben, läßt sich mit dem Projektionsoperator schreiben:

Maximalmessung:

Es können nicht ALLE Observablen gleichzeitig scharf gemessen werden. Gleichzeitige Messung eines vollständigen Satzes vertauschbarer Observablen heißt MAXIMALMESSUNG. Vollständig heißt: Der Satz kann durch keine weiteren unabhängigen Observablen ergänzt werden. Das heißt: Die gemeinsamen Eigenzustände sind auch nicht entartet! Bei Entartung: weitere vertauschbare Operatoren hinzufügen, bis die gemeinsamen Eigenräume eindimensional sind der Zustand ist durch Maximalmessung vollständig bestimmt. Spezialfall: Falls Energie- Eigenwerte nicht entartet sind (z.B. gebundene eindimensionale Zustände), so ist der HAMILTON- OPERATOR eine vollständige Observable Bei Entartung: Weitere, mit vertauschbare Observable hinzufügen (z.B. Drehimpuls, vergl. Kapitel 3) Der Hilbertraum H eines physikalischen Systems wird durch die gemeinsamen Eigenvektoren (Basis) eines vollständigen Satzes vertauschbarer Observablen aufgespannt. Nichtvertauschbarkeit und Unschärfe Seien und hermitesche Operatoren und ein beliebiger Zustand.

sind ebenfalls hermitesche Operatoren Bilde:

Dies ist eine quadratische Funktion von mit für

Lemma: Für hermitesche Operatoren und gilt:

Mit

Suche nach dem Minimum:

Somit jedoch ergibt sich die quantenmechanische Unschärfe gemäß

(Unschärferelation)

Speziell:

Heisenbergsche Unschärferelation für die Orts- und Impulsunschärfe Zusammenfassung Der Zustand des Systems wird im Zustandsvektor ausgedrückt Die Observable F wird dargestellt durch den hermiteschen Operator .

Die Mittelwerte von Observablen ergeben sich als Erwartungswert

Die Messung von F liefert einen Messwert, welcher immer Eigenwert der Observablen ist, also Fn. Der Zustand wird dabei auf einen Eigenzustand reduziert:

Die Zeitentwicklung der Zustände wird durch die Schrödingergleichung beschrieben:

Nebenbemerkung: Die Quantenmechanik ist keine Wellen- oder Teilchenmechanik sondern eine Zustandsmechanik. Der Dualismus zwischen Welle und Teilchen wird in einem einheitlichen Formalismus aufgelöst.