Entropie von Gleichgewichtszuständen

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Einheitliche Notation für klassische Mechanik und QM:


Definition:

Extensive thermodynamische Variablen sind additiv bei Systemzusammensetzung:

Gesamtsystem:

Extensive Variablen:


Beispiele:

V
Volumen V
U
innere Energie U
N
Teilchenzahl N
M
Magnetisierung M
Q
Elektrische Ladung Q
~V
alle Variablen ~ V ( " extension of system")


Definition

Intensive thermodynamische Variablen nehmen bei thermodynamischem Gleichgewicht zwischen 2 Subsystemen den gleichen Wert an:

Intensive Variablen:


( folgt aus verallgemeinerter kanonischer Verteilung).

Beispiele:

p
Druck p ( mechanisches Gleichgewicht)
T
Temperatur T ( thermodynamisches Gleichgewicht)

Allgemein:

heißt thermodynamisch konjugierte intensive Kontaktvariable

Lagrange- Multiplikatoren !

Nebenbemerkung:

Die aus den intensiven Variablen

gebildeten Dichten

sind intensiv !

Aber sind dennoch KEINE thermodynamisch konjugierten Kontaktvariablen !

Satz:

Sind 2 Systeme im Gleichgewicht mit einem 3. System, so sind sie auch untereinander im Gleichgewicht

( " Transitivität")

( folgt aus der Gleichheit der intensiven Parameter)

Absolutes Gleichgewicht: Alle Systeme sind miteinander im Gleichgewicht

Relatives Gleichgewicht ( gehemmtes Gleichgewicht !)

Subsysteme sind in sich im Gleichgewicht, jedoch nicht untereinander !

Thermodynamisches Prinzip:

Zu jeder extensiven thermodynamischen Variable

gibt es eine Wand oder "Hemmung", die bezüglich deren Austausch isolierend ist !

Beispiel: V-> unverschiebbare Wand

T -> isolierende Wand

N-> nichtpermeable Wand

Q-> elektrisch isolierende Wand Ha , Ha !

Explosives Gas:

Gehemmtes Gleichgewicht der chemischen Komponenten bis zur Zündung/ Zugabe eines Katalysators

Einführung einer weiteren extensiven thermodynamischen größe:

Entropie S-> Existenz irreversibler Prozesse

Entropie Postulat

( Clausius , 1860)

Zu jedem isolierten thermodynamischen System gibt es eine eindeutige Zustandsfunktion

, die mit wachsender zeit nicht abnimmt !

Definition Zustandsfunktion

hängt nur vom gegenwärtigen thermodynamischen Zustand, nicht jedoch von der Vorgeschichte ( also von der prozessführung) ab !

Verknüpfung der Statistik mit der phänomenologischen Thermodynamik

( Fundamentalzusammenhang)

Zusammenhang zwischen Entropie und Informationsunkenntnis nach Shannon

S: Entropie

I: fehlende Kenntnis nach Shannon

k=

= Boltzmann- Kosntante

I = Shannon- Information

( kann nach der letzten Messung nicht zunehmen !)

eindeutig abhängig von

durch das Prinzip der vorurteilsfreien Schätzung:

  • statistische Begründung der Gleichgewichtsthermodynamik !

Eigenschaften der Entropiegrundfunktion

  1. ist additiv für unkorrelierte Subsysteme ->
  2. ist extensiv
  3. Gibbsche Fundamentalgleichung

Anwendung: Kanonische Verteilung

Definition der absoluten Temperatur T:

Somit ist

die thermodynamisch konjugierte intensive Variable zu U

  • Bei Energieaustausch zwischen 2 Subsystemen ist T im Gleichgewicht gleich !

Quasistatischer Prozess ( reversibel):

Folge von Gleichgewichtszuständen.

Voraussetzung: Zeitskalentrennung zwischen Prozessgeschwindigkeit und Gleichgewichtseinstellung möglich !

Arbeitskoordinaten ( äußere Parameter)

  • Extensive thermodynamische Variable, durch die ohne Änderung der materiellen Zusammensetzung von außen auf das System eingewirkt wird:

Beispiel: Volumen V: Gas in Volumen V kann durch Kolben komprimiert werden !

Quasistatisch geleistete Arbeit am System:

also bei Kompression !

p: Druck: instantaner, räumlich homogener Wert, falls Gleichgewichtszustände durchlaufen werden ( quasistatisch).

Druckensemble

das Volumen fluktuiert !

Definition

dann gilt in Übereinstimmung mit der phänomenologischen Thermodynamik:

Dabei:

Erster Hauptsatz der Thermodynamik ( Energieerhaltungssatz)

Vom System reversibel aufgenommene Wärmemenge

Vom System quasistatisch geleistete Arbeit

Nebenbemerkung:

Q und W sind keine Zustandsfunktionen, daher keine exakten Funktionale

und

  • Energiezustandsfunktion eines einfachen thermischen Systems U(S,V)

Zur Unterscheidung der Differenziale dU und

und

dU ist totales ( = exaktes) Differenzial einer Zustandsfunktion

Dagegen ist

eine Pfaffsche Differenzialform

Exakte Differenziale sind dabei spezielle Differenzialformen:

Es gilt:

  1. df ist exakt <->
  2. ( Integrabilitätsbedingung)

Beweis:

" -> "

"<-"

Aus

Also:

ii) df ist exakt >

  1. Integrierender Faktor

Falls

kein exaktes Differenzial, aber

existiert, so dass

=df exaktes Differenzial, dann heißt

integrierender Faktor:

Zusammenfassung

verallgemeinerte kanonische Verteilung

->

Entropie

Verallgemeinerte relation zwischen den extensiven Variablen

und dem thermodynamisch konjugierten intensiven Parametern

Gibbsche Fundamentalrelation

  • phänomenologische Definition der intensiven Variablen