Spezifische Wärme zweiatomiger idealer Gase: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PhysikWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
*>SchuBot
K Pfeile einfügen, replaced: -> → → (8)
*>SchuBot
K Interpunktion, replaced: ! → ! (31), ( → ( (12)
 
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>{{Scripthinweis|Thermodynamik|5|5}}</noinclude>
<noinclude>{{Scripthinweis|Thermodynamik|5|5}}</noinclude>


Bisher: keine inneren Freiheitsgrade von Teilchen berücksichtigt, nur: Translation !
Bisher: keine inneren Freiheitsgrade von Teilchen berücksichtigt, nur: Translation!


Jetzt: Innere Freiheitsgrade der ROTATION  und  SCHWINGUNG  ( bei mehratomigen Molekülen )
Jetzt: Innere Freiheitsgrade der ROTATION  und  SCHWINGUNG  (bei mehratomigen Molekülen)


'''Gesamtenergie eines zweiatomigen Moleküls:'''
'''Gesamtenergie eines zweiatomigen Moleküls:'''
Zeile 21: Zeile 21:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Als Energien für Translation, Rotation und Schwingung !
Als Energien für Translation, Rotation und Schwingung!


Dabei kennzeichnet r den Abstand der beiden Atome
Dabei kennzeichnet r den Abstand der beiden Atome
Zeile 55: Zeile 55:
=  Trägheitsmoment bezüglich der beiden Hauptträgheitsachsen <math>\bot </math>
=  Trägheitsmoment bezüglich der beiden Hauptträgheitsachsen <math>\bot </math>


Verbindungslinie !
Verbindungslinie!




Zeile 120: Zeile 120:
:<math>{{C}_{V}}={{\left( \frac{\partial U}{\partial T} \right)}_{V}}={{C}_{vt}}+{{C}_{vr}}+{{C}_{vs}}</math>
:<math>{{C}_{V}}={{\left( \frac{\partial U}{\partial T} \right)}_{V}}={{C}_{vt}}+{{C}_{vr}}+{{C}_{vs}}</math>


Pro mol ( N=Na):
Pro mol (N=Na):


:<math>{{c}_{V}}={{c}_{vt}}+{{c}_{vr}}+{{c}_{vs}}</math>
:<math>{{c}_{V}}={{c}_{vt}}+{{c}_{vr}}+{{c}_{vs}}</math>
Zeile 132: Zeile 132:
:<math>{{c}_{vt}}=\frac{3}{2}R</math>
:<math>{{c}_{vt}}=\frac{3}{2}R</math>


( ideales Gas, Kapitel 4.1)
(ideales Gas, Kapitel 4.1)


:<math>{{c}_{vt}}=\frac{{{\pi }^{2}}}{2}R\frac{kT}{{{E}_{F}}}</math>
:<math>{{c}_{vt}}=\frac{{{\pi }^{2}}}{2}R\frac{kT}{{{E}_{F}}}</math>


( entartetes Fermigas, vergl. 5.2)
(entartetes Fermigas, vergl. 5.2)


Bosegas: vergl. 5.3
Bosegas: vergl. 5.3


<u>'''Rotations- und Schwingungswärme: '''</u>Quanteneffekte wichtig ! ( Einfrieren von Freiheitsgraden)
<u>'''Rotations- und Schwingungswärme: '''</u>Quanteneffekte wichtig! (Einfrieren von Freiheitsgraden)


<u>'''Spezifische Wärme der Rotation'''</u>
<u>'''Spezifische Wärme der Rotation'''</u>
Zeile 154: Zeile 154:
Eigenwerte des Bahndrehimpulses
Eigenwerte des Bahndrehimpulses


2l+1 - fache  m - Entartung ( ohne Spin)
2l+1 - fache  m - Entartung (ohne Spin)


Somit:
Somit:
Zeile 164: Zeile 164:
:<math>{{Z}_{r}}=\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}(2l+1)\exp \left( -\beta \frac{l(l+1){{\hbar }^{2}}}{2m{{r}_{0}}^{2}} \right)</math>
:<math>{{Z}_{r}}=\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}(2l+1)\exp \left( -\beta \frac{l(l+1){{\hbar }^{2}}}{2m{{r}_{0}}^{2}} \right)</math>


Jeder Zustand wird so oft gezählt wie er entartet ist !
Jeder Zustand wird so oft gezählt wie er entartet ist!


:<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
Zeile 181: Zeile 181:


dominieren große l- Werte in <math>\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}</math>
dominieren große l- Werte in <math>\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}</math>
 
.
. Der Abstand der Energien wird quasi kontinuierlich. Deshalb:
Der Abstand der Energien wird quasi kontinuierlich. Deshalb:


:<math>\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}\to \int_{{}}^{{}}{dl}</math>
:<math>\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}\to \int_{{}}^{{}}{dl}</math>
Zeile 200: Zeile 200:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Dies ist gleich dem klassischen Wert ! Entspricht einem Gleichverteilungssatz mit 2 Rotationsfreiheitsgraden senkrecht zur Molekülachse !
Dies ist gleich dem klassischen Wert! Entspricht einem Gleichverteilungssatz mit 2 Rotationsfreiheitsgraden senkrecht zur Molekülachse!


:<math>T<<{{\Theta }_{r}}</math>
:<math>T<<{{\Theta }_{r}}</math>


→ die Zustandssumme wird von den kleinen l- Werten alleine bestimmt ! in <math>\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}</math>
→ die Zustandssumme wird von den kleinen l- Werten alleine bestimmt! in <math>\sum\limits_{l=0}^{\infty }{{}}</math>


tragen nur die kleinen l- Werte bei !. Näherungsweise kann man die Zustandssumme für l=0,1 auswerten:
tragen nur die kleinen l- Werte bei!. Näherungsweise kann man die Zustandssumme für l=0,1 auswerten:


:<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
Zeile 244: Zeile 244:
Also: für <math>T<<{{\Theta }_{r}}</math>
Also: für <math>T<<{{\Theta }_{r}}</math>


frieren die Rotationsfreiheitsgrade ein !
frieren die Rotationsfreiheitsgrade ein!


:<math>k{{\Theta }_{r}}</math>
:<math>k{{\Theta }_{r}}</math>


ist eine typische Rotationsenergie → tiefe Temperaturen !
ist eine typische Rotationsenergie → tiefe Temperaturen!


dabei ist <math>{{\Theta }_{r}}\tilde{\ }\frac{1}{m}</math>
dabei ist <math>{{\Theta }_{r}}\tilde{\ }\frac{1}{m}</math>


Achtung ! der inverse Abstand geht auch noch in die Rechnung ein.
Achtung! der inverse Abstand geht auch noch in die Rechnung ein.


Dadurch sinkt <math>{{\Theta }_{r}}</math>
Dadurch sinkt <math>{{\Theta }_{r}}</math>


für größere Moleküle sehr stark !
für größere Moleküle sehr stark!


Es folgt:
Es folgt:
Zeile 272: Zeile 272:




Die bisher gemachten Betrachtungen sind nur für verschiedene Atome im Hantelmolekül korrekt ! Bei '''Gleichen '''Atomen muss man noch die Ununterscheidbarkeit berücksichtigen !
Die bisher gemachten Betrachtungen sind nur für verschiedene Atome im Hantelmolekül korrekt! Bei '''Gleichen '''Atomen muss man noch die Ununterscheidbarkeit berücksichtigen!


'''Beispiel:'''
'''Beispiel:'''


H2- Molekül ! ( historisch wichtig !) führt  zur Entdeckung des Kernspins der Protonen !!!
H2- Molekül! (historisch wichtig!) führt  zur Entdeckung des Kernspins der Protonen!!!


Die Elektronen sind hier vernachlässigbar !
Die Elektronen sind hier vernachlässigbar!


Da die Masse so klein ist <math>\Rightarrow {{\Theta }_{r}}</math>
Da die Masse so klein ist <math>\Rightarrow {{\Theta }_{r}}</math>


groß !
groß!


'''Weiter'''
'''Weiter'''


Der Zustand der H- kerne ( Fermionen !)muss antisymmetrisch in Spin und Bahn bei Vertauschung der Kerne sein:
Der Zustand der H- kerne (Fermionen!)muss antisymmetrisch in Spin und Bahn bei Vertauschung der Kerne sein:


'''Ortho- Wasserstoff'''
'''Ortho- Wasserstoff'''
Zeile 294: Zeile 294:
→ S=1
→ S=1


( Triplettzustand : 2S+1=3)
(Triplettzustand : 2S+1=3)


Bahnzustand ist ungerade:  l  =1,3,5,....
Bahnzustand ist ungerade:  l  =1,3,5,....
Zeile 304: Zeile 304:
→ S=0
→ S=0


( Singulettzustand : 2S+1=1)
(Singulettzustand : 2S+1=1)


Bahnzustand ist gerade:  l  =0,2,4,....
Bahnzustand ist gerade:  l  =0,2,4,....




Da die Umwandlung von Ortho- und Para- Wasserstoff sehr langsam stattfindet ( Gleichgewichtseinstellung) kann man beides getrennt messen !.
Da die Umwandlung von Ortho- und Para- Wasserstoff sehr langsam stattfindet (Gleichgewichtseinstellung) kann man beides getrennt messen!.


Das Verhalten ist unterschiedlich
Das Verhalten ist unterschiedlich


* Hinweis auf den Kernspin, der damit fermionisch sein muss !
* Hinweis auf den Kernspin, der damit fermionisch sein muss!


kernspin:
kernspin:
Zeile 327: Zeile 327:
n=0,1,2,....
n=0,1,2,....


Energieeigenwerte des harmonischen Oszillators !
Energieeigenwerte des harmonischen Oszillators!


Also:
Also:
Zeile 350: Zeile 350:
Wie man sieht, werden die Schwingungsfreiheitsgrade erst bei wesentlich höheren Temperaturen angeregt. Dies liegt im Wesentlichen an der geringen Masse von Wasserstoff
Wie man sieht, werden die Schwingungsfreiheitsgrade erst bei wesentlich höheren Temperaturen angeregt. Dies liegt im Wesentlichen an der geringen Masse von Wasserstoff


( kleine Masse → <math>\omega =\sqrt{\frac{{{k}_{Hook}}}{m}}</math>
(kleine Masse → <math>\omega =\sqrt{\frac{{{k}_{Hook}}}{m}}</math>


sehr groß !)
sehr groß!)


tabellarisch:
tabellarisch:
Zeile 390: Zeile 390:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Auch dies entspricht wieder dem klassischen Gleichverteilungssatz !
Auch dies entspricht wieder dem klassischen Gleichverteilungssatz!


:<math>T<<{{\Theta }_{S}}</math>
:<math>T<<{{\Theta }_{S}}</math>
Zeile 400: Zeile 400:
:<math>{{\Theta }_{S}}>>{{\Theta }_{R}}</math>
:<math>{{\Theta }_{S}}>>{{\Theta }_{R}}</math>


Molekülschwingungen bleiben bis zu wesentlich höheren Temperaturen eingefrohren als die Rotation !
Molekülschwingungen bleiben bis zu wesentlich höheren Temperaturen eingefrohren als die Rotation!


* Bei Zimmertemperatur  ist im Allgemeinen die Schwingungswärme vernachlässigbar !
* Bei Zimmertemperatur  ist im Allgemeinen die Schwingungswärme vernachlässigbar!
* → es gilt:  f=5  für ein zweiatomiges Molekül !
* → es gilt:  f=5  für ein zweiatomiges Molekül!


:<math>{{c}_{V}}\approx \frac{f}{2}R=\frac{5}{2}R</math>
:<math>{{c}_{V}}\approx \frac{f}{2}R=\frac{5}{2}R</math>


bei Zimmertemperatur !
bei Zimmertemperatur!

Aktuelle Version vom 13. September 2010, 00:55 Uhr




Bisher: keine inneren Freiheitsgrade von Teilchen berücksichtigt, nur: Translation!

Jetzt: Innere Freiheitsgrade der ROTATION und SCHWINGUNG (bei mehratomigen Molekülen)

Gesamtenergie eines zweiatomigen Moleküls:

Mit:

Als Energien für Translation, Rotation und Schwingung!

Dabei kennzeichnet r den Abstand der beiden Atome

mit

P: Schwerpunktsimpuls

M: m1+m2 Gesamtmasse

L: Drehimpuls

r: Relativkoordinaten

reduzierte Masse

Relativimpuls

aus

r: Relativkoordinaten

reduzierte Masse

= Trägheitsmoment bezüglich der beiden Hauptträgheitsachsen

Verbindungslinie!


Das effektive Potenzial setzt sich dabei zusammen aus Zentrifugalbarriere und 1/r- Potenzial:

Der Gleichgewichtsabstand ro ergibt sich gemäß

Taylorentwicklung der Schwingungsenergie für kleine Schwingungen liefert:

Molekül - Zustandssumme im kanonischen Ensemble:

Somit folgt als Zustandssumme aller N Moleküle:

Mit dem Translationsanteil

Somit folgt für die innere Energie:

Für die Wärmekapazität gilt:

Pro mol (N=Na):

Spezifische Wärme der Translation

Die spezifische Wärme der Translation wurde bereits berechnet.

Dabei ergab sich:

(ideales Gas, Kapitel 4.1)

(entartetes Fermigas, vergl. 5.2)

Bosegas: vergl. 5.3

Rotations- und Schwingungswärme: Quanteneffekte wichtig! (Einfrieren von Freiheitsgraden)

Spezifische Wärme der Rotation

Eigenwerte des Bahndrehimpulses

2l+1 - fache m - Entartung (ohne Spin)

Somit:

für den Gleichgewichtsabstand: ro

Für ein Teilchen also:

Jeder Zustand wird so oft gezählt wie er entartet ist!

Für

dominieren große l- Werte in .

Der Abstand der Energien wird quasi kontinuierlich. Deshalb:

Dies ist gleich dem klassischen Wert! Entspricht einem Gleichverteilungssatz mit 2 Rotationsfreiheitsgraden senkrecht zur Molekülachse!

→ die Zustandssumme wird von den kleinen l- Werten alleine bestimmt! in

tragen nur die kleinen l- Werte bei!. Näherungsweise kann man die Zustandssumme für l=0,1 auswerten:

Es ergibt sich etwa folgender Verlauf für Wasserstoff:

und für Sauerstoffmoleküle:

Damit ist der dritte Hauptsatz erfüllt, da

im Gegensatz zum klassischen Gleichverteilungssatz.

Also: für

frieren die Rotationsfreiheitsgrade ein!

ist eine typische Rotationsenergie → tiefe Temperaturen!

dabei ist

Achtung! der inverse Abstand geht auch noch in die Rechnung ein.

Dadurch sinkt

für größere Moleküle sehr stark!

Es folgt:

H2 85,4K HCl 15,2 K N2 2,9K O2 2,1 K


Die bisher gemachten Betrachtungen sind nur für verschiedene Atome im Hantelmolekül korrekt! Bei Gleichen Atomen muss man noch die Ununterscheidbarkeit berücksichtigen!

Beispiel:

H2- Molekül! (historisch wichtig!) führt zur Entdeckung des Kernspins der Protonen!!!

Die Elektronen sind hier vernachlässigbar!

Da die Masse so klein ist

groß!

Weiter

Der Zustand der H- kerne (Fermionen!)muss antisymmetrisch in Spin und Bahn bei Vertauschung der Kerne sein:

Ortho- Wasserstoff

Kernspins

→ S=1

(Triplettzustand : 2S+1=3)

Bahnzustand ist ungerade: l =1,3,5,....

Para- Wasserstoff

Kernspins

→ S=0

(Singulettzustand : 2S+1=1)

Bahnzustand ist gerade: l =0,2,4,....


Da die Umwandlung von Ortho- und Para- Wasserstoff sehr langsam stattfindet (Gleichgewichtseinstellung) kann man beides getrennt messen!.

Das Verhalten ist unterschiedlich

  • Hinweis auf den Kernspin, der damit fermionisch sein muss!

kernspin:

→ Fermionen

Spezifische Wärme bei Schwingungen

n=0,1,2,....

Energieeigenwerte des harmonischen Oszillators!

Also:

Damit ergibt sich für Wasserstoff


Wie man sieht, werden die Schwingungsfreiheitsgrade erst bei wesentlich höheren Temperaturen angeregt. Dies liegt im Wesentlichen an der geringen Masse von Wasserstoff

(kleine Masse →

sehr groß!)

tabellarisch:

H2 6340K HCl 4140K N2 3380K O2 2270K Cl2 810K Br2 470K J2 305K


Für

nähert man:

Auch dies entspricht wieder dem klassischen Gleichverteilungssatz!

Allgemein gilt:

Molekülschwingungen bleiben bis zu wesentlich höheren Temperaturen eingefrohren als die Rotation!

  • Bei Zimmertemperatur ist im Allgemeinen die Schwingungswärme vernachlässigbar!
  • → es gilt: f=5 für ein zweiatomiges Molekül!

bei Zimmertemperatur!